Problem von Anonym - 46 Jahre

Ehefrau oder Geliebte?

Hallo nochmals, ich hatte schon mal geschrieben, aber ich komme halt nicht weiter. Zur Erinnerung, ich bin seit 7 Jahren verh. in 2ter ehe und habe 2 kinder, 1 aus erster Ehe und eines aus 2ter. das erste Kind ist zu uns gezogen, weil sie zu hause probleme hatte und eben bei uns sich wohl fühlt.
Nun aber ergab sich nach dem tod meiner Mutter, die meine Frau und ich sehr verehrten, die Probleme plus eben das eine Tochter mehr bei uns wohnt. Ich war stark übergewichtig und habe nach dem tod 40kg abgenommen. habe eine andere Frau kennengelernt und liebe sie sehr, auch im sex finde ich Erfüllungen, die ich von meiner Frau nicht bekomme. Meine Frau hat sich von der Sexseite sehr zurückgezogen und gibt immer neue Aufgaben auf, wie es besser laufen könnte, aber ich habe seit 4 Monaten nicht mehr mit Ihr.
Wir gehen in erst Einzel, dann Paartherapie, die uns zwar Partnerschaftlich näher bringt, aber nicht in Sachen Sex. Sie bestimmte immer wann und wie oft, hier aber fühle ich mich unterfordert, bei meiner geliebten, die einen Freund hat, aber eben die gleichen Probleme, komme ich in Sachen Sex bestens zurecht.
Aber uns trennen 200km, so das wir uns nur alle 4-5 Wochen sehen.
Meine Frau war zu meiner Tochter (aus 1ter Ehe) vor dem zusammenwohnen ein Herz und eine Seele, aber jetzt habe ich das gefühl, das Sie am liebsten Sie mit der Peitsche aus dem hause treiben will. Ich möchte noch erwähnen, das ich nach der ersten Scheidung von --0-- angefangen habe und dann durch extrem viel Arbeit (die von meiner jetzigen Frau gefördert wurde) ein Haus gebaut und finanziell alles für die zukunft vorgesorgt habe. Nun aber, wo in unserem Leben Ruhe eingekehrt ist, stelle ich fest, dass ich mich ungeliebt fühle.
Meine Geliebte ist sehr leidenschaftlich und wirklich super, aber ich Liebe eben auch meine Töchter (19 + 6 Jahre), die ich dann wenn Trennung kommt verliere. Ich habe sehr, sehr negativ. Erfahrungen durch die erste Scheidung, ich weiß, da was auf mich zukommt!
Ich möchte noch hinzufügen, das meine jetzige Frau bei Nonnen im Kinderheim aufgewachsen ist und dort mehrfach Sexuell belästigt wurde, aber nicht vergewaltigt, was jetzt durch die terap. zu Tage gekommen ist. Ich bin unter normalen umständen Aufgewachsen und meine Eltern waren sehr glücklich miteinander. Ich weiss einfach nicht weiter, weil ich eben sexuell sehr aktiv bin und das halt nur meine Geliebte mir geben kann. Sie ist die einzige Frau in meinem Leben die eben, mit der ich alles, aber auch alle und über alles reden kann. Sie drängt natürlich, mich für immer zu haben, aber ich kann nicht alles aufgeben, bin seit 32 Jahren in der Fa. und trage seit 20Jahren noch zeitungen aus. Ich weis nicht weiter!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Mein aufrichtiges Beileid. Der Tod eines geliebten Menschen tut unvorstellbar weh. Viel Kraft hierfür.

Ich habe den Titel von Deinen letzten Mails nicht im Kopf, aber die Geschichte habe ich noch halbwegs parat. Ich habe das Gefühl, dass sich so ziemlich gar nichts an Deiner Situation geändert hat.

Es hilft alles nichts, eine Entscheidung sollte allmählich fallen, findest Du nicht? Und egal welche Du triffst, wahrscheinlich wird es immer Zeiten geben, in denen Du sie für die falsche hältst, aber auch solche, in denen sie goldrichtig war.

Ich denke, man kann immer nur an einem Strang ziehen, auf einer Hochzeit tanzen. Du kämpfst gerade um zwei unterschiedliche Dinge. Das muss ja innerlich zerreißen. Provokant gefragt: Was bringt die Therapie, wenn Du selbst die Ehe nicht mehr willst? Oder doch?

Du hast Dich einmal für diese Ehe entschieden, hast hart gekämpft, Deine Frau war an Deiner Seite. Gibt man das auf? Weil man bei einer anderen mehr Sex haben kann? Dich und Deine Geliebte verbindet sicher mehr als nur der Sex (hoffe ich), aber weißt Du, was werden würde, wäret ihr euch räumlich näher und hättet täglich Kontakt? Was, wenn die Leidenschaft dann auch schwindet?

Deine Frau wurde als Kind missbraucht. Das ist mehr als tragisch und absolut schlimm und traurig. Mit diesem Wissen habt ihr nun beide ein Stück weit den Grund, warum es im Bett nicht so funktioniert, wie Du es Dir wünschen würdest und Deine Frau sicher auch. Ich frage mich ernsthaft, ob man als Ehemann mit diesem Wissen nicht schockiert sein sollte, die eigenen Wünsche und Lüste zurücknehmen und alles dafür tun, dass die Seele der Frau wieder heil werden kann. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hat sie erst jetzt durch die Therapie erfahren, dass es passiert ist. Muss das nicht unendlich schlimm sein, so spät zu erfahren, wie sehr man als Kind gelitten hat?

Du kannst Deine Ehe nicht retten, wenn Du Deine Frau weiter betrügst. Deine Geliebte drängt, sie möchte Dich ganz, ist aber noch mit ihrem Freund zusammen. Wo ist die Konsequenz?

Ich kann Dir nur raten, Dich zu entscheiden. Diese Entscheidung kann und wird Dir niemand abnehmen (es sei denn, Deine Frau erfährt von der anderen und zieht von sich aus den Schlussstrich, damit hättest Du die Entscheidung abgegeben. Möchtest Du das?). Entscheide Dich für einen Strang, für eine Hochzeit - und dann nimm die resultierenden Probleme in Kauf; die sind dann nämlich lösbar, im Gegensatz zu dieser verfahrenen Situation, aus der es nur einen Weg gibt: die Entscheidung.

Alles Gute!