Problem von Melina - 23 Jahre

Mein Freund ist Alkoholiker

Hallo Liebes Team !
Mein Freund und ich sind jetzt schon drei Jahre zusammen. Ich habe vor einem Jahr gemerkt, das er ein Alkohol Problem hat. Jedes Wochenende hat er von Freitag bis Sonntag getrunken. Er hat mich beleidigt und nächsten Tag gesagt, dass er nichts mehr weiß und dass er nicht er selbst ist, wenn er etwas getrunken hat. Vor zwei Monaten habe ich ihn vor die Wahl gestellt, dass er eine Therapie machen soll oder es ist Schluss. Er hat sich für eine Therapie entschieden. Er hat auch Vier Wochen durchgehalten und nichts getrunken. Dann kam Sylvester und mein Freund hat wieder angefangen zu trinken aber noch viel mehr als vorher. Für mich ist es schwer, da noch etwas zu sagen, da er bei diesem Thema komplett abschaltet. Seit zwei Tagen ist er jetzt arbeitslos wegen seiner Sucht und liegt nur zu Hause und Säuft. Heute ist mir der Kragen geplatzt als ich von der Arbeit nach Hause kam und die ganzen Flaschen entdeckt habe. Der Aschenbecher war überfüllt und die Wohnung hat wie ein Schweinestall ausgesehen. Er hat ins Bett gepinkelt und die Sauerei durfte ich weg machen. Ich habe in vor die Wahl gestellt und ihm gesagt, das er sich entscheiden soll entweder der Alkohol oder seine Familie und er hat sich für den Alkohol entschieden. Er hat sich von seinem Freund abholen lassen und ruft von da aus jetzt dauernd an und trauert um mich (angeblich). Ich fühle mich ganz schön verarscht von ihm und weiß nicht was ich noch machen soll.

Anwort von Marius

Hi Melina,

Du hast ihn vor eine Entscheidung gestellt und Menschen reagieren dadurch oft mit einer Trotzreaktion besonders, wenn sie nicht Herr ihrer Sinne sind. Das heisst aber nicht, dass die Entscheidung das ist was er will, denn das was man will vergisst man in den Moment da andere Dinge gegenwärtiger sind und die Gefühle für die Vergangenheit für die Familie dann kurzzeitig in den Hintergrund geraten. Das kann auch passieren, wenn man das was die Familie ausmacht längerfristig aus den Augen verlier und nur noch den Alkohol sieht. Man denkt man hat das was man hat schon lange und weiß es nicht mehr zu schätzen man gewöhnt sich das trinken an und das wird immer mehr zum Lebensmittelpunkt.

Ich denke eine gute Lösung wäre hier deinen Freund auf Distanz zu halten mit der Option zu ihm zurück zu kommen, wenn er sich ändert. Dabei gib ihm bitte nicht das Gefühl, dass du ganz weg bist, denn dann wird er in tiefe Trauer fallen. Halte distanzierten und Kontakt zu ihm und sieh ob er sich ändert. Er wird die Hoffnung vor Augen haben wieder das zu kriegen was er wirklich will, denn du hälst den Kontakt und er wird sich ändern, denn er weiß, dass er nur so dich ganz zurück bekommt.

Wenn er sich nicht ändert ist seine Alkoholsucht stärker als seine Liebe zu dir oder du machst es ihm zu einfach und er denkt. "Ach die kommt doch eh wieder." oder er denkt du bist ganz aus seinem Leben weg. Beides wäre nicht optimal.

Ich hoffe du findest die Balance.

Leb Wohl
Marius