Problem von Anonym - 25 Jahre

Zu viel Sorgen und Probleme

Hallo.
Ich bin Autist und melde mich weil es mir nicht gut geht. Früher habe ich leider meine Probleme und Sorgen meinen Arbeitskollegen erzählt und sie damit leider belästigt und teil auch Briefe an Arbeitskollegen geschickt was nicht gut war. Damit so etwas nicht wieder vorkommt wende ich mich nun an sie. Ich mache mir ständig Sorgen das ich ernsthafte Erkrankungen habe wie zum Beispiel Bauchspeicheldrüsenkrebs, Krebs oder etwas mit dem Herzen. Außerdem habe ich auf der Arbeit viel Stress gehabt. Ich arbeite in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung und habe dort 35 Urlaubstage. Letzes Jahr hatte mein Anleiter mir meine Urlaubstage nicht gesagt obwohl ich ihn mehrfach danach gefragt hatte. So hatte ich im letzten Jahr eine Woche Urlaub nicht genommen die leider verfallen ist. Weil die auf der Arbeit gemerkt haben das die einen Fehler gemacht haben, habe ich 10 Zusätzliche Urlaubstage bekommen zu den abgezogen Schließzeiten und es wurde mir gesagt ich bräuchte mir keine Sorgen darüber zu machen. Nun wurde mir gesagt das ich 2 Urlaubstage zu viel genommen habe was mich total verwirrt. Auf meiner Gehaltsabrechnung stehen meine Urlaubstage leider auch nicht drauf obwohl dafür eine Spalte vorgesehen ist. Mir wurde nur gesagt aufgrund einer Nachfrage von mir warum die Urlaubstage da nicht drauf stehen, das dies zu umständlich sei, weil die Urlaubstage nicht bei allen gleich sind. Außerdem beschäftigt mich ein Problem auf der Arbeit mit einer Arbeitskollegin. Die Arbeitskollegin erzählt nämlich Informationen weiter die nicht immer stimmen, lästert über andere Personen oder verbreitet Unruhe in dem sie eine Stunde vor Feierabend bescheid sagt das bald Feierabend ist. Dieses Verhalten von ihr Triggert mich richtig bzw. verwirrt mich als Autist sehr. Außerdem hat die Arbeitskollegin früher als ich mit ihr zusammen nach Hause gefahren bin weil wir früher den selben weg hatten, oft in meinem Beisein über andere Personen Gelästert. Seit dem Verstehe ich mich nicht mehr mit dieser Arbeitskollegin und traue mich auch nicht mehr mit ihr zu Reden weil ich Angst habe etwas falsches zu ihr zu sagen was sie dann weiter erzählt. Einer anderen Arbeitskollegen mit der ich mich früher öfters nach der Arbeit getroffen hatte, habe ich leider zu viele Private Probleme und Sorgen von mir erzählt und die Eltern leider auch mit Briefen kontaktiert und bei Facebook eine Freundschaftsanfrage geschickt. Auch zu der Arbeitskollegin hatte ich leider briefe geschrieben. Seit dem besteht der Kontakt leider nicht mehr was ich sehr schade finde. Außerdem hatte ich mit zwei weiteren Arbeitskollegen Streit, weil einer ausgedachte Geschichten verbreitet und mich letztes Jahr Nachts auch Angerufen hatte obwohl ich das nicht wollte und mich auf Instagram einfach in mehrere Gruppen hinzugefügt hat. Ein anderer Arbeitskollege hatte mir immer gesagt ich sollte ihm Aufnahmen von einem Gewitter schicken und wie es unter einem Karport Regnet bzw wie der Regen drauf Prasselt weil er das bräuchte. Das hat mich sehr genervt weil er mich dazu gezwungen hatte. Außerdem hatte ich diese Jahr einen Assistenzwechsel der mir überhaupt nicht gut getan hatte. Ich hatte meinen Addistenten über Zwei Jahre und dieses Jahr wo ich mich an ihn sehr gut gewöhnt hatte, hatte ich eine andere Assistenten bekomme die ich erst wieder neu kennenlernen musste, mit der ich mich aber nicht gut verstanden hatte und die auch über meine Hobbys gelacht hatte. Ich drehe nämlich gerne Videos für meinen Youtube Kanal und interessiere mich für den Empfang von Radiosendern. Nach ein paar Wochen ist die Assistenten krank geworden und ich hatte Drei Wochen leider keine Assistenz was mir nicht gut getan hat. Nach Drei Wochen ohne Assistenz war mein Alter Assistent wieder da, weil die neue Assistentin plötzlich aufgehört hatte dort zu Arbeiten. Ich habe auch immer noch Sorgen meinen Assistenten wieder zu verlieren, das er mich wieder abgeben muss weil er zu viele Klienten hatte. Außerdem hatte mich im Mai meine Mutter Konaktiert zu der ich keinen Kontakt haben möchte weil die mich schlecht behandelt hatte und meine Großelternund meinen Vater beschimpft hatte, ihm sogar den Finger gebrochen hatte und getrennt lebt von meinem Vater. Meine Mutter hatte mich auch Geschlagen und mir immer Geheimnisse von sich erzählt die