Problem von Anonym - 36 Jahre

Problem mit dem Kind des Partners

Hallo,

seit 4 Jahren lebe ich mit meinem neuen Partner in dessen Haus zusammen. Ich habe eine jetzt 9Jährige Tochter mit in die Beziehung gebracht. Er eine jetzt 16Jährige. Beide Kinder leben bei uns, besuchen aber regelmäßig ihre anderen Elternteile.
Anfangs verstand ich mich mit seiner Tochter sehr gut, er aber hatte Probleme mit meiner und sagte mir auch sehr deutlich und sehr verletztend, was bei meiner Tochter und bei meiner Erziehung alles falsch wäre.
Inzwischen ist es so, dass er mit meiner Tochter einigermaßen klarkommt, aber ich mit seiner überhaupt nicht mehr kann. Umgekehrt natürlich genauso, sie mag mich gar nicht und spielt uns bei jeder Gelegenheit aus. Mein Partner springt sofort darauf an und wir haben immer einen Riesenstreit (teilweise über Tage), bei dem ich mich ungerecht behandelt fühle und auch ausgenutzt.
Jetzt ist es soweit, dass ich zu ihr gar nichts mehr sage, wenn es mich auch noch so ärgert, weil sie sonst zu ihrem Vater geht und sich über ungerechte Behandlung beschwert. (sei es Mithilfe im Haushalt(meine Tochter hilft auch) oder Wegräumen der eigenen Sachen.)
Ich merke auch inzwischen selbst, dass ich die 16jährige ablehne und auch gar nicht mehr mit ihr klarkommen möchte. Sie zerstört unsere sonst meist gute Beziehung. Sei weiss genau, was sie machen muss, damit ihr Vater mit mir streitet und dann geht es ihr gut.
Ich bin über die ganze Situation sehr unglücklich und denke manchmal nur eine Trennung ist eine Lösung. Aber das wollen wir beide nicht.
Eine Paarberatung hatten wir mal angefangen. Mir hat es gut getan, doch er hat es nach ein paar Besuchen abgelehnt, da er sich ungerecht behandelt fühlte.
Vielleicht habt ihr einen Tip

Anwort von Susi

Grüß Dich!

Hm, ziemlich verfahren.
Aber soll ich Dir was sagen? Eine Paarberatung ist nicht die schlechteste Idee! Wieso fühlte er sich denn ungerecht behandelt? Lag es daran, dass Euch eine TherapeutiIN betreut und er sich unterlegen fühlte? Oder eher daran, dass er merkt, dass es zum großen Teil an SEINEM Verhalten liegt, dass Euer Haussegen schief hängt?
Ich kenne Euch nicht und weiß nicht wie Ihr miteinander - vor allem bei Konflikten - umgeht. Grob gesehen, denke ich, dass nicht seine Tochter der Störenfried ist, sondern eigentlich die Art, wie er mit Eurem Clinch umgeht, der Störfaktor ist. Er lässt es zu, dass seine Tochter austestet, wie weit sie bei Dir gehen kann. Du hast resigniert, benötigst aber eigentlich SEINE Unterstützung. Er steht Dir nicht zur Seite sondern denkt sich vermutlich: Ich hab ja keinen Stress mit meiner Tochter, ich misch mich da nicht ein, sollen die das unter sich ausmachen. Aber er muss auch Regeln aufstellen, die seine Tochter genauso befolgen muss, wie DEINE Tochter.
Seine Tochter stiftet Unfrieden, aber versuche das mal aus Ihrer Sicht zu sehen. Sie teilt ihren Vater mit einer Frau, die nicht ihre Mutter ist. Genau wie ein kleines Kind tastet sie Eure "Schwachstellen" ab und bohrt dann gerade dort hinein, wo es am meisten wehtut, um zu sehen, was die Konsequenz sein kann. Die einzige Konsequenz ist, dass Du sie komplett ablehnst, sie das natürlich verletzt und noch mehr aufbegehren lässt. Ihr Vater hält immer zu ihr und stärkt Dir nicht den Rücken, das zeigt ihr doch, dass sie in der Familie machen kann was sie will. Sie braucht aber Grenzen. Versuche das Deinem Partner klarzumachen, dass es Zwei gehört für eine Partnerschaft und dass Ihr noch zusammen sein werdet, wenn die Kinder schon aus dem Haus sind, also solltet IHR in erster Linie eine Gemeinsamkeit bilden und Euch von "kleinen Mädchen" nicht diktieren lassen, wer das Sagen hat!
Ich hoffe, Ihr findet den Weg zu einem Miteinander!

Ganz liebe Grüße und alles Gute!
Susi