Problem von anonym (w) - 26 Jahre

Keine Gespräche möglich

Hallo,
mein mann und ich wissen nicht mehr weiter. er arbeitet bei seinen eltern im betrieb mit (kleiner familienbetrieb), wird sehr schlecht bezahlt und für alles verantwortlich gemacht. wir haben eine 11 monate alte tochter und da es bei uns im dorf keine betreuungsmöglichkeiten gibt, kann ich nicht arbeiten gehen. schlimmer als die finanziellen probleme sind aber seine ständigen konflikte mit seinen eltern. eigentlich sollte er den betrieb mal übernehmen, aber davon ist keine rede mehr. er wird ständig angeschrien, seine eltern reagieren nur noch aggressiv, sobald sie ihn sehen. läuft etwas falsch, ist er schuld. viele gesprächsversuche sind bereits gescheitert. einen brief haben wir auch geschrieben - keine reaktion. eine andere arbeit findet er nicht (schon über 100 bewerbungen) er ist völlig verzweifelt und ich weiß auch nicht mehr weiter. er droht in letzter zeit häufig mit selbstmord. was können wir noch tun? auch für unsre kleine ist die situation schwierig, sie spürt ja auch, dass was nicht stimmt. zu weiteren gesprächen sind seine eltern nach eigener aussage nicht mehr bereit. er soll arbeiten und ruhig sein (sie erwarten dankbarkeit). wenn er doch mal aufbegehrt, wird mit kündigung gedroht. es geht nicht mehr, wir können nicht mehr! bitte helft uns!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Du sagst sehr deutlich, dass Gespräche nicht mehr möglich sind und ich weiß nicht, ob ich da noch einen Weg finden kann, den ihr noch nicht versucht habt und der bei Deinen Schwiegereltern funktionieren kann. Und ich frage mich auch, wie und wodurch die Fronten so verhärtet sind. Gab es da einen bestimmen Vorfall?

Auch wenn ich nach dem Lesen Deiner Mail wenig Hoffnung habe, dass es der Weg für euch ist, habe ich ich hier einen Link mit guten Tipps zur Gesprächsführung; vielleicht funktioniert es ja doch:

http://www.zeitzuleben.de/artikel/kommunikation/gespraechsfuehrung.html

Aber da Du deutlich sagst, dass es nicht mehr möglich ist, denke ich auch, dass es wohl an der Zeit ist, an einem anderen Punkt anzusetzen: nämlich bei euch. Die Situation belastet, keine Frage. Aber lasst nicht zu, dass sie euch alle Kräfte raubt, jedes Lächeln aus dem Gesicht nimmt und euch verbittern lässt. Da ist auf der einen Seite seine Arbeitssituation, seine Eltern, ein innerer Druck und auch Leid - aber auf der anderen Seite ebenso präsent und deutlich zwei Menschen die sich lieben, mit einer wundervollen kleinen Tochter mit viel Familienglück, dass es zu genießen und wahrzunehmen gilt.

Dein Mann spricht inzwischen von Selbstmord - das ist eine Last, die euer Familienglück nicht mehr zulässt. Und diese Sorge -auch wenn sie mehr oder minder von seinen Eltern ausgelöst ist- können nicht nur seine Eltern euch nehmen. Dafür seid ihr verantwortlich. Holt euch eine Familienhilfe, schaut, dass ihr diese Probleme offen besprecht und auch mit fachlicher Anleitung, um eure Kraft nicht zu verlieren und zumindest wieder ein Gleichgewicht zwischen Glück und Leid herstellen könnt.

Alles Gute!
Dana