Problem von Dominik - 25 Jahre

Verlustangst

Seit dem Tod meiner Großmutter habe ich ständig Angst, dass meine Mutter oder mein Vater sterben könnte. Das macht mich sehr oft traurig, und ich versuche, nicht daran zu denken, dass die mal sterben könnten. Aber es geht nicht. Allein wenn meine Mutter in die Arbeit fährt, habe ich Angst, dass ihr was passieren könnte, z.B. dass sie einen Autounfall haben könnte.
Morgen fahren meine Eltern für 3 Tage weg und ich habe Angst, dass sie nicht wieder kommen.
Ich bin 25 Jahre, Student, und wohne noch zu Hause bei meinen Eltern.

Ist das normal oder sollte ich mal zu einem Psychologen gehen?

Danke.

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Dominik!

jetzt hoffe ich nur, dass Du kein Psychologiestudent bist!

Weil: das habe ich nie studiert und meine Antwort könnte Dir dann sicherlich nicht gerecht werden!

Ich denke, dass die Frage, ob Du professionelle Hilfe brauchst, oder nicht, ganz allein davon abhängt, wie sehr Dich Deine Ängste darin beeinträchtigen, Deinen Tagesablauf nicht diesen Ängsten zu unterwerfen, sondern den Notwendigkeiten, die Dein augenblickliches Leben von Dir verlangen: also, Dein Studium!

Sobald das beeinträchtigt ist: suche Dir unbedingt Hilfe!

Allgemein denke ich, dass die (begründete) Angst von uns Menschen, einmal einen Verlust erleiden zu müssen zu unserem Leben dazu gehört, wie die Gewissheit unserer eigenen Sterblichkeit!

Aber das ist sicherlich eher ein Grund, jeden Tag, der uns geschenkt ist, bewußt zu "erleben"!
Und auf die Verlustangst bezogen kann das nur bedeuten, dass Du wirklich jede Minute mit den Menschen, die Dir wichtig sind, bewußt erleben solltest!

Mehr kann niemand von uns tun!

Wo der Tod demjenigen am meisten weh tut, der überlebt: da ist es tröstlich, dass das "Schicksal" niemandem vor der Zeit verrät, ob es zuerst Dich oder mich treffen wird!

Die Angst, etwas Geliebtes verlieren zu können ist nicht altersabhängig!
Wirklich Gedanken machen solltest Du Dir, wenn Deine Angst eine "Existenzbedrohung" für Dich darstellen sollte: wenn Du glaubst, ohne Deine Eltern alleine nicht "überlebensfähig" zu sein!

Dann ist es aber eher eine Frage, wie Du z.B. ab sofort Dein Studium alleine finanzieren könntest!

Und dann brauchst Du zuerst einen Berufsberater! Und erst danach (unter Umständen) den Psychologen!

Du wirst richtig entscheiden! Das weiß ich!

Alles Gute,

Bernd