Problem von Natalie - 16 Jahre

Borderline und Extreme Mordlust

Hallo :-)
ich hoffe ich schreib jetzt nicht durcheinander ^^
und sorry das es so lang ist :-/
ich hab ein ziemlich großes problem also ich hab mindestens 14 psychische krankheiten darunter zählt auch Borderline hatte eine schwere kindheit (sexueller missbrauch, Pflegefamilien , Vater ist ein narzist , borderliner & psychopath .. Mutter ist Borderliner, Gewalt in der Familie, Demütigungen in und außerhalb der familie, Mobbing, Stiefvater Alkoholiker, Geschwister bis jetzt nur 3 mal gesehen körperliche und seelische misshandlung , schwere darmkrankheit , methadon abhängige mutter & junky als vater)
Ok zu mein problem ich hab mit meiner mutter gestritten und das nur wegen einer kleinigkeit sie hat mit mein opa geredet und da ist es darum gegangen das ich bald schlafen gehe und daraufhin hab ich sie angeschrien und sie mich auch und nannte mich idioten kind und hat wieder provoziert und daraufhin wollte ich die lampe nehmen und auf sie schmeißen hab es aber nicht hab mich an den haaren gerissen und danach hatte ich so viel wut im bauch das ging von einer sekunde zur anderen am anfang war alles noch normal & ja .. ich hab ziemlich heftig liebeskummer und bin auf bewährung und ich bin so eifersüchtig geworden auf seine beste freundin das ich so viel hass im bauch bekommen habe und mir vorgestellt habe wie ich zu ihr fahre mich auf sie stürze auf sie einschlage und sie so lange würge bis sie tod ist und danach bekam ich ein gutes gefühl im bauch und ich hab mich gespürt und nachdem ich mich wieder gespürt habe hab ich einen heulkrampf bekommen und wollte mich selbstverletzen .. mein gedanke war nur das ich alle menschen hasse das ich morden will das ich jeden menschen der mir weh tut tod sehen will dieser gedanke sie tod zu sehen ist für mich so ein gutes gefühl obwohl ich nicht so bin .. und diesmal waren es keine zwangsgedanken sondern einfach ein bedürfniss .. ich weiß nicht was ich machen soll ich hab angst vor mir selbst und mit mein therapeuten will ich nicht reden sonst komm ich gleich in knast oder in ein krisenzentrum wieder ..

Wie soll ich damit umgehen ?
Hat es etwas mit borderline zutun ?
ich weiß einfach nicht weiter

PaulG Anwort von PaulG

Grüße dich Natalie!

Mein erster Satz wird dich vielleicht überraschen: Solange es ein Gedanke bleibt, kann er dir sogar nützlich sein!

Du hast nahezu alles durchgemacht, was man erleiden kann. So wie du dich ausdrückst, finde ich alles sehr verständlich und gar nicht durcheinander. Ich habe das Gefühl, dass du deine Gedanken klar erkennst und beurteilst. Dazu gehört auch, dass du gemerkt hast, worum es sich bei dieser Mordlust handelt. Das ist ein wichtiger Schritt. Ich finde ihn verantwortungsvoll; so sehr es dich wundern mag, ich glaube, dass es ein gutes Zeichen sein könnte.

Dieser Wunsch, jemanden zu töten, ist zunächst mal ein Bild. Alles das, was du beschrieben hast. Ich würde vermuten, darin drückt sich deine Wut aus, deine Enttäuschung? Und danach fühltest du dich besser. Musstest du weinen, weil es dir leid tat? Weil es dich stark angestrengt hat? Weil du dich schuldig fühltest? Oder kam es einfach über dich, ohne denkbaren Grund? Das ist vielleicht der Punkt, wo es etwas mit Borderline zu tun haben könnte. Ich erspare dir Details, weil du dich mit Sicherheit besser damit auskennst, und etliche Leute dich schon damit geplagt haben. Mag sein, dass es nach einem Schema ablief, wie man es von Borderline kennt. Was mir wichtig ist, ist der Gedanke in sich.

