Problem von Klara - 16 Jahre

Alkohol und meine Familie

Hallo ,
Mir wurde eben gesagt das von meiner oma der bruder gestorben ist,
Er ist ein starker alkoholiker und ich kannte ihn nicht gut aber es ist trotzdem hart die mutter und die oma weinen zu sehen.
Meine eltern sind geschieden und mein hauptsächliches problem ist das mein vater sich um 12 uhr auch schon ein bier aufmacht ohne was gegessen zu haben. In meiner familie waren ziemlich viele alkoholabhängig und sie sind fast alle gestorben ich will einfach nicht das meinem vater das gleiche passiert ich liebe meinen dad doch wenn ich ihn darauf anspreche was ich eh nicht mehr tue wird er direkt sauer und will warscheinlich sein problem nicht einsehen ich weiß nicht was ich tun soll ich will ihn nicht auch verlieren!!
er lebt schon in seiner eigenen kleinen welt und labert mich immer mit dingen zu die ich nicht kapiere da er immer so drum herum redet kein plan was das soll auf jedenfall will ich das er aufhört und nicht so viel trinkt.

bitte sagt mir was ich tun soll ich weiß das man da eigendlich nix dran machen kann aber ich will was dran machen!!!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Klara!

Ich kann nicht beurteilen, ob Dein Vater ein Alkoholproblem hat oder nicht. Fängt er oft schon mittags an zu trinken oder war das eine Ausnahme? Bleibt es bei dem einem Bier oder hat er sein tägliches 'Pensum'? Ich nehme an, Du lebst bei Deiner Mutter und kannst diese Fragen auch nicht ganz sicher beantworten.

Man kann wirklich wenig machen. Aber ich finde es gut, dass Du nicht tatenlos zusehen möchtest und Deine Angst auch aussprichst.

Mir fallen zwei Möglichkeiten ein. Die eine ist die, mit der ich meinen Vater immer 'kriege'. Da geht es nicht um Alkohol, sondern um Arztbesuche. Mein Vater gehört zu denen, die erst zum Arzt gehen, wenn sie sprichwörtlich den Kopf unterm tragen. Sätze wie 'Du muss zu einem Arzt' blockt er mit einem schmunzelndem 'das ist doch nichts' ab. Aber wenn ich ihm sage, dass ich mir ernsthaft Sorgen mache, Angst um ihn habe usw - hat er in der nächsten Woche einen Termin. Verstehst Du, worauf ich hinaus will? Sprich mit Deinem Vater über Deine Angst. Du bist seine Tochter, er möchte nicht, dass Du leidest und diese Angst ausstehst. Sprich eher über Dich als über seine Trinkgewohnheiten.

Eine andere Möglichkeit ist es, ganz allgemein mit ihm über Alkoholabhängigkeit und die Folgen zu sprechen. Nicht auf ihn bezogen, sondern auf andere. Wie wird man eigentlich Alkoholiker? Wieviel trinkt man dann? Wie macht es sich bemerktbar? Was tut man dann? Solche Fragen kann man Eltern doch durchaus stellen. Und beosnders dann, wenn es in der Familie einen Tod durch die Folgen gab.

Sag ihm, wie es Dich beschäftigt - aber lass ihn außen vor. Ich denke, alles, was sich auf ihn bezieht, was er als Vorwurf an sich werten kann, wird er abblocken und vielleicht auch wütend machen. Manchmal muss man die Pferde von der anderen Seite aufzäumen. Und wenn du mit ihm allgemein über das Thema sprichst, wird er sich auch Gedanken über die Antworten machen und sich selbst vielleicht ein Stück wieder erkennen.

Keine Garantie, dass es funktioniert - aber die Möglichkeit existiert.

Du kannst Dich auch an eine Suchtberatung wenden. Sie sind auch für Angehörige da. Dort kannst Du auch über Deine Ängste sprechen, Dich informieren und Dir hilfreiche Tipps geben lassen, wie Du am besten reagierst.

Und damit Du auch weißt, welche Fragen Du stellen kannst, worauf Du achten solltest, habe ich Dir noch einen Link herausgesucht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholiker

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute!