Problem von Karo - 16 Jahre 04.03.06

Ich muss immer alles planen

Hallo Kummerkasten-Team!
Wie die Überschrift schon sagt plane ich immer alles. Eigentlich ist das ja nichts schlechtes, denn dadurch geht nicht viel vergessen, aber auf der anderen Seite stört es schon. Und auch andere: viele, darunter auch meine ganze Familie und meine (wenigen) Freunde, haben schon gesagt, dass ich kein bisschen spontan wäre und bei mir keine Freizeit existieren würde. Das stimmt eigentlich nicht, denn "Freizeit" habe ich ja in meinen Plan geschrieben. In der Zeit bin ich dann am Computer oder lese, was ich sehr gerne mache. Aber diese ganze Planerei nervt mich auch. Irgendwie entwickelt sich das langsam zu einer Art Zwang. Denn z.B. schreibe ich mir jeden Freitag Mittag auf was ich am Wochenende machen muss, bzw. will, schreibe mir die Uhrzeiten auf und bereite alles vor. Unter der Woche geht das aber auch so, dass ich schon morgens ganz genau weiß, wie heute mien Tag wird. Das ist zwar praktisch, denn wie gesagt bin ich darauf vorbereitet und nicht viel geht vergessen, aber es ist so eintönig, wenn jeder Tag dem anderen gleicht. Ich hab auch schon probiert was dagegen zu tun, also mal am Wochenende keinen Zettel geschrieben, aber spätestens am Samstag musste ich alles aufschreiben. Das macht es mir auch einfacher, denn dann denke ich, dass keine bösen Überraschungen auf mich zukommen können. In dieser Weise bin ich etwas "vorbelastet", denn in meiner Familie konnte ich mich lange auf nichts verlassen. Früher hieß es oft, dass wir Bekannte besuchen würden, oder sonst was machen würden, und dann wurde es kurzfristig abgesagt. Genauso war es auch vor einem halben Jahr. Eigentlich haben meine Eltern gesagt, dass wir diese Osterferien in Indien Urlaub machen würden. Das hieß es auch immernoch, als sie sich entschieden haben sich scheiden zu lassen, aber vor einem Vierteljahr war dann der neue Entschluss: Wir fliegen nirgendswo hin. Also musste ich mir in aller Kürze noch einen Praktikumsplatz (von der Schule aus) suchen, denn eigentlich hätte ich das nicht machen müssen, weil wir in der Zeit schon in Indien wären. Ähnlich lief es auch erst kürzlich, als meine Mutter mich für zwei Wochen besuchen wollte, dann aber doch schon nach einer Woche zu sich nach Hause (Spanien) geflogen ist. Wegen diesen Beispielen und noch einigen weiteren plane ich gerne, denn ich hasse nichts mehr als kurzfristige Änderungen, die doch meistens Absagen und damit Enttäuschungen sind.
Stimmt es jetzt, wenn andere sagen, dass ich nicht spontan wäre? Und wenn ja, warum verstehen sie nicht, dass solche Pläne wichtig für mich sind? Und wann glaubt ihr, kann ich aufhören die Dinge planen/ kontrollieren zu wollen?

Karo