Problem von Anonym - 24 Jahre

Er kontrolliert und will über alles bestimmen...

Hallo liebes Psychologen-Team,
ich weiß echt nicht mehr weiter.
Ich lebe seit 4 Jahren mit meinem Fruend zusammen. Am Anfang war alles super. Er hat mich immer verstanden, unterstützt und er hat fast immer nachgegeben. Vorallem hat er mich so genommen und geliebt wie ich bin.
Jetzt will er aufeinmal alles bestimmen. Er lässt mir kaum noch luft zum atmen. Er kontrolliert meine Kontoauszüge und will immer wissen, wofür ich mein Geld ausgebe.
Wir ziehen bald in eine neue Wohnung. Er möchte über alles informiert werden. Er möchte über die Möbel, Dekoration und die Wandfarbe entscheiden.Er hat gesagt:'Wenn ich das meiste bezahle, dann möchte ich auch über das meiste entscheiden!'
Neulich waren wir bei seinen Eltern. Seine Mutter ist eine sehr dominante Person. Ich habe mich mit ihr gestritten, weil ich meine Meinung geäßert habe. Daraufhin wollte ich nach hause fahren, weil ich mich dort sehr unwohl gefühlt habe. Mein Freund wollte aber nicht. Ich habe ihn schon fast angefleht, aber er wollte einfach nicht. Das hat mir sehr wehgetan. Ich habe mich allein gelassen gefühlt.
Er meint, dass er früher viel zu viel nachgegeben hat und jetzt wird er nicht mehr nachgeben.Er hat sich einfach um 180 grad gedreht.
Er macht mir auch keine Komplimente mehr und kritisiert mich immer öfter. Gestern z.B. hat er gesagt, dass ich mich wie eine Oma kleide.
Ich fühle mich inzwischen wie ein leeres gefäß. Was soll ich nur machen???


Bernd Anwort von Bernd

Liebe Unbekannte.

Nein! Wir sind kein "Psychologen-Team"!

Es wäre schade, wenn Du uns von vornherein eine Rolle "zuspielst", der wir eindeutig nicht gewachsen sind!

Genauso schade fände ich es, wenn Du Dir oder Deinem Freund eine "Rolle" unterschiebst!

Es macht mich ein wenig traurig! Und ich erkenne einiges wieder, was Du so schilderst!

Du schreibst:

"Er hat mich immer verstanden, unterstützt und er hat fast immer nachgegeben. Vorallem hat er mich so genommen und geliebt wie ich bin."

Wo waren damals Deine "Liebesgaben"? Was hast Du ihm damals gegeben? (Sex gilt dabei für mich nicht!) An Verständnis!?
Wo hast Du ihm nachgegeben?
Wo warst Du ihm "liebender Partner"?
Er hat Dir "nachgegeben"?
Du weißt, dass allein in diesem Ausdruck versteckt bleibt: "wider bessere Erkentniss"!

Weil: wenn er Dir nicht hätte nachgeben müssen, hätte er es als "richtig" erkannt und deshalb liebend gerne von sich aus gemacht!

Wenn Du hier schreibst, dass Du Dich "wie ein leeres Gefäß" fühlst, so macht mich das besonders traurig!

Wichtig ist, was Du von Deinem Freund auf Dauer erwartest!

Den "Pantoffel", der all sein Denken und Handeln nur auf Dich abzielt?
Der, dem Du "vorstehst"?

Oder willst Du mit ihm eine Partnerschaft, in der es nicht um "vorstehen", sondern einzig um gegenseitiges "Verstehen" geht!?

Eine Partnerschaft, in der einer das Sagen haben will, ist auf Dauer zum Frust verurteilt! Für Beide!

Finde mit Deinem Freund einen Weg, ihn an allem teilhaben zu lassen, ohne Dich "kontrolliert" zu finden:

Plane mit ihm zusammen "Eure" gemeinsame Zukunft!

Akzeptiere sein Argument, dass er auch wissen darf, wofür er letztlich zahlt! dass er vielleicht sogar auch mal "seinen Geschmack" mit Dir "abgestimmt" haben darf, bevor Du einfach "bestimmst", was auch ihm zu gefallen hat!

Mache ihn zu Deinem Partner!

Nicht zu Deinem Deppen :-(

Alles Liebe,

Bernd