Ist es dir weiterhin ein Bedürfnis? Oder hat es sich damit fürs Erste erledigt? Man kann seine Gedanken nicht immer kontrollieren. Es gibt Zwangsgedanken, die einen nicht loslassen. Und noch das Andere, das dir passiert ist. Wenn jemand versucht, immer nur schöne Gedanken zu haben, scheitert er. Manchmal packen uns die eiskalte Wut und etwas, das wir eigentlich weit weg glauben. Von dem wir eigentlich denken, dass es in eine längst vergangene Zeit gehört, in der es noch kein Recht und Gesetz gab. So ist es aber nicht. Das Bedürfnis, uns mit Gewalt Geltung zu verschaffen, ist nach wie vor da. Man kann es nicht ganz von sich weisen. Das Wichtigste ist jetzt: Hast du die Befürchtung, du könntest diese Bilder umsetzen - die Kontrolle verlieren? Oder sind sie in dieser Form neu, du würdest sie aber nicht wahr machen?

Die Antwort auf diese Frage ist sehr bedeutsam. Wenn das Erste zutrifft, dann wird kein Weg an einem Gespräch mit deinem Therapeuten vorbei führen. Ich weiß nicht, ob ich die zweite Möglichkeit richtig formuliert habe. Ich meine damit, sind es reine Gedanken? Bist du dir sicher, dass keine Pläne daraus werden? Wenn du dir nämlich sicher bist, möchte ich sagen: Lass von Zeit zu Zeit diese Gedanken zu, wenn sie kommen. Es ist nicht gut, wenn es ständig so ist; aber das wäre wohl nur der Fall, wenn es dir sowieso schlecht ginge. Solange diese Gedanken eine Möglichkeit sind, deine Wut abzubauen, sind sie nicht unbedingt falsch. Ich weiß, dass du keine Verbrecherin bist. Ich glaube auch, dass ich dir vollkommen vertrauen kann. Falls es bei den Bildern in dir bleibt, wenn du dich nicht hinterher selbst verletzt, dann haben sie ihre Berechtigung. Sie bewirken, dass es dir besser geht. Nur wenn sie stärker werden, wenn du nicht mehr sicher bist, ob du jemanden verletzen könntest: Dann wird es gefährlich. Wie weit fühlst du dich davon entfernt? Du hast ja bereits geschrieben, dass du nicht so bist. Falls es jedoch wieder vorkommt, dann ist es von Vorteil, wenn du immer von Neuem nachdenkst: Was hat es zu bedeuten?, Wohin könnte es führen? So sorgst du für dich und behältst den Überblick. Es ist auch eine tolle Sache, wenn du immer mal wieder aufschreiben kannst, wie es dir geht - so wie jetzt auch.

Mit deiner Mutter und dir treffen zwei Borderliner aufeinander. Deshalb wird es immer wieder passieren, dass deine Mutter so oder ähnlich reagiert. Zwar ist es dann nicht wirklich ihre Schuld. Trotzdem Trotzdem kann ich verstehen, wenn es dich einfach nur wütend macht. Hinzu kommt, dass du mit dem Liebeskummer in einer extremen Situation bist. In dieser Situation kann ein Bild von Gewalt, vielleicht sogar vom Tod eines Menschen, dir durchaus hifreich sein. Die Bedingungen dafür, dass dieses Bild ein gutes ist, habe ich ja schon genannt: Es muss bei einem Bild bleiben. Und es darf nicht dazu führen, dass du dich selbst verletzt. Ich weiß nicht, ob das bei dir noch immer vorkommt - wenn ja, kann und will ich es dir nicht vorwerfen. Aber spüre genau in dir nach, ob es mit diesen Bildern und Gedanken zu tun hat, wenn es geschieht. Ist das der Fall, dann kann es ein Problem sein. Solange es mit sich bringt, dass es dir besser geht, nicht.

Ich möchte noch hinzufügen, dass ich wirklich kein Gespräch mit deinem Therapeuten ersetzen kann, wenn etwas Ernstes geschieht. Nicht, dass du jemanden verletzt, sondern generell. Ich kenne dich zwar nicht, aber ich habe großen Respekt vor deiner Geschichte und denke, dass du dich gut einschätzen kannst. Achte gut darauf, wie es dir geht - darum bitte ich dich. Denn wirklich sagen, in welche Richtung du gehst, können nur die, die dich gut kennen. Auch in Zukunft.

Dass du deinen Weg gehen wirst, davon bin ich überzeugt. Ich finde es stark, dass du uns geschrieben hast, und das so klar und nachdenklich. Es war nicht chaotisch oder bedenklich - für mich bedeutet es etwas Gutes. Es kann auch ein Anzeichen sein, dass du dabei bist, dich von einigen Problem weg zu entwickeln. Und wie es für dich auch weitergeht, ich wünsche dir viel Kraft und Glück auf deinem Weg!

Liebe Grüße,

Paul