Problem von A.... - 15 Jahre

Vater vor meiner Geburt gestorben

Hallo liebes Kummerkasten-Team,

Als erstes mal, ich bin jetzt 15 Jahre alt und mein vater ist genau einen Monat vor meiner Geburt gestorben. Meine mutter und ich sind eigentlich immer gut miteinander ausgekommen und ich hatte au nie wirklich Probleme damit, dass ich keinen vater wie die anderen kinder in meiner Klasse hatte, doch seit ca. einem halben Jahr bekomme ich richtig Bauchschmerzen wenn es um das Thema geht.
z.B. wenn im unterricht zu oft die Wörter Tod und Vater und so vorkommen

Im Reli haben wir gerade das Thema Glück und da sollten wir eine Geschichte erzählen wo wir oder eine Person aus dem näheren umfeld Glück hatten.
und eine Freundin hat erzählt, dass ihr Vater mal auf nem Gletscher war mit Freunden und er abgerutscht ist, aber nicht in eine Gletscherspalte gefallen ist, weil sein Rucksack so fett war.
Also mein Vater ist bei einem Bergunfall gestorben und jetz hab ich den ganzen Tag wieder diese Bauchschmerzen und frage mich warum ihr Vater überlabt hat und meiner nicht.

Was kann ich tun, damit ich wieder genau so wie früher mit den andere reden kann und nicht Bauchschmerzen bekomm? und warum fing des jetz erst an und nicht von KIndheit an?

Danke schon mal im vorraus

eure A.

Bernd Anwort von Bernd

Hallo A...

Manches in unserem Leben dauert ein wenig länger.

Du hast Deinen Vater ja nie kenenlernen dürfen! Verlust empfinden wir aber oft erst, wenn wir etwas, dass schon immer zu unserem Leben dazugehört hat, plötzlich nicht mehr haben.

Und so, wie Du es schilderst, hat Deine Mutter ja so sehr für Dich gesorgt, dass da sicherlich auch nicht so leicht eine Lücke für Dich erkennbar war.

Aber es gibt halt für die meisten Menschen einen Punkt, an dem wir uns Gedanken darüber machen, woher wir kommen! Wer zu uns gehört! Zu wem wir gehören wollen!
Wer uns fehlt!!!

Deine Bauchschmerzen sind Deine Art, zu erkennen und zu verarbeiten, dass Da noch jemand eigentlich zu Dir gehört, den Du nicht mehr wirst kennen lernen können!

Es ist eine Art der Trauer!

Trauer solltest Du nicht versuchen zu unterdrücken! Sprich mit Deiner Mutter darüber! Versuche, von ihr so viel wie möglich über Deinen Vater zu erfahren, damit Du ein möglichst klares Bild von ihm erhältst!

Und dieses Bild bewahre in Deinem Herzen!

Dann wird es irgendwann wieder leichter, über Deinen Vater zu reden!

Über Deine Trauer kannst Du vielleicht auch mit Eurem Gemeindepfarrer reden?

Und wenn Dir das alles nicht hilft, solltest Du mit Deiner Mutter zusammen vielleicht nach einem Psychologen schauen, der Dir dabei hilft, Deine Gefühle zu ordnen, zu verstehen und richtig damit umzugehen.

Alles Liebe,

Bernd