Problem von Maryan - 16 Jahre

ich will, doch ich kann nicht

Hallo liebes kuka-team!!

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, am bessten damit, dass mein vati letzten dezember gestorben ist.ich habe mich oft mit ihm gestritten, und jetzt im nachhinein denke ich immer wie egoistisch ich war, denn die streitereien waren wirklich wie kindergarten.dabei hat er sich immer eine tochter gewünscht, und ich.. ich hatte aber schon oft probleme mit ihm, weil er einen Hirntumor hatte und tabletten nehmen musste, die ihn sehr veränderten. seitdem er nun tot ist, habe ich immer mehr konflikte mit meiner mutter, denn sie wollte sich einhalbes jahr bevor er gesorben ist von ihm trennen, und nun tut sie vor aller welt so, als wie wenn sie ihn so sehr geliebt hat, obwohl sie ihn immer fertig gemacht hat. sonst hatte ich auch immer jemanden anderen an meiner seite- meinen bruder- ich mag ihn sehr, doch nun hat er eine ausbildung und muss jede woche weit weg.es kam alles so schlag auf schlag und mit einemal war alles anders- bis jetzt.doch damit nicht genug, ich finde es unfair von gott und der ganzen scheiß welt, dass alle jungens nur mit mir spielen. ich komm mir vor wie eine puppe, wenn man mich braucht bin ich da-egal für wen,doch wenn ich mal jemanden brauche werde ich nur weggestoßen. dabei will ich doch auch nur mal in den scheiß arm genommen werden, ich will auch mal hören , dass man mich liebt! das schlimmste ist aber immer dieser spruch "ich weiß wie du dich jetzt fühlst" ; ich hasse diesen spruch , weil niemand aus meinem kurs oder von meinen freunden behaupten kann, wie es ist, wenn man seinen eigenen vater pflegt und wäscht und füttert. die wissen nicht wie es ist alle scheiß lang auf eine beerdigung zu gehen und abschied von lieben menschen zu nehmen.was mache ich anders als diese flittchen, die sich jedem an den hals werfen um als x ter bettvorläger zu dienen, warum bekommen immer die leute so viel zuwendung? warum haben immer die einen freund oder freundin , die es nicht ernst meinen?? ich bin nicht schüchtern, ich jammere sonst auch nie rum- denn ich bin eigentlich ein freudiger mensch. ich mache gerne parties, gehe gerne weg, habe spass. ich bin nicht dumm, und doch kein streber.ich bin kein monster, aber auch kein super-modell. ich hatte noch nie einen richtigen freund- doch einen. doch um aufmerksamkeit zu bekommen, hätte ich wahrscheinlich aussehen müssen wie ein fußball! was mache ich falsch? sagt es mir und ich entscheide dann, ob ich mich ändere.aber liegt es denn nur an mir?? und wenn es so wäre, sollte ich mich wirklich für jemanden anderen ändern? Schreibt mir bitte zurück, denn ich will eien neutrale antwort- eine meinung- einen rat-was auch immer. post von euch, liebes kuka-team!!

Anwort von Sabine

Hallo Maryan!

