Problem von Anonym - 19 Jahre

schwanger und allein

Hallo.
Ich bin Laura und 19 . Vor 2 Monaten hat der Vater des Kindes mich verlassen, als ich im Krankenhaus lag-per Sms. Der Grund so vermute ich, das er mich nich mehr liebte und, weil er was mit seiner Arbeitskollegin zu laufen hat. Unser Kind war ungeplant, er hat sich anfnags völlig dagegen gesperrt: Wollte das ich abtreibe und er dieses ,,Drecksteil" wie er sagte nich will..Er ist 23. In unserer Beziehung war er oft nich so treu, hat viel hinter meinem Rücken mit anderen Frauen Dinge geschrieben, die sehr verletzend waren. Aber ich hab ihn so geliebt und konnte einfach nich gehen...

Ich war dann misstrauisch und eifersüchtig, was die Sache nich einfacher machte.
Mittlerweile will er sich zumindest um sein Kind kümmern, auch wenn er immer sagt er darf dann eh nur Geld abdrücken.

Ich fühl mich einfach mit allem so allein. Er lebt sein Leben weiter und ich steh da, mit dem Kummer und dennoch der Freude auf meine Püppi. Ich finde es so unfair, er hat gleich jemand neues und kann damit gut leben. Unser Verhältnis ist zurzeit nicht das Beste. Viele Vorwürfe usw. Zurzeit will er keinen Kontakt mit mir bis zur Geburt, weil ich oft Vorwürfe mache usw. Er sagt jetzt immer er will sich um sein Kind kümmern aber ich kann ihm das immer schlecht glauben nach allem was passiert ist und er sich so verantwortunglos aus dem Staub gemacht habe.
Ich weiß nich einfach nich wie ich damit fertig werden soll. ich fühl mich so allein-
Ich wohne jetzt wieder bei meinen Eltern, dir mir helfen und unterstützen.
Seinen Eltern ist ihr Enkelkind und das Verhalten ihres Sohnes so zeimlich egal und sie finden sein Verhalten ok.

Meine Ausbildung musste ich nun unterbrechen, kann diese aber beenden.
Er hat eine abgeschlossene Ausbildung und auch Arbeit.
Leider will er mich auch finanziell nich wirklich unterstützen und meinte ich hab genug Geld vom Staat bekommen. Auch die Vaterschaftsanerkennung möchte er vor der Geburt nich machen, weil es ihm zu stressig ist und er keine Zeit hat...Naja...Seine Arbeitskollegin mit der er ja so angebändelt hat mischt sich auch noch ein und sagt das ich im Leben eh nichts erreichen werde und nur lüge, er zu seinem Kind steht. Aber würde er das wirklich tun, hätte er dann gesagt sein Kind ist ein ,,Drecktsteil" und mich einfach so per Sms verlassen?
Ich fühl mich durch ihre Äußerungen total als schuldige bzgl. der ganzen Situation und seit 2 Tagen gehts mir psyisch wieder schlechter.

Meine ,,Freunde" haben mich auch seit der Schwangerschaft allein gelassen. Eine habe ich noch und beim Geburtsvorbeitungskurs hab ich eine kennengelernt, wo ich hoffe das sich eine Freundschaft entwickelt.

Bin ich wirklich an allem Schuld das er nun kein Kontakt bis zur Geburt will, weil ich ihm so viele Vorwürfe gemacht habe?

Sorry für den langen Text, nur musste mich grade mal ausheulen.

Katharina Anwort von Katharina

Liebe Laura!

Du darfst dich sehr gern bei uns „ausheulen“ :-)! Es ist gut, dass du dich in deiner Lage nicht zurück ziehst, sondern über deine Gefühle und deine Probleme sprichst.

Zuerst einmal, ich denke, es wäre falsch, von Schuld zu sprechen! Natürlich verhält er sich in dieser Situation nicht richtig, zumindest nicht so, wie es sein sollte. Ja, es ist mies, dass und wie er dich verlassen hat, dass er bereits mit einer Neuen „anbändelt“ (diese hat übrigens überhaupt kein Recht, sich einzumischen, was euer Verhältnis angeht, das sei an dieser Stelle klar gestellt!). Jetzt hast du mit Enttäuschung, Schmerz und zerstörten Hoffnungen zu kämpfen, da wird sicher das ein oder andere mal ein böses Wort deinerseits fallen. Aber ganz ehrlich, es hilft doch nichts! Ihr seid nicht mehr zusammen, das einzige was jetzt zählt ist trotzdem euer Kind, und in seinem Sinne solltet ihr handeln. Ist natürlich nicht ganz einfach immer vernünftig zu bleiben, wenn solche Gefühle mitspielen. Aber allen Schmerz, alle Enttäuschung, alle Feindseligkeit MÜSST ihr jetzt zurückstellen!

Es wäre sehr hilfreich, wenn ihr euch zum Beispiel an eine Erziehungsberatungsstelle wenden würdet. Diese beraten nicht nur in „Erziehungsfällen“, sondern auch in Situationen, in der ihr gerade steckt. Ein neutraler Berater, der zwischen euch vermittelt, hilft euch sicher, wieder einen gemeinsamen Weg, wenn auch nicht als Paar, aber als Eltern, zu finden. Wenn du nicht weißt, wo eine Erziehungsberatungsstelle oder ein Familientherapeut in deiner Nähe zu finden ist, dann wende dich ohne Bedenken ans Jugendamt. Dort kann man dir diesbezüglich weitere Informationen geben, beziehungsweise bieten auch die Jugendämter manchmal selbst solche Beratungen an.

Ich glaube , dass es die richtige Entscheidung war, das Kind zu behalten. Du kannst dich, trotz allem, auf die Kleine freuen!

Alles Gute!