Problem von Anonym - 28 Jahre

Problem im Familie und Firma

Hallo zusammen,

ich bin zum ersten mal hier auf Eurer Seite. Mich hat irgendwie die Verzweiflung durch Internt getrieben. Irgendwie hat man sich ja daran gewöhnt dort Lösungen zu suchen. (Auch wenn man die nicht unbedingt immer dort findet.) aber ich muss den anderen Beiträgen Recht geben, sich was von der Seele zu schreiben hilft.
Mein Problem ist eigendlich der "klassische" Generations- und Unternehmensnachfolge-Konflikt.
Ich bin Juniorchefin eines mittelständigen Unternehmens. Leider hae ich seid langer Zeit schon Probleme mit meinen Eltern, die sich in letzter Zeit immer mehr zugespitzt haben. Wahrhaben wollt ich das nicht. Wer will das auch. Die Nachfolge hier in unserem Betrieb ist mein Lebenstraum. Erst recht, nachdem ich einen Partner gefunden habe, mit dem ich mich hier super ergänzen würde.
Mein Vater ist das, was ich einen Choleriker nennen würde. Es ist nicht das erste Mal vorgekommen, dass er wegen Sachen, die ich (seiner Ansicht) nach falsch gemacht habe, auf mich losgegangen ist. Genauer gesagt, er schreit mich an oder ist handgreiflich geworden, oder beides. Er ist dann wie von Sinnen, man kann ihn mit Worten nicht mehr erreichen. Er schubst oder schlägt mich. Klar, ich gebe zu, ich mach es auch noch schlimmer, indem ich Öl ins Feuer gieße. Ich wehre mich, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle.
Ich glaube, über die Zeit haben wir drei (Vater, Mutter, ich) uns in einen nicht schöne Umgangsform hochgeschaukelt.
Meine Mutter schnautzt mich auch nur noch an, wenn ich Anweisungen bekomme. Beide setzten, wenn sie mir eine Aufgabe übertragen vorraus, dass ich es falsch mache. In der Anfangzeit habe ich auch, sagen wir mal schlampig gearbeitet. Habe noch nicht die Ernsthaftigkeit der Sache gesehen.
Vergangenen Dienstag ging es meinem Vater schlecht. Er hatte Brustschmerzen. Wollte aber weder nach Hause noch zum Arzt. Gegen Abend ist meine Mutter dann doch mit ihm hin. Ich sollte hier abschließen. Unser Verkäufer hat dann noch eine ganze Zeit bei mir gesessen und sich mit mir unterhalten. Ich glaube er hat gemerkt, dass ich mir Sorgen mache. Kurz nachdem er dann gegangen ist, habe ich mich dran gemacht abzuschließen im Betrieb.. Leider habe ich aber das Hoftor nicht als erstes abgeschlossen. Als meine Eltern vom Arzt wiederkamen, haben sie das gesehen und sind reingekommen. Beide waren sauer. Keiner hat mir gesagt, was der Arzt gesagt hat. Es hat mich verrückt gemacht. Mein Vater fing an hier aufzuräumen (ich war ja eigendlich gerade dabei). Er wollte mich ncith helfen lassen, auch nicht nach Hause gehen (was ich ihm geraten habe).
Ich habe dann noch einen Firmenwagen nach vorne auf den Parkplatz stellen wollen. Um mich ncoh nützlich zu machen. Auf einmal kommt er aus dem Büro gerannt. Knallt das Hoftor zu und schließ das Schloß ab. Zerrt mich aus dem Auto und schreit mich an, dass ich nciht mit eienm seiner Autos wegfahren würde. Ich habe ebenso heftig reagiert, habe gesagt er solle sich doch selber schaden (es ging ihm den ganzen Tag schon sehr schlecht). Bin dann nach vorne ins Büro, dort habe ich dann aus Verzweiflung meine Sachen genommen und gleich eider in die Ecke geknallt. Wollte gehen und doch nicht. Daraufhin istt es auf mich los. Ich solle vorne raus abhauen, zu Fuß. Ok, ich zur hinteren Tür. Das war ein Fehler, den ich mir nicht verzeihe. Er ist komplett ausgerastet. Du blöde Kuh, ich will dich nicht mehr sehen ... Ich erspare den Rest. Er hat mich gepackt und zur Tür gestoßen und geschubst. Ich wollte ihn umarmen, ihm sagen, dass er sich beruhigen solle. Er war nicht mehr ansprechbar. Ich bin dann hinten rum heimlich wieder rein. Wollte zu ihm, mit ihm reden. Habe aus meinem Verstek heraus gehört wie meinen Mutter sich um ihn kümmerte. Er bekam kaum noch Luft und es hörte sich an, als ob er weinte. Ich habe mich nciht hingetraut, weil ich Angst hatte er würde sich wieder so aufregen. Ich wollte ihm nicht schaden. Aber es war so ungerecht. Ich war doch am abschließen. Wo ist der Unterschied ob eine halbe Stunde früher oder später? Es war nicht das erste mal dass er so auf mich losging, aber das erste Mal, dass er einen fast Herzanfall bekommen hat. Es tut mir so leid. Gott sei Dank ist er auf dem Weg der Besserung. Die Ärzte in der Herzklinik sagen, es nimmt einen optimalen Verlauf. und er kann sehr früh schon in die Reha.
Meine Mutter macht mir die schlimmsten Vorwürfe, bis hin zu ich hätte meinen Vater fast umgebracht. Ich wollte das doch nciht. Ich halte das gemecker und rumgebrülle aber einfach nciht aus. Ich bin ja ach schon so schlimm, da ich das geleich immer erwarte. Sie sagte, sie könne meinen Vater nicht auf mich ansprechen. Er soll am Tag nach der OP gesagt haben, sie solle mir 10000? geben und ich soll verschwinden. In anderen Betrieben würde ich Benehmen lernen und das man nicht das Maul aufmachen würde. Auf der anderen Seite aber soll ich jetzt den Boß spielen (das hätte ich ja immer gewollt) und den Laden schmeißen.
Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Heute habe ich ich Umsatzsteuersachen vorbereitet. Sie hat mir gesagt, wie ich die Restarbeiten machen soll. Ich habe alles richtig gemacht (erlesen, weil ich diese Sachen noch nie gemacht habe) aber nciht auf ihrem Weg. Das Ergebnis stimmte aber.
Sie hat mir dann einen Vortrag über immer würde ich alles besser wissen und anders machen wollen als das bewährte. Es war so verletzend. Ich habe den Fehler gemacht den Ordner hinzuschmeißen. Habe gesagt sie solle es doch selber machen. Bin aber geleich wieder hin und habe ihn wieder aufgehoben. Ich will sie doch nciht im Stich lassen. Vielleicht war sie auch nur sauer, dass ich 10 Min zu spät aus der Mittagspause wiedergekommen bin. War zu Hause am heulen, mußte mich erst wieder beruhigen. Sie hat mir dann an den Knöchel getreten und gesagt das wäre dann noch für Dienstag.

