Problem von Mike - 22 Jahre

Karriere oder Liebe?

Hallo allesamt!

Ich wollte schon immer bei der Bundeswehr arbeiten, habe ich auch bereits 2 Jahre gemacht.
Ich habe mich nun, nach einer schwierigen Zeit, in der ich auch obdachlos wurde und meine Ausbildung abgebrochen habe, wieder erneut beworben bei der Bundeswehr. So war sowieso mein Plan.
Naja seit einem halben Jahr habe ich eine Freundin, die heftig klammert und Verlustängste hat. Daher ist sie auch bei einer Psychologin, Besserungist aber nicht in Sicht.. Dauert sicher auch wesentlich länger.

Wir sind in der Hinsicht komplett verschieden... Sie hält es kaum ein Tag ohne mich aus (führen ohnehin schon eine Fernbeziehung) und ich kann ohne überzuschnappen auch mal eine Woche ohne sie.
Wir wollten im Juli zusammenziehen und da ein Ortswechsel vonnöten ist, habe ich mich beim Bund auf eine stelle in der Nähe beworben.
Heute habe ich aber negative Rückmeldung bekommen, die stellen sind dort alle weg. Weltuntergang.
Meine Freundin macht richtig Terror, verständlich... Ich bin darüber auch enttäuscht.
Allerdings gäbe es bei der Marine noch genug stellen riet der Berater mir (klar, wer will schon so lange auf der See sein? Geschweige denn im Norden wohnen, wo nicht viel los ist)
Allerdings reizt mich die Marine auch und ich glaube damit gut klarkommen zu können.
Meine Freundin drohte mir aber, wenn ich zur Marine gehe macht sie sofort schluss.

Da ist sie, die altbekannte Zwickmühle.
Karriere oder Liebe?
Karriere ist das, was mein leben grundlegend bestimmt. Mir ihr muss ich mein leben lang leben.
Es ist mein größter Wunsch ausschließlich beim Bund zu arbeiten..
Aber ich liebe ja auch meine Freundin und mmöchte sie nicht verlieren.... Auch wenn es ziemlich unfair ist, dass sie mir damit droht.
Außerdem könnte die Beziehung ja zu Bruch gehen, durch andere Gründe.
Dann ist die Beziehung weg und eine Chance beim Bund eine Karriere zu starten auch.

Ich kann mich nicht entscheiden, gibt es da ein richtig oder falsch?
Kompromisse habe ich geboten, zusammenziehen in Kasernennähe z.B.

Ich bin so ratlos..
LG
Mike

Svenja Anwort von Svenja

Hallo Mike.

Es ist gut, dass deine Freundin erstmal schon in einer Therapie ist.
Sowas kann natürlich dauern, wie Du bereits erwähnt hast, bis sich etwas bessert.
Das Problem ist aber auch bei der Bundeswehr ohnehin, wenn Du irgendwann einen Einsatz hast und über mehrere Monate im Ausland bist, bist Du auch nicht in ihrer Nähe.
Es ist ziemlich schwer, da den richtigen Weg zu finden, der nicht immer vorhanden ist, erstrecht bei einer Verlustsangst, die wiederum auch seine Gründe hat, warum ein Mensch darunter leidet. Eine Möglichkeit wäre, dass Du einmal selbst das Gespräch mit ihrem Therapeuten suchst und vielleicht ihr beide einmal zusammen dort mit dem Therapeuten über genau das Problem sprecht?
Man könnte natürlich sagen, wer einen wirklich liebt, wird auch mit der Entfernung zurechtkommen, aber Verlustsängste sind nicht immer rational.
Wenn Du weißt, warum sie darunter leidet, könntest Du mit ihr ausführlich darüber sprechen. Wenn sie z.B einmal bereits betrogen wurde, dann ist es natürlich einfach gesagt, dass Du das nicht tust, aber da spielt auch eine Menge Vertrauen eine gewichtige Rolle.

Ich kann Dir leider nicht sagen, was Du wählen sollst. Das musst Du alleine für dich entscheiden.
Aber ich fände es zum Beispiel wichtig, einmal ausführlich mit ihr darüber zu reden, ohne dass sie direkt mit der Beendigung der Beziehung droht und da wäre am besten eine dritte, unparteiische Person wie der Therapeut oder vielleicht Freunde? Möglich, dass ihr doch eine gute Lösung findet. Ich wünsche euch das auf jeden Fall von ganzem Herzen!

Liebe Grüße & alles Gute!