Problem von Anonym - 14 Jahre

Mein depressiver Vater

Hallo Liebes Kummerkastenteam.
Meine Eltern leben seit knapp 1 1/2 Jahren getrennt,sind aber nicht geschieden.
Mein Vater ist manisch-depressiv,genau wie mein Opa (Vater meines Vaters).
Mein Vater hat mich in der Vergangenheit,als er noch zu Hause wohnt, oft seelisch fertig gemacht. Wenn ich mich schick angezogen habe,hat er gesagt ich würde schlampig aussehen und es wäre total hässlich was ich anhätte. Er hat mir immer das Gefühl gegeben,er würde mich nicht wollen,ich wäre ein Nichtsnutz und würde ihn nur stören. In dieser Zeit mussten wir (ich und mein kleiner Bruder) oft sehr leise sein d.h. keine Musik aufdrehen,kein Freundesbesuch, keine Lauten Geräusch, weil mein Vater im Schlafzimmer lag und schlief. Wenn er durch unserer Krach wachwurde hatte er immer schlechte Laune.
Es gab auch Zeiten,da war er stehts gut gelaunt,Hat mir geschenke gemacht,hat aber auch viel geweint wenn wir ihn in den Arm genommen haben und ihm gesagt haben das wir ihm Lieb haben.
Das alles hat mich über die Jahr sehr fertig gemacht und ich weiss nicht wie ich mich innerlich beschreiben soll.. Ich fühle mich wie ein inneres Wrack.
Ich muss oft weinen,haben viel schlechte Laune und wenn ich ein bisschen Traurige Musik höre kriege ich schrecklich schlimme gedanken und werde traurig. Ich möchte nicht das es so weiter geht denn ich distanziere mich immer mehr von meinen Freundinnen ich gehe nicht mehr gerne raus und auch sonst erzähle ich nicht viel. Ich war früher oft ein Lebenslustiger Mensch. Wenn ich Frust habe,greife ich auch oft zum Essen und esse alles in mich hinein ( meistens Schokolade)
Meine Mutter versteht mich, aber mein Vater weiss nicht wie es in mir vorgeht er denkt uns geht es allen Gut.
Jetzt habe ich 2 Fragen an euch :
1. Wie soll ich mich gegenüber meinem Vater verhalten, des öftern habe ich Hass gedanken gegen ihn und will ihn nicht sehen aber ich weiss das ich ihn immer noch sehr lieb habe.
2. Könnt ihr mir sagen was ich tu soll damit ich aus diesem "Teufelskreis" von Weinen,Traurigkeit und Depression rauskomme?

Liebe Grüße.

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich finde, Du solltest nicht anfangen eine Mauer um Dich aufzubauen, sondern Dich vielmehr öffnen. Sprich über das, was in Dir vorgeht. Du hast selber geschrieben, dass Dein Vater nicht weiß, was in Dir vorgeht, weil Du ihm wahrscheinlich wohl etwas vormachst, was Deine Gefühle betriffst. Du belügst damit nicht nur ihn, oder machst ihm was vor, sondern Dir selber auch. Ergebnis ist dann das, was Du gerade erlebst. Der Rückzug und das Gefühl der Einsamkeit. Lass es nicht zu. Du weißt bestimmt wie Du es ändern kannst. Wenn Du Deinem Vater wieder in die Quere kommen solltest durch angeblich unbewußtest falsche Handeln, dann sage ihm , dass es Dich verletzt und Dir weh tut. Nur durch diese Ehrlichkeit Deiner Gefühle kann er auch verstehen, was er damti anrichtet und wie es in Dir aussieht.
Baue keiner Mauer. Lass die anderen wieder an Dich heran. So, wie sie auch an Dich herantreten. Gehe nicht zurück, sondern einen Schritt nach vorne.

Lieben Gruß