Du machst gar nichts falsch und so, wie Du bist, bist Du völlig ok. Suche den Fehler nicht bei Dir. Du und Deine Einstellung ist völlig in Ordnung.
Du hast ganz Recht. Das Leben da draußen ist oft nicht fair und man stellt sich oft tausende von Fragen warum und wieso es so ist. Doch welche andere Wahl hat man, als es zu akzeptieren, wie es ist und wie es kommt. Unsere Aufgabe ist es das Beste daraus zu machen und zwar jeder für sich.
Um Aufmerksamkeit zu bekommen muß man nichts besonderes anstellen und man muß sich auch nicht als Bettvorleger hergeben. Um Aufmerksamkeit, wahre Aufmerksamkeit zu bekommen muß man einfach man selber sein. Die anderen können nich ahnen was in Deinem Kopf vorgeht und nicht wissen, wie Du fühlst und denkst. Sie können Dir nur vor den Kopf gucken.
Du mußt auch kein Fußball sein um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist einfach das Alter der Jungen und deren Hobby. Die Menschen da draußen suchen alle ihren eigenen Weg um glücklich zu sein. Jeder für sich und oft treffen sie sich auf diesen Wegen und sind gemeinsam glücklich. So läuft das da draußen ab. Erwarte nicht von ihnen, dass sie Dich von irgendwo aus der Ecke ziehen und Dich glücklich machen. Dafür bist Du zuständig. Klingt krass, aber es ist so. Wer sich versteckt,der wird nicht gefunden. Wer aber sichtbar ist, der ist auch ansprechbar.
Natürlich kann keiner so richtig nachvollziehen, was Du erlebt und bisher mitgemacht hast, aber es gibt Menschen, die es ähnlich erlebt haben und von daher ein wenig nachvollziehen können, was in Dir vorgeht, wenn Du von Deinen Erlebnissen sprichst.
Deine Mutter hat Deinen Vater mit Sicherheit geliebt. Die Krankheit hat Deinen Vater vielleicht verändert und Deine Mutter hatte deswegen vor sich zu trennen, weil sie sich keinen Rat mehr wußte. Oft ist es nur Angst, wenn die Menschen dann ausbrechen aus den Beziehungen. Wie groß die Liebe tatsächlich dann noch ist, dass spürt man erst, wenn man diesen Menschen dann verliert. Auch Du hast nichts falsch gemacht. Die Streiterein zwischen Dir und Deinem Vater waren normal und Du solltest sie Dir nicht zum Vorwurf machen. Es waren Momente der Gefühle und sie sind entstanden. Trotz Streit habt ihr euch geliebt. Das weißt Du und das wußte er. Nur, weil sich Menschen mal streiten, heißte es nicht, dass sie sich nicht mehr lieben. Diskussionen eskalieren oft, aber deswegen liebt man sich nicht weniger. Etwas, was ich meinem Partner auch immer sage. Wie sehr wir uns auch mal streiten sollten. Vergiss nie, wie sehr ich Dich liebe.
Dein Verlangen in den Arm genommen zu werden ist völlig normal. Das Verlangen nach Wärme und Geborgenheit. Jeder hat dieses Verlangen. Nur die wenigstens trauen es sich auszusprechen. Du hast es uns anvetraut und das ist ok und auch gut so. Wenn ich könnte, hätte ich Dich wortlos in den Arm genommen und Dir keine Mail geschrieben oder Worte gesandt. Nur, um Dir zu zeigen, dass Du, wie Du bist, völlig ok bist.
Maryan, Du solltest mit Deiner Mutter sprechen und auch mit Deinem Bruder, wenn er mal Zeit hat neben seiner Ausbildung. Gehe auf sie zu und nimm sie einfach mal in den Arm. Sprich mit ihnen. Sie sind Deine Familie und sie lieben Dich. So, wie Du sie liebst. Du kannst ihnen ruhig sagen, was Du vermisst. Sie werden es verstehen. Genaus ist es mit einer Freundin. Sprich mit ihr und sage ihr, was in Dir vorgeht. Es wird Dir helfen dieses Gefühl loszuwerden und es mal wieder fallen lassen zu können, wenn es wieder hoch kommt. Jeder hat mal diese Moment, wo er sich nach Wärme und Geborgenheit sehnt. Ja, ich auch. Sehr oft sogar. Und nur, wenn ich den Schritt auf die Menschen zu mache und sie wissen lasse, was ich vermisse, kann ich es auch bekommen. Die anderen können es nicht erkennen. Sie können es nicht sehen und mir geben. Wie auch. Sie können nicht in mich hineingucken.
Maryan, Du hast ein Recht darauf glücklich zu sein und Du solltest immer den Weg wählen, der Dich glücklich macht. Das Leben ist ein Auf und ein Ab und wir sollten immer das Schönste daraus machen. Auch Du wirst Dich instinktiv immer für den Weg entscheiden, der Dir gut tut. Deinen Wünschen und Träumen folgen um glücklich zu sein. Du hast Wünsche, Träume und Vorstellungen von Deiner Zukunft und denen solltest Du folgen Dich immer wieder daran erinnern. Wo willst Du hin? Was willst Du erreichen? Jeder neue Tag und jeder Schritt in diese Richtung macht Dich glücklich. Mal mehr, mal weniger. Mal auffallend, mal unscheinbar, doch jeden Tag geht es einen Schritt weiter in Richtung Deines Glücks. Und davon gibt es viele Momente. Und Du kannst es... Du spürst es nur nicht immer jeden Tag so intensiv....
Ich wünsche Dir alles Gute und

lieben Gruß