Problem von Marco - 24 Jahre

Wie soll es weiter gehen...

Hallo,

Ich weis garnicht wo ich anfangen soll, denn es ist nicht nur ein sondern mehrere Probleme und Sorgen die mich belasten. Alles in allem möchte ich nicht mehr so weiter machen wie bisher...
Kurz zu mir. Man sollte sagen können dass mein Leben bisher ganz gut gelaufen ist aber seit geraumer Zeit läuft es einfach nicht mehr. Ich bin momentan 24 Jahre und bin seit 4 1/4 Jahren in einer glücklichen Beziehung. Ich habe ein gutes Abitur und war danach zwei Jahre bei der Bundeswehr als Gebirgsjäger. Trotz 650km zu meiner Heimat hat sich zu dieser Zeit die Beziehung zu meiner jetzigen Freundinn entwickelt und ich war der glücklichste Mensch auf Erden. Alles lief bestens * in Erinnerungen schwelg*...

Mit dem Ende der Bwzeit fingen die Sorgen an. Was sollte ich machen Ausbildung oder Studium? Mhh ich fing also an Bewerbungen zu schreiben und hab gute und schlechte Erfahrungen gesammelt. Paar Absagen kassiert aber trotzdem hab ich damals ein Studium zum Mechatronik- Industrie- und Physiktechnik Bachelor begonnen. Soweit so gut aber ich bemerkte schnell, dass ich dieser Aufgabe nicht gewachsen war und mein Nebenjob beim DRK zu 80h im Monat gab mir dann den Rest un brach mir das Genick in den Prüfungen.
Da fingen die ersten Sorgen an..wie sollte es weiter gehen und wie sollte ich es meinen Eltern und meiner Freundinn beibringen? Meine Freundinn aktzeptierte es mit einem grummeln im Bauch und meine Eltern wissen es bis heute nicht aber später mehr.
Um an der gleichen Hochschule zu bleiben und weiter zu studieren hab ich aus der Not heraus ein Studium zum Technischen Betriebswirt begonnen. Ein großer Fehler wie sich heute rausstellt... mein Job beim DRK hab ich dann verloren und ich war arg in Geldsorgen. Dann kam letztes Jahr der nächste dicke Hammer. Ich sollte mein Vater aus der Kur abholen und fuhr mit meiner Mutter Richtung Kassel. Nach einigen Stunden wurde ich auf der Autobahn von der Polizei angehalten welche angeblich Auffälligkeiten von Drogenkonsum festgestellt haben.
Ich musste also zu nem Arzt und Blut abgeben. Er stellte übrigens keine Auffälligkeiten fest. Da ich nie in Kontakt zu Drogen stand machte ich mir also keine Gedanken. Drei Monate später bekam ich Post weil enorm hohe konzentrationen von THC und deren Abbauprodukte in meinem Blut festgestellt wurden. Ich zum Anwalt er gleich gute Chancen.. mein Test negativ aber dennoch durfte ich mein Führerschein abgeben.... Dies ist nun 8 Monate her und da ich aus finanziellen Gesichtspunkten nicht vor Gericht gehen konnte musste ich den Verwaltungsweg gehen und erfuhr eine Niederlage nach der anderen und nun is alles beim Landesverwaltungsamt( höchste Instanz) wo ich auch schon war. Aussicht ist sehr schlecht... das heßt ich müsste nun 1 Jahr Abstinenz nachweisen und danach MPU machen was mich alles in allem 3000 Euro kostet bei allen bisherigen kosten welche nochmals 2000 Euro betragen.
Das zu dem Thema. Ich musste also letztes Jahr in mein Studienort ziehen und wurde jetzt zum 1.4 aus der Wohnung geworfen, weil sie für Austauschstudenten renoviert wird. Ergebnis ich hocke heim un weis nich wie ich hinkommen soll aber ich will das nicht mehr machen. Die Betriebswirtschaft is überhaupt nicht mein Gebiet und ich hab auch nur Rückschläge in den Prüfungen erlebt...
Deshalb bin ich im Moment ziemlich am Boden... ich wollte diesen Herbst Ingenieur sein aber nun bin ich ein führerscheinloser Versager :(
Das einzige was mich aufmuntert ist wirklich meine Freundinn. Sie steht immer zu mir aber sie weis nicht dass ich mein momentanes Studium beenden will, da es einfach sinnlos ist sowas ohne Lust zu machen... ich will sie aber nicht enttäuschen und verlieren.
Ich weis nich wie sie reagiert wenn ich es ihr sage. Sie fragt mich jetzt schon jeden Tag mehrmals wie ich zur Uni komme und wie es weiter gehen soll doch ich weis es doch selbst nicht. Ich will einfach nur noch weg von hier.......
Meine Eltern fragen mich genauso wie gehts weiter etc. doch ich hab dort keine Wohnung, keine Lust den mist zu studieren und zu guter letzt hab ich mein Nebenjob jetzt auch noch verloren welchen ich aber ohne die Wohnung dort eh nicht mehr hätte machen können.
Jetzt sitz ich hier... kein Geld, keine Wohnung am Studienort, kein Job, kein Führrschein und zu guter letzt keine Lust aufs das Studium.... das macht mich einfach alles fertig.
Ich spiele grad mit dem Gedanken hier alle Zelte abzubrechen mein Auto und alles weitere zu verkaufen und für 1-2 Jahre nen travel and work Visum für Australien zu beantragen. Einfach weg und alle Sorgen hinter sich lassen. Is übrigens nen lang gehegter Traum von mir da hin zu machen...

Ich bin einfach am Ar...! Was soll ich denn tun? Noch nen studium beginnen was ich nich bekomme und da wär nen duales am besten aber ich weis auch nich ob ich nochmal die Kraft hätte das durchzuziehen. Alles Fragen...
Ne ausbildung mit 24? Is ja lachhaft für mich... Ich will einfach arbeiten und Geld verdienen...

oder

Einfach nach Nimbin abhauen aber meine Freundin ist mir so wichtig... is wirklich das einizge was mich hält!

Was soll ich denn nur tun?!?!???

Monika Anwort von Monika

Hallo Marco,

verwirrende Situation in die du da geraten bist. Und jetzt zerren alle an dir und wollen Ergebnisse und Entscheidungen sehen - ich kann mir gut vorstellen, dass dich das überfordert!

Erstmal solltest du dich nicht als Versager fühlen sondern mal schauen, was du alles schon geschafft hast. Du hast Abitur, warst bei der Bundeswehr, hast studiert, bist in eine andere Stadt gezogen, hats dort einen Nebenjob gefunden, um dir dein Studium zu finanzieren, du hast eine Freundin die du liebst und Eltern die dich unterstützen! Das ist doch schon mal keine so schlechte Ausgangslage!

Du bist jetzt verwirrt, hast keine Ahnung wie es weitergehen soll oder was du eigentlich aus deinem Leben machen willst. Vielleicht fängst du am leichtesten mal mit dem an, was du nicht mehr machen willst.
1. Offenischtlich ist studieren nicht wirklich dein Ding. Prüfungen sagen dir nicht zu, das Lernen langweilt dich und du bist nicht motiviert.
2. es gibt bestimmt Interessen die du hast und Berufe, die du dir gut vorstellen kannst. Was hat dir denn in der Vergangenheit Spaß gemacht? Wie wars denn für dich in der Bundeswehr? Warum wolltest du da nicht bleiben? Überleg einfach mal, was du dir gut vorstellen könntest was zu dir passt. Willst du lieber im Büro arbeiten, viel mit Menschen zu tun haben? Was sind deine Stärken/Schwächen? Hierbei kann dir auch super ein Berufsinfromationszentrum weiterhelfen - da gibts bestimmte Fragebögen die dir passende Berufe aufzeigen. Auch wenn du auf www.arbeitsagentur.de schaust findest du zu sehr vielen Berufen Informationen.
3. Ich weiß aus eigener Erfahurng, dass es einem auch einfach Angst machen kann sich für die nächsten 40 Jahre festzulegen. Wer weiß schon was einem in 20 Jahren Spaß machen könnte? Entscheidet man sich für das eine muss man viele andere Optionen hinter sich lassen - das ist nicht leicht. Man wird verunsichert und hadert mit jeder Entscheidung, die man trifft. Das ist total in Ordnung so - du bist damit bestimmt nicht alleine. Vielleicht kannst du sogar mal deine Eltern fragen, wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind?
5. natürlich hört es sich erst mal total verlockend an, wegzugehen, alles hinter sich zu lassen, ein anderes Land kennen zu lernen etc. Und du würdest dort sicherlich absolut wertvolle Erfahrungen für dein zukünftiges Leben sammeln. Realistischerweise musst du dir aber auch vor Augen halten, dass du wenn du das zwei Jahre lang machen würdest bereits 26 bist, wenn du zurückkommst. Da wird es nicht unbedingt leichter sich für eine Ausbildung zu motivieren oder doch noch ein Studium anzufangen. Hinzu kommt, dass du sicherlich Probleme haben wirst die Bezeihung zu deienr Freundin aufrecht zu erhalten.
Einen solchen Schritt würde ich mir also sehr gut überlegen. Vielleicht würde dir ein kürzerer Zeitraum auch schon helfen? Ein halbes Jahr? Um dich zu sammeln, deinen Horizont zu erweitern und das wäre auch eine zu überbrückende Zeit für eine Beziehung.
6. deine Probleme mit Führerschein und Wohnug denke ich werden sich lösen lassen - früher oder später.

Ich habe das Gefühl es fällt dir überhaupt schwer eine Enstcheidung zu treffen. Sei es weil es bedeutet wirklich erwachsen werden zu müssen, sei es weil du Angst hast erneut zu scheitern, sei es einfach weil du nicht weißt was du wirklich willst und befürchtest, wenn du die falsche Wahl triffst dich selbst unglücklich zu machen.
Wie gesagt, damit bist du nicht allein - aber keine Entscheidung ist endgültig. Es gibt immer Alternativen und Möglichkeiten doch das zu finden was man gerne machen möchte. Also fang einfach an - wag den ersten Schritt und es wird positiv weitergehen!

Alles Gute
Monika