ich meinem Vater nie weiter erzählen durfte und wenn ich das gemacht hätte, dann hätte ich Ärger bekommen bzw wenn sie das mitbekommen hätte. Leider versucht meine Mutter immer zu mir Kontakt aufzunehmen zum Beispiel zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Weil meine Mutter mir früher verboten hatte Geheimnisse von ihr weiter zu erzählen hatte ich früher als Kind bzw Jugendlicher oft Bauchschmerzen und traue mich nicht meinen Vater alles zu erzählen was mich belastet. Auch muss ich vieles immer aufschreiben weil mir das leichter fällt. Das mache ich zum Beispiel bei meinem Assistenten. Dem traue ich auch schon einige Probleme an. Ich möchte es es in der Zukunft schaffen das ich mich traue meine Sorgen und Probleme meinem Vater zu erzählen und auch meinen Assistenten das ohne aufzuschreiben alles erzählen kann aber ich weiß nicht wie ich das Ziel erreichen kann. Außerdem möchte ich in der Zukunft meine Arbeitskollegen nicht mehr mit Problemen vom mir sowie mit Briefen belästigen und in Zukunft auch keine Eltern von Arbeitskollegin mehr mit Briefen sowie auf Facebook Kontaktieren. Desweiteren beschäftigt mich mich auch das ich im Urlaub mit meiner Familie in Südtirol war und aufgrund meiner Höhen Angst keine Seilbahn fahren konnte und einer aus meiner Familie gesagt hat darauf hin, wie soll ein Mensch das verstehen. Außerdem versteht eine Person aus meiner Familie nicht, das ich mich gerne mit dem Empfang von Radiosendern interessiere und mich darüber auch gerne unterhalte. Sie sagte ich würde zu viel darüber reden. Außerdem beschäftigt mich das ich aufgrund meiner Tybiakopfraktur die ich mir im Dezember 2014 beim Versuch von einem Trampolin auf ein anderes zu springen Schmerzen im Kniegelenk habe wenn ich lange Strecken laufe weil ein Verschleiß vor liegt und ich irgendwann ein neues Kniegelenk brauch. Letztes jahr wurden die Platten aus dem Bein entfernt. Eine schraube ist aber noch im Kniegelenk drin weshalb ich mich nicht mehr traue schnell zu rennen oder zu springen was mich erheblich Einschränkt zum Beispiel wenn ich einen Bus erwischen möchte. Durch den Unfall im Jahr 2014 musste ich ein halbes Jahr liegen bzw musste im Rollstuhl sitzen und durfte nicht auftreten und erst nach einem halben Jahr mit teilbelastung angefangen zu laufen. Außerdem habe ich einen Vitamin D Mangel weshalb meine Füße schon mehrfach gebrochen sind. Einige dieser Programme beschäftigen mich seit letztes Jahr im Herbst. Dieses Jahr im April hatte ich in der Brust ein stechen bemerkt auf der linken Seite und auch Rückenschmerzen gehabt weil mein Rücken nicht in Ordnung ist bzw die Wirbelsäule schief ist. Ich mache mir aber immer noch Sorgen und Gedanken obwohl ich mein Herz durch ein EKG beim Hausarzt durchgeschekt habe, das ich etwas mit dem Herzen habe. Außerdem habe ich Sorgen bzgl meiner Eisen und Leberwerte die leider erhöht sind das dies auf Herz geschlagen ist und auch der ganze stress, weil ich über eine längere Zeit Schlafstörungen hatte und zum Teil noch habe. Außerdem denke ich oft das ich ein schlechter Mensch bin, blöd bin und ein dummer behinderter Hässlicher Autist bin. Seit April ungefähr macht mein Magen auch Ständig Geräusche und ich habe Blähungen und mache mir deswegen Sorgen das ich Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Krebs habe auch weil es blutet wenn ich beim auf Toilette gehen manchmal den Po ab wische und das dann auch brennt obwohl hämmorieden festgestellt wurde. Ich habe auch eine Phobie vor Ärzten wegen negativer Erfahrungen, vor spinnen und Wespen. Seit einiger Zeit wird mir oft schlecht und ich habe den Verdacht auf Depression wenn ich bestimmte Eisenhaltige Lebensmittel esse und auch welche die nicht gut sind für die Leber. Zum Beispiel bei Bratwurst, schinken, Eier, Fisch, Kräuter Tee u.s.w. Ich denke dann immer alles hat keinen Sinn mehr wenn diese Magenbeschwerden auftreten und schmeiße mich ins Bett und fange an zu grübeln. Desweiteren belastet mich das es derzeit auf dem Weg zur Arbeit ein Bahn Chaos gibt und ich deswegen Zwei Stunden zur Arbeit hin und zurück fahren muss und auch meine Termine anders Umlegen und alles anders planen muss. Weil mich das so durcheinander bringt vergesse ich morgens zu Frühstücken und genug zu trinken und kann nicht richtig schlafen. Diese Sorgen und Probleme belasten mich sehr stark und deswegen bitte ich um Hilfe.
Liebe Grüße.

