Problem von Anonym - 22 Jahre

Hilflosigkeit - meine Mutter ist psychisch krank

Hallo,

ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll... am Anfang sicherlich, aber dann könnte ich einen ganzen Roman schreiben, weil ja alles irgendwie miteinander zusammen hängt.
Ich versuche es so gut wie möglich kurz zu fassen.
Im Moment habe ich sehr an der "Krankheit" meiner Mutter zu knapsen, sie hat nicht ihre erste Psychose, Dekompensation (die genau Diagnose weiß ich nicht auswendig, hat was mit posttraumatisch zu tun), zur Zeit ist es wieder sehr schwierig, es sind viele psychotische Symptome, die ich nicht im einzelnen aufzählen mag, hoffe ihr könnt euch etwas darunter vorstellen, nun sie ist dann halt nicht mehr "normal", kann ihre Gedanken nicht steuern, lebt nicht mehr in der Wirklichkeit, wie so ein Schutzmechanismus, weil sie zu sehr emotional belastet ist oder stressige Situationen oder Ereignisse sich auftaten.
Die akute Phase ist auch anscheinend mal wieder vorbei, aber es verläuft sich nur langsam, wir streiten uns und ich kann mit ihr nicht umgehen, sie hat zwar einen Neurologen, nimmt langfristig aber keine Tabletten, hat 1x im Monat eine Therapiesitzung, und war im Nov./Dez. 05 auch in einer Traumaklinik (nächster Aufenthalt soll angeblich wieder März 06 sein, wenn sie stabiler ist). Dort werden ihr seit dem letzten Aufenthalt so "Skills" wie sie es nennt vermittelt, sind anscheinend so Techniken zur Vorbeugung, damit sie nicht abdriftet.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll?
Jetzt ist das schon wieder ein Rückfall.
Soll ich die Zeit für sich arbeiten lassen?
Wenn ich aber mit ihr rede, streiten wir uns immer, weil ich mit ihrem Verhalten nicht klar komme, es eigentlich nicht aushalte, und es mir weh tut. Somit belaste ich sie emotional noch ein Stück weit. Ich fühle mich recht hilflos, habe am meisten Angst, dass sie nicht mehr klar kommt, eine Vormund bekommt oder nicht mehr aus diesem Zustand rauskommt...

Ich weiß leider diesmal nicht wie ich damit umgehen soll, da ich im Herbst 05 in meine eigene Whg gezogen bin und nicht mehr Zuhause wohne wie bei denen zuvor.
Fühle mich sehr alleine und weiß nicht was ich u.a. auch für mich tun könnte... wirklich eine eigene Therapie machen?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Das Bild, das ich mir von Deiner Mutter machen kann, ist nicht besonders klar. Aber ich kann mir gut vorstellen, wie es für Dich ist. Liebe, Streit, Verantwortlichkeit und der Drang nach Freiheit im eigenen Leben stoßen wohl sehr aufeinander.

Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, aber versuche nicht mit ihr über Verhaltensweisen / Aussagen zu streiten, die aus ihrer Erkrankung resultieren. Sie ist krank. Man beschimpft auch niemanden, weil er Fieber hat. Kein einfacher Rat, ich weiß. Atme durch, bevor Du reagierst.

Eine eigene Therapie finde ich ratsam, damit Du das erlebte, vorgelebte verarbeiten kannst. Vielleicht ist es möglich, Dich einmal mit ihrem Therapeuten zu unterhalten? Er kann Dir sicher im Umgang mit Deiner Mutter sehr viel besser helfen, als ich es kann. Er weiß, wie der Krankheitsverlauf vielleicht zu erwarten ist, was noch passieren kann und was ihr am besten helfen kann.

Alles Gute!