Problem von Jana - 15 Jahre

Mein Vater hat eine Alkoholsucht

Mein Vater ist Alkoholsüchtig und gibt es nicht zu er trinkt jeden Tag Bier so 5 stück. Er gibt es nicht zu das er Alkoholsüchtg ist wenn ich sage geh zum Arzt sagt er immer Nein er lässt sich nicht überreden ich weis nicht was ich tun soll er will keine Hilfe :(

Johannes Anwort von Johannes

Liebe Jana,

zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es ganz toll finde, dass du dir solche Gedanken um deinen Vater machst und dass du bereit bist, ihm zu helfen.

Ich kann deine Verzweiflung wirklich sehr gut nachvollziehen. Mich würde die Sache auch sehr belasten, wenn ich in deiner Situation wäre. Sicherlich ist es irgendwo normal, dass man ab und zu mal einen übern Durst trinkt. Wenn das allerdings zum Dauerzustand wird, kann man diesen Zustand nicht mehr als normal bezeichnen. Zu viel Alkohol kann körperliche Schäden verursachen und schließlich auch Abhängigkeit.

Ein überdurchschnittlicher Konsum von Alkohol kann mehrere Ursachen haben. Die erste Ursache könnte sein, dass dein Vater beim Trinken einfach mehr Spaß hat. Eine weitere Ursache könnte allerdings auch sein, dass er irgendwelche Probleme hat, mit denen er nicht fertig wird und er diese Probleme mit Alkohol versucht zu verdrängen. Hast du eine Idee, ob deinen Vater irgendetwas belastet? Besonders alamierend finde ich, dass er jeden Tag so viel Bier trinkt und sich überhaupt nicht helfen lassen möchte.

Ich möchte dir raten, dass du anderen Leuten die Situation schilderst, denen du vertraust. Ich denke da jetzt vor allem an erwachsene Familienangehörige, besonders an deine Mutter. Vielleicht hat sie sich ja auch schon Gedanken über das Verhalten zu dem Alkoholkonsum deines Vaters gemacht. Meiner Meinung nach ist es auch für dich wichtig zu sehen, dass du mit deinen Sorgen nicht alleine bist. Du kannst dir aber auch jederzeit in der Schule von einem Vertrauenslehrer Hilfe holen.

Zudem würde ich noch einmal versuchen, das Gespräch mit deinem Vater zu suchen und ihm sagen, dass du Angst um ihn hast. Sicherlich besteht die Gefahr, dass er wieder alles abstreitet und davon nichts hören möchte. Vielleicht reagiert er aber auch ganz anders und er öffnet sich dir gegenüber. Du kannst ihm anbieten, dass du immer für ihn da bist und dass er jederzeit zu dir kommen kann, wenn er reden möchte. Wenn ihr ein gutes Verhältnis habt, wäre das doch durchaus denkbar. Eigentlich sollte es anders herum sein, also dass die Eltern für ihre Kinder da sind. In manchen Situationen sind aber auch Väter ratlos und brauchen jemanden, an den sie sich anlehnen können. Ganz wichtig ist aber, liebe Jana, dass du dich nicht für deinen Vater verantwortlich fühlst. ER muss erkennen, dass er Hilfe braucht und ER muss sich diese Hilfe auch holen.

Auf der Internetseite http://www.a-connect.de/hilfea.php findest du viele weitere hilfreiche Tipps zum Thema und wie du selber mit der Sitaution besser umgehen kannst.
Außerdem möchte ich dir noch ganz gerne unsere Soforthilfe ans Herz legen:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/28/Alkoholmissbrauch.html

Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Antwort ein wenig weiterhelfen konnte und dass dein Vater bald zu einer Einsicht kommt, dass er Hilfe braucht. Ich wünsche dir die nötige Kraft, deinen Vater zu unterstützen. Ich kann nur wiederholen, wie klasse ich es finde, dass du ihm helfen möchtest. Das ehrt dich wirklich sehr. Nimm aber bitte auch auf dich und deine Grenzen Rücksicht und schau, dass du selbst nicht an dem Problem deines Vaters zugrunde gehst. Vergiss bitte nicht, dass man andere Menschen nicht ändern kann, sondern nur sich selbst. Denke immer daran, dass es nicht dein Problem ist. Lasse es nicht zu deinem Problem werden! Falls du die Situation selber gar nicht mehr ertragen kannst, weil du merkst, dass du ihm nicht helfen kannst oder er sich nicht helfen lassen will, gehe ein Stück auf Distanz. Lasse ihn los, aber nicht fallen.

Vielleicht magst du mir nach einiger Zeit ein Feedback schreiben und erzählen, wie es weitergegangen ist? Das würde mich sehr freuen, denn ich bin gerne für dich da.


Alles Liebe,

Johannes