Problem von Celine - 21 Jahre

Meine Oma ist gestorben und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll

Hallo liebes Kummerkasten-Team,

Am Montag ist meine Oma im Krankenhaus gestorben. Sie war 4 Wochen im Krankenhaus wegen einer bauchraum Entzündung die sich anscheinend vom Krebs, den sie hatte aber eigentlich besiegt hat, gebildet hat.
Ich bin so fertig, ich muss mich regelrecht zwingen etwas zu essen und mich um mich selber zu kümmern. Ich lenke mich oft ab, indem ich irgendwelche spiele spiele oder sowas. Aber sobald ich dies beende könnte ich direkt wieder losheulen. Sie war eine der wichtigsten Personen in meinem Leben, wenn nicht sogar die wichtigste. Sie hat mich aufgezogen weil meine Eltern dies nicht tun wollten. Ich fühl mich so hilflos und unsicher ohne sie und ich fühle mich schuldig weil ich echt oft gemein zu ihr war. Ich habe es oft alles als Last gesehen ihr zu helfen, auch die Krankenhaus besuche hab ich oft als nervig empfunden. Hätte ich gewusst wie das alles ausgeht dann hätte ich das natürlich nicht. Ich fühle mich wie gesagt so schuldig und schlecht deswegen, ich hab fast schon einen richtigen Hass auf mich.
Ich weiß nichtmehr was ich tun soll um mich irgendwie etwas besser zu fühlen, habt ihr Tipps für mich?

Liebe Grüße

Stephanie Anwort von Stephanie

Hallo liebe Celine,

mein aufrichtiges Beileid für den Verlust deiner Oma.

Geliebte Menschen zu verlieren tut immer weh. Und es braucht Zeit um das ganze zu verarbeiten.
Du hast sie geliebt und das wird deine Oma gespürt haben auch wenn du bestimmte Situationen als Last empfunden hast. Gerade wenn man so krank war, ist die Familie das wichtigste gewesen. Jetzt darf sie ohne Schmerzen sein.

Keiner weiß vorher wie manches sich entwickelt, gerade als junger Mensch plant man sein Leben anders und möchte Spaß haben. Sich um Verwandte kümmern, ist da nicht immer leicht und nicht jeder kann das auch umsetzen und holt sich Hilfe von außen. Du solltest dich deswegen nicht schuldig fühlen wie es nun ausgegangen ist.

Ich habe meine Omi auch vor einigen Jahren nach schwerer Krankheit verloren. Und es tut heute noch sehr weh wenn ich an sie denke. Aber ich bin dankbar für die wunderschöne Zeit mit ihr.

Die Erinnerungen an Verstorbene werden immer in deinem Herzen sein. Redet als Familie über den Verlust und über schöne Erfahrungen mit ihr. Schweigt nicht darüber sondern lasst die Gefühle raus.

Setz dich nicht unter Druck und gib dir Zeit solange es eben dauert.

Trauern hat kein Datum wann es vorbei sein sollte und auch noch Jahre später kullern Tränen wenn man an sie denkt.
Wenn du merken solltest das du alleine mit der Trauer nicht zurecht kommst, würde ich dich bitten mit deinem Hausarzt darüber zu sprechen. Er kann dich zu einem Psychologen überweisen der dir durchaus bei der Verarbeitung helfen und unterstützen kann.

Manche Städte bieten auch Gruppen an, wo sich Menschen treffen und über ihre Verluste sprechen. Wenn das etwas für dich wäre, kannst du unter folgenden Links nachsehen ob es so etwas in deiner Nähe gibt. Auch das örtliche Krankenhaus kennt bestimmt noch Stellen wo man Hilfe finden könnte.

https://www.trauergruppe.de
https://www.psychotipps.com/trauerbewaeltigung.html

Behalte deine liebe Omi im Herzen, weine wenn dir danach ist und verdränge es vor allem nicht.

Ich wünsche dir alles Gute und bitte melde dich jederzeit wieder bei uns.

Liebe Grüße
Stephanie