Problem von Anonym - 17 Jahre

Papas neue Familie, die ohne mich mit eingeplant ist

Hallo liebes Ku-Ka-Team, ich bin so traurig.
Ihr müsst wissen, dass meine Eltern seit ungefähr 9 Jahren getrennt sind. Ich lebe bei meiner Mama und Papa hat geheiratet und inzwischen mit ihr zwei kleine Kinder. Nur, ich bin einmal monatlich dort und fühle mich total fremd. Ich weiß nicht..aber ich habe das Gefühl, das ich nicht mehr als Tochter wahrgenommen werde und nur noch so eine Art Gast bin.
Mein Papa ist mit seiner neuen Familie umgezogen in eine andere Wohnung. Ich kam dort an, und auch wenn das jetzt egoistisch klingt, ich war total traurig, dass ich kein Zimmer hatte. Ich durfte auf der Couch schlafen. Aber das ist das kleinste Problem. In der ganzen Wohnung hängen Bilder von meiner Halbschwester und Papa und seiner Frau. Kein einziges von mir.
Ich war entsetzt, hätte auf der stelle losheulen können, da ich mir vorkomme, wie ein Gast. Wenn ich dort bin reden wir eigentlich auch nur über Bildung und Schule. Es gibt kein anderes Thema. So sehr würde ich mit ihm mal wieder in Urlaub fahren...mit ihm alleine..aber das geht nicht. Nicht ohne den Rest seiner neuen Familie. Warum? Das nächste ist, dass auch wenn ich schon drei mal hintereinander auf einem Gymnasium Klassenbeste war, er nicht wirklich stolz auf mich ist. Letztes Jahr hatte ich einen Durchschnitt von 1.8 und er sagte zwar, dass das toll sei, aber schon kamen wir ins Gespräch, dass es besser sein könnte:die Schüler im Osten waren nicht so faul, wie die heutige Jugend..... .Ich will doch nur Anerkennung!!! Ich bin seine Tochter und nicht irgendjemand anders. Aber..nun ja...ich hoffe ihr findet en paar trostende Worte für mich!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann absolut nachvollziehen, dass Du Dich außenstehend fühlst. Auch, dass es Dich getroffen hat, ein Zimmer in der neuen Wohnung zu haben. Obwohl ich das auch nachvollziehen kann. Ein Zimmer mehr bedeutet auch mehr monatliche Miete. Das verstehst Du sicher auch; dennoch trifft es auf eine Weise, weil schon das Grundgefühl so angeknachst ist.

Du bist seine Tochter - daran wird sich niemals etwas ändern. Nur lebst Du nicht bei ihm, seiner Frau und seinen anderen Kindern, da ist es schwer, im Alltag wirklich dazu zu gehören.

Muss es denn gleich ein ganzer Urlaub mit Deinem Vater sein? Wie wäre es mal mit einem Tochter-Vater-Nachmittag? Unternimm etwas mit ihm allein - dafür braucht es keine Reise sonstwohin. Sag ihm ruhig, dass Du ihn mal ein paar Stunden nur für Dich haben möchtest, so wie ihn seine neue Familie oft nur für sich hat. Erklär es ihm, sonst kann er es nicht wissen. Vielleicht ist für ihn alles in bester Ordnung, denn er hat ja auch seine erste Tochter mit in seinem Alltag. Sag ihm, dass es Dir nicht reicht.

Und weißt Du, ich würde ihm zum nächsten Anlass ein Foto von mir schenken. Gut möglich, dass es ihm gar nicht bewusst ist. Die Dekoration einer Wohnung liegt ja meist in den Händen der Frau des Hauses. Nicht, dass sie Dir etwas böses will, aber in ihren Sachen sind sicher keine Aufnahmen von Dir. Verstehst Du, was ich meine.

Geh nicht zu hart mit ihm ins Gericht und erwarte nicht, dass er von sich aus merkt, wie es Dir geht. In Köpfe und Herzen kann niemand hineinschauen. Sprich aus, was Dich bedrückt, denn nur dann kann sich etwas ändern.

Alles Gute!