Ich weiß nciht mehr, was ich machen soll. Wie kommt man aus solch einer verfahrenen Situation wieder rauß. Ich bin am überlegen, ob ich meinem Vater oder beiden einen Brief schreiben soll in dem ich schildere, wie ich mich fühle. Sie hören mir sonst nicht zu.
Ich bin einfach unzuverlässig, ungenau und patzig. Und ich würde meinen Vater wie Dreck, wie einen Nichtskönner behandeln. Patzig ja, in dem Klima was hier herrscht. Aber andererseits sagen die auch je nach Lage, ich würde das schon machen, und sind begeister, was ich kann. Andererseits glauben sie mir auch nicht, z.b. in rechtlichen Fragen.
Ich würde hier gerne meine Lebenstraum verwirklichen, doch ich glaube es gibt keine Basis mehr. Oder doch?
Meine Freundin meint, in der Reha würde es vielleicht einen Sinneswandel bei meinem Vater geben. Er muss sich ja auch schließlich später schonen.
Ich weiß es einfach nicht.
Ich hab beide doch gerne. Geplant war eine gemeinsame Zusammenarbeit hier. Und ich glaube die Mischung würde zum Erfolg führen, wenn man miteinander gleichberechtigt reden könnte. Aber ich glaube dieser Traum ist zerplatzt. Meine Mutter machte schon so andeutungen wie: wir müssen dann demnächst sehen wie es weitergehen soll. Auch die Sache mit den 10000? sehen ganz nach eienm Rausschmiß aus, wenn ich hier nciht mehr als Krankenvertretung gebraucht werde. ICh bin am überlegen, ob ich mir eine neue Stelle suche und ein eigenes Leben anfange. Aber andererseits hänge ich hier am Geschäft und meinem Zukunftstraum. Wir wollen/wollten?? in diesem Frühjahr neu bauen und erweitern.
Trotzdem bin ich froh, dass es meinem Vater wieder besser geht.

Anwort von Sabine

Hallo!

Du hast in Deiner Mail im letzten Drittel erwähnt, dass Du einen Brief schreiben möchtest. Die ganze Zeit beim Lesen Deiner Mail habe ich genau das Gleiche gedacht. Ich dachte, wenn es in einem ruhigen Gespräch nicht geht ihm mitzuteilen, was Du eigentlich denkst und fühlst, dann fasse es auf einem Stück Papier zusammen. Es ist eine gute Entscheidung so zu handeln.
Ich kann mir so ungefähr ein Bild von Dir und Deinem Vater machen und wie es wohl abläuft, wenn ihr aufeinander trefft. Ich kann einerseits Deinen Vater verstehen und ich kann Dich auch verstehen. Dein Vater will Sicherheit und Ordnung in seiner Firma. Du gewiss auch, aber halt vielleicht nur auf einem anderen Weg. Du kennst Sorge Deines Vaters um den Betrieb und Du weißt, was dieser Betrieb ihm bedeutet. Er will bestimmt nur vermeiden, dass irgendwas schief läuft und es Ärger geben könnte. Bestimmt erwartet er auch in einigen Dingen einfach zuviel, aber das steckt wahrscheinlich in seiner Art die Deine Mutter inzwischen wohl voll akzeptiert und lieben gelernt hat und nur für Dich vielleicht unerreichbar ist.
Schreibe ihm die Zeilen, die Dir im Kopf herumschwirren und sage ihm, was Du für ihn empfindest. Doch bitte achte auch auf die Formulierung, denn Vorwürfe sollten nicht drin enthalten sein.

Lieben Gruß