Problem von anonym (w) - 14 Jahre

Mein Opa ist gestorben

Hallo liebes Kuka-Team.

Jaa. ich habe euch schon einmal geschrieben,doch leider
ohne Antwort auf meine Fragen.
Ich finde es ja toll wie ihr allen helft & hoffe auch das ihr mir
jetzt vielleicht Rat geben könntet.
Mein Opa ist vor etwa mehr als 2 Wochen gestorben & ich verstehe die Welt
einfach nicht mehr. Er ist weg und ich bin innerlich leer.
Ohne Freude,ohne garnichts. Ich muss jedem vorspielen mir ging es einigermaßen gut,aber das will ich nicht. & ich will auch nicht das ich meine Freunde damit belaste. Hab einfach kein Plan was ich tuen soll.
Wenn ich alleine bin sitze ich Abends immer da,denke nach & muss weinen!
Er war der allerbeste,wirklich fast wie ein 2. Vater.
Mit ihm konnte ich über ALLES reden,auch wenn er nicht immer da war &
war er einmal da hätte ich vor Freude platzen können.
Als ich erfahren habe das mein Opa gestorben ist war meine Welt plötzlich
von einer Sekunde auf die andere zerstört.
Ich wollte nichts mehr von der Außenwelt wissen,musste dann schließlich doch in die Schule und alles. An der Beerdigung ist mir vor seinem Grab sehr schwindelig geworden ( aber mein Vater stand Gott sei Dank hinter mir ).
Ich kann nicht verstehen das er weg ist.
Er war so fit,keiner hat geglaubt das er von uns geht. KEINER =(
Es fing alles damit an: Er fiel die Treppe runter ( es war glatt )!
Er wurde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren...
Dort haben sie geschaut ob irgendetwas mit seiner Wirbelsäule ist,
denn da hatte er Schmerzen.
Doch da war nichts und er wurde nach einer Woche entlassen.
Wenige Tage später bekam er sehr schlimme Bauchschmerzen.
Niemand dachte das etwas passiert,er war sooo fit und alles.
Fuhr noch Auto,konnte noch springen und hatte so viel Lebenslust :(
Auf jeden Fall rief ER den Notarzt,denn es ging ihm richtig scheiße.
Dann wurde er die GANZE VERDAMMTE NACHT liegen gelassen.
Er hatte einen Darmverschluss und wenn sie ihn doch schon in der Nacht
operiert hätten,dann hätte er es sicher überlebt :'(
Auf jeden Fall ging es ihm dann etwas besser.
Sie haben Ultraschall vom Darm machen lassen und haben gesehen
das er nicht auf die Toilette konnte. ( Darm war überfüllt )
Dann gaben sie ihm solche Tabletten das der Darm das ausscheiden konnte.
( er hatte dann einen seitlichen Ausgang und ich weiß mein Opa
hätte es so schwerer im Leben gehabt aber er hätte gelebt )
Der Darm schied nichts aus und die Ärzte machten nichts.
Und das war das schlimmste was diese verdammten Quacksalber gemacht haben! Dann sahen sie einen Tumor an seinem Darm. Der Darm riss.
Doch sie hatten zuvor schon operiert und er war schwach gewesen.
Sie legten meinen Opa ins künstliche Koma..
Dort sollte sein Kreislauf wieder stabil werden für eine Op.
Dann starb er dort. Sie konnten nichts machen & ich konnte ihm nochnicht mal wirklich ''Tschüss'' sagen. Mir kommen schon wieder die Tränen,hey -.-
Das war alles nur,weil er Nachts ins Krankenhaus gebracht wurde und sie haben ihn die GANZE NACHT liegen lassen,bis die Ärzte gekommen waren.
Die Schwestern haben ihn mit Schmerztabletten förmlich das ''Maul gestopft'' das er ruhig ist. Verdammt,wieso machen die soetwas ? :'(
Ich kann die ganze Sache nicht verstehen.
Was soll ich denn ohne ihn machen? Ich bin so unglücklich ohne ihn.
Ja. Die Erinnerungen bleiben,doch von denen muss ich wieder weinen..

Ich weiß nicht was ich tuen soll. Er fehlt mir so sehr & ich steh das nicht
mehr lange aus. Ich vermisse ihn immer mehr,je mehr Tage vergehen.
Er war immer Teil meines Lebens. Er war mit Abstand fast der größte Teil davon
& nun ja. Wie gesagt er ist weg & ich hätte ihn doch noch so gerne gesehen.

Er wurde 86 Jahre alt,fuhr wie gesagt noch Auto,konnte springen,erzählte mir so viel von allem & war der tollste Opa den man bekommen könnte.
Ich will zu ihm doch das geht nicht ;__; !

Könnt ihr mir sagen was ich eventuell tuen kann? Auch meine Mum ist mit den Nerven am Ende,denn es war ihr Vater.

Ich danke euch wenn ihr so schnell wie möglich antwortet!

PS: Sorry das es so viel geworden ist ..

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es tut mir Leid, dass Du Deinen Opa an den Tod verloren hast. Aber es ist auch schön, dass er so wichtig für Dich war und ist... Gerade diese Erinnerungen schmerzen, ich weiß... abe sie sind es auch, die Kraft geben können. Es klingt wie ein Widerspruch - und dennoch habe ich es genau so erlebt...

Auch ich konnte einmal nicht mehr 'Tschüss' sagen... Alles kam so plötzlich und war so unabwendbar, dass dafür kein Augenblick war... Also begann ich, Briefe an ihn zu schreiben; habe ihm erzählt, was ich vermissen, was mich schmerzt, was mich mit ihm verbindet. Und diese Briefe habe ich unter einen Stein an seinem Grab gelegt. Noch heute bin ich mir sicher, dass er er weiß und meine aufgeschriebenen Gedanken kennt. Mir hat es die Situation sehr erleichtert und ich hatte meinen Weg, meine Gedanken, meinen Schmerz mit ihm zu teilen. Vielleicht schaffst Du es so auch?

"Das Ziel ist es, nicht mehr traurig zu sein, dass er fort ist, sondern glücklich, dass er da war!" - das habe ich mir sehr zu Herzen genommen und ich bin sicher, auch Du wirst eines Tages mit einem Lächeln im Gesicht von ihm erzählen können. Weil die Erinnerungen Dich kräftiger und reicher machen; nicht mehr niederdrücken. Es wird leichter mit der Zeit, der Schmerz verändert sich, das Vermissen wird kleiner. Glaub mir; denn auch ich habe lange nicht geglaubt, dass es so kammen wird.

Du sagst, Du musst jedem etwas vorspielen. Warum? Niemand verlangt, dass ein Mensch, der gerade so in Trauer ist, stark ist und lebensfreude versprüht. Deine Freunde möchtest Du nicht belasten - wenn Du Dir vorstellst, einem von ihnen ginge es sehr schlecht; würdest Du dann wollen, dass sie es verstecken oder würdest Du helfen und stützen wollen?

Kurz noch zur medizinischen Seite: Ich gehe davon aus, dass der Darmverschluss krebsbedingt war? Darmkrebs gehört meines Wissens zu den Erkrankungen, die sehr selten heilbar sind und ich habe durch meine Arbeit einige Menschen gesehen, die so in den Tod gegangen sind. Eine lange Zeit voller Schmerz und Leid - vielleicht ist es Dir ein Trost, dass Dein Opa das nicht aushalten und durchstehen musste...

Alles Gute, jede Menge Kraft und Mut!
Dana