Problem von Tamara - 29 Jahre

Ess-Störungen

Hallo..

ich bin 29 Jahre alt, habe einen Sohn mit fast 7, ich bin seit 6 Jahren Single... irgendwie hab ich es nicht wieder geschafft einen festen Partner zu finden. Ich leide sehr unter Ess-Störungen. Ich habe Tage da stopfe ich so vieles in mich hinein.. bis es mir schlecht ist... ich denke mir schon währendessen.. aufhören .. aber ich kann nicht... ich habe momentan wieder so eine Phase und ich habe jetzt seit letztem Jahr 7 kg zugenommen . .. ich finde mich richtig eklig.. dann versuche ich mir immer einzureden .. das es deshalb nicht mit einem Partner klappt (weil ich mich so eklig und dick fühle) obwohl ich eigentlich weiß das es nicht so ist.. .. wie kann ich das mit dem Essen wieder in den Griff bekommen... eigentlich habe ich das schon soooo viele Jahre.. und so richtig weg ist das nie gewesen .. aber im Moment ist es wieder so stark.. das ich richtigen Ekel vor dem Essen habe.. :-( Wer kann mir helfen .. in Büchern hab ich nicht wirklich Hilfe gefunden ...

Liebe Grüße

Anwort von Diarra

Hallo Tamara!

Das du das Gefühl hast, und das du über dich die Aussage machst, dich eklig zu finden, lässt dein Selbstbewusstsein sehr stark sinken. Wie soll dich jemand anderes so akseptieren wenn du dich selbst nicht akseptieren kannst? Es gibt keine hässlichen Menschen nur wenn man sich selber hässlich machst.

Essstörung? Was ist eine Essstörung? Da es so viele verschiedene auswirkungengen von Essstörungen gibt, habe ich mich viel damit auseinander gesetzt habe, und viele eigene erfahrungen dadurch sammeln können.

Ich möchte dir jedoch sehr ans Herz legen, schnesstmöglich den weg zum Physiologen aufzusuchen. Ihm kannst du alles anvertrauen. Er wird mit dir zusammen nach den Ursachen deiner Probleme suchen.

Das Essen verliert seine Normalität. Diäten, Fasten, Aussparen von "verbotenen" Lebensmitteln, exzessiver Sport und sogar Abführmittel werden alltäglich.

Die Angst, dick zu sein oder dick zu werden, ist ein ganz zentrales Merkmal essgestörter Menschen.

Bei einigen Magersüchtigen reagiert der Körper auf das geänderte Essverhalten mit regelrechten Attacken von Heißhunger, die nicht immer zu kontrollieren sind.

Aus Angst, nach solchen Fressanfällen dick zu werden, oder weil das Völlegefühl unerträglich wird, greifen die betroffenen zu Gegenmaßnahmen, um nicht zuzunehmen oder sich wieder besser zu fühlen. Die bekannteste und schnellste Möglichkeit ist das absichtliche Erbrechen nach solchen Fressanfällen.

Nicht nur Erbrechen, Sport oder Abführmittel werden eingesetzt, um das Dickwerden zu verhindern. Sondern auch das alltägliche Essverhalten ist durch eine ständige Kontrolle geprägt.
Diese Angst ist nicht nur eine "Marotte", sondern eine heftige emotionale und körperlich spürbare Reaktion, die durch bestimmte Lebensmittel und auch durch die Konfrontation mit dem Körpergewicht und der Figur ausgelöst wird, ganz besonders aber durch die Fressanfälle: Es entsteht regelrechte Panik.
Die Angst ist durch den "Verstand" kaum noch zu steuern, sie wird für die Betroffenen so unerträglich, dass sie nur die Möglichkeit sehen, mit mehr oder weniger drastischen Gegenmaßnahmen gegenzusteuern.

Du siehst das da wirklich nicht mit zu spaßen ist. Du trägst das jetzt schon mehrere Jahre mit dir herum, und ich denke das dir dringend geholfen werden muß.

Denk auch an deinen Sohn, sei nicht so Naiv und glaube er würde nichts mitbekommen.

Liebe Grüße Diarra