Arvid Anwort von Arvid

Lieber Hilfesuchender,

vielen Dank für Deine Zuschrift. Ich hoffe sehr, dass wir Dir weiterhelfen können, auch wenn die Antwort recht spät kommt.


Mit jemandem über die eigenen Probleme, Sorgen und Ängste reden zu wollen kann sehr hilfreich sein. Denn dadurch erfahren wir mit unter Verständnis, Mitgefühl und erhalten gute Ratschläge. Daraus lässt sich Kraft ziehen, etwas in seinem Leben zu verändern.
Doch das kommt nicht immer gut bei anderen an, wie Du ja selbst erfahren musstest. Zum einen haben viele Menschen ihre ganz eigenen Probleme, die sie bewältigen müssen. Und da haben sie keine Kraft, sich noch die der anderen anzuhören. Zum anderen ist aber auch manchmal die Angst dabei, in die Probleme der anderen mit hineingezogen zu werden.

Dass Deine Arbeitskollegen so reagiert haben, ist also nicht unbedingt unverständlich. Vielleicht wirkst Du auch etwas aufdringlich.

Wenn es Dir schwer fällt, Deine Sorgen mit Deinem Vater zu besprechen und Du sonst niemanden damit belasten möchtest, gibt jemanden, dem Du alles erzählen kannst, jederzeit:

Gott.

Ich weiß nicht, inwiefern der christliche Glaube für Dich relevant ist, jedoch kannst Du Dich auch an Gott wenden, ohne Christ zu sein.
Gott kannst Du alles erzählen, was Dich bedrückt. Er hat immer ein offenes Ohr und er wird Dir zuhören, auch wenn er nicht direkt gegenüber von Dir sitzt. Sprich mit ihm über Deine Ängste, Sorgen und Probleme und Du kannst darauf vertrauen, dass er Dich erhören wird.

Im Matthaeus-Evangelium steht geschrieben: "Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.…".

Ist dies nicht eine tolle Versprechung, die Gott uns dort macht?

Deswegen wende Dich gern jederzeit an Gott, wenn Du das Bedürfnis hast, Dir alles von der Seele zu reden. Und im Gegensatz zu uns Menschen ist Gott immer geduldig. Wir können ihm noch so viel erzählen: Er wird uns nie abweisen.

Gottes Wort, die Bibel, kannst Du nicht nur lesen, Du findest auch viele Hörspiele zur heiligen Schrift, wenn Dir das Lesen schwer fallen sollte.
Und egal in welcher Form: Die Bibel zu entdecken kann ich Dir nur ans Herz legen.






Wenn man krank ist, Fehler macht und das Leben gerade nicht gut läuft, hat man oft das Gefühl, versagt zu haben. Man zweifelt an sich selbst und denkt, dass man minderwertig wäre.

Aber das stimmt nicht. Jeder Mensch auf der Welt ist so wertvoll, ein Kind Gottes genannt zu werden. Und da spielt es keine Rolle, wie unser Alltag aussieht, ob wir krank sind oder nicht, ob wir uns für hübsch halten oder nicht.

Auch Du bist genauso viel wert, wie jeder andere Mensch auf dieser Welt! Ohne Wenn und Aber.


Und ja, auch ich gebe zu: Manchmal zweifelt man an sich selbst. Manchmal ist man sich selbst nicht genug oder betrachtet sich als schwach, minderwertig und bedeutungslos. Denn manchmal ist das eigene Ich unser größter Feind. Wir stehen uns selbst im Weg und sind unglücklich.

Deswegen ist es so wichtig, auf Gott zu vertrauen, dass er uns sogar vor uns selbst erretten wird.





Aber auch Du kannst Deinen Beitrag dazu leisten: Gib auch Dich Acht, umgib Dich mit Menschen die Dir gut tun und sprich gern mal mit einem Psychotherapeuten.

Ein Therapeut kann sehr gut zuhören und sehr gute Ratschläge geben. Und eine Therapie kann Dir auch dabei helfen, Dein geringes Selbstwertgefühl loszuwerden. Gemeinsam könnt ihr nach Lösungen für Deine Probleme suchen.

Du kannst Dich auch an die Deutsche Autisten-Hilfe wenden: https://www.autismus.de

Dort kannst Du Hilfe bekommen. Hilfe in Deiner Nähe kannst Du hier suchen: https://www.autismus.de/ueber-uns/struktur-des-bundesverbandes/regionalverbaende-und-mitgliedsorganisationen.html


Lieber Hilfesuchender, ich hoffe, dass ich Dir ein paar Anlaufstellen und Möglichkeiten aufzeigen konnte. Du kannst jederzeit etwas in Deinem Leben verändern, auch mit Autismus. Eine Behinderung kann uns behindern, dass muss sie aber nicht. Gott kann Dir jederzeit helfen. Wenn Du die Bibel liest, kannst Du den Weg erkennen, den Du gehen kannst.

Ich wünsche Dir alles Gute!


Arvid


PS: Dein Hobby klingt übrigens sehr spannend. Ich war früher selbst mal beim Radio und finde das genauso toll. Hast Du schon einmal überlegt, es auszuweiten? Du könntest z.B. Amateurfunker werden in Deiner Freizeit.