Problem von Anonym - 21 Jahre

Tyrannischer Vater

Ich weiss nicht, was für ein Problem mein Vater hat, ich weiss nur jetzt hab ich endgültig die Nase voll.

Mein ganzes Leben lang schon (bin 21) bevormundet er mich, trifft Entscheidungen für mich und wie oft weiss Gott hat er schon schlecht über und mit mir geredet.
Ich kann ja nicht seine Tochter sein, wurde vertauscht etc.

Da hör ich schon gar nicht mehr hin.

Derzeit bin ich auf Wohnungssuche. Endlich. Da ich jetzt nen festen Vertrag habe. Vorher war nie sicher, wie lang das letztendlich gehen würde.

Ich hatte mir eine angesehen. Ich fand die toll. Dann wollte er sie natürlich auch noch ansehen und hatte nur was zu motzen.
Er hat dann, laut wie er ist, das alles rumgeschrien.
Er fragt nie, was ich denn möchte. Das hat er noch nie.

Ich weiss nicht, WO sein Problem liegt.
Ich versteh es nicht.

Nur bin ich jetzt nach 21 Jahren soweit zu sagen, ich kann nicht mehr. Ich werd wohl am Wochenende meine Papiere dort zusammensuchen und erstmal zu meinem Freund ziehen, bei dem ich jetzt ungefährt 5 Tage die Woche bin und nur ab und zu zu Hause. Ich hab ne Halbschwester, die vor.. 15 Jahren oder so von zu Hause weg ist. Er hat sie wohl auch vergrault.
Vlt. wollte er bei mir keine Fehler mehr machen. Aber er hat mehr als genug gemacht.
Beispiele seiner Beleidigungen und Beschimpfungen will ich hier auch nicht weiter nennen. ich kann nicht verstehen wie ein Mensch so grausam sein kann.

Gerade eben haben wir noch telefoniert, weil ich ihn ja ind ie Wohnungssuche eingespannt habe und wir heute was zusammen angucken wollten. Da meinte er nö er macht jetzt gar nix mehr, weil ich ja gestern nicht gespurt hatte, als er mir ne Wohnung genannt hat, DIE ICH NICHT WILL.
Aber er wollte sie. Und nur weil ich gesagt hab: "Nein die interessiert mich nicht. Zu groß/klein was weiss ich.. Nur deshalb verhält er sich so.

Ich bin nur froh, meinen Freund zu haben und ich werd jetzt erstmal nicht mehr nach Hause.

Vlt. ist es komisch, dass eine 21-Jährige sowas schreibt. Aber ich bin eben mein ganzes Leben lang Soldat gewesen :/ Wenn man das so nennen kann.

Über eine Antwort würde ich mich freuen,
auch wenn schon klar ist, dass ich am Liebsten *schnipp* machen würde und alle meine Sachen stehen in meiner eigenen Wohnung, wo sich dann keiner mehr einmischen mag.

Ach ja und meine Mutter ist wie nen Papagei und plappert die letzten 3 Buchstaben des Satzes nach, welche mein Vater zu besten gibt. Sie hat nie zu mir gehalten. Ich hatte nie so nen tolles Eltern Verhältnis. Nie haben wir über Jungs gesprochen und sowas.
Immer hat nur das gezählt, was ich geleistet habe. Nie der Mensch, der ich nun mal (geworden) bin.

Ich habe wahnsinnigen Respekt und auch z.T. Angst vor meinem Vater. Ich schreie nicht zurück, weil sonst geht die Post noch mehr ab. Es geht ins eine Ohr rein und ins andere hinaus. Es bringt einfach nix. Was er sagt ist Gesetz.

Ich würde ihm sicher auch weh tun wenn ih einfach von dort *verschwinde*
Aber ich sehe keine andere Lösung.

jetzt komm ich mal zum Ende.
Bye..

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Warum Dein Vater ist wie er ist, wo sein Problem mit sich liegt (denn ich denke, es liegt in ihm, nicht in den Menschen in seiner Umgebung), kann ich Dir leider auch nicht verraten.

Du bist auf dem richtigen Weg. Es ist immer gut und richtig, zu erkennen, was man ertragen möchte, wie man mit wem leben möchte und dann danach zu handeln. Bevor es zu Hause wirklich eskaliert und Du vollkommen am Boden bist, solltest Du gehen. Und das tust Du. Such Dir eine Wohnung, Dein eigenes Reich. Leider kann man nicht 'schnipp' machen und alles ist erledigt. Aber eine Wohung wirst Du finden und Du wirst sehen, die Arbeit, die dann noch dran hängt, kann auch richtig Spaß machen, schließlich tut man es für sich selbst. Das braucht kein 'schnipp'.

So ein Auszug kann die Eltern-Tochter-Beziehung sehr verändern. Du wirst Dein eigenes Leben haben, Dein Reich, Deine Pflichten und Rechte, Deinen Haushalt. Eltern brauchen wohl immer etwas, um das wirklich zu verinnerlichen. Mit Abstand (der dann automatisch da ist) wird vieles ganz von allein anders werden. Ich kann mich erinnern, dass ich schier aus allen Wolken gefallen bin, als mein Vater mich vor Jahren zum ersten Mal um Rat gebeten hat. Nicht, dass unser Verhältnis schlecht gewesen wäre - aber ich war immer sein kleines Mädel. Und dann nach meinem Auszug das.

Und auch bei Euch wird es diesen Wandel geben. So und anders. Dinge verändern sich. So verzweifelt Du jetzt bist, so traurig und auch wütend - Du bist auf dem richtigen Weg.

Alles Gute!