Problem von Anonym - 29 Jahre

Probleme mit dem Stiefsohn

Hallo.
Ich habe mir den Bericht " Probleme mit dem Stiefvater" angeschaut. Ich habe ein ähnliches Problem, doch bin ich in diesem Fall der Stiefvater und habe grosse Probleme meinen Stiefsohn zu akzeptieren.
Ich lebe 7 Jahre mit meiner Partnerin zusammen die ein Kind mit ihrem Ex-Mann hat. Das Kind ist 10 Jahre alt. Trennung und Sorgerecht für das Kind verliefen sehr schwierig. Das Kind lebt jetzt aber bei uns in der Familie. Anfangs war das kein Problem und wir lebten harmonisch. Doch jedesmal wenn das Kind zum Vater soll, oder vom Vater kommt gibt es Konflikte. Anfangs gab ich mir Mühe mich um das Kind zu kümmern doch als ich erfuhr, dass dem Vater nur Negatives und Beschwerden berichtet wurden machte das mich sehr zornig. Das Kind unterstützt seinen Vater zu 100 %, obwohl der sich an nichts hält und uns nur Sorgen beschert.
Ich weiss, dass es verkehrt ist, aber ich habe all diesen Zorn und den Hass gegen diese Situation und gegen den Vater, schlussendlich gegen das Kind aufgebaut. Ich bringe es nicht mehr fertig mich zu bemühen um etwas zu unternehmen und das Kind zu akzeptieren, wenn ich weiss, dass es gleichzeitig hinter meinem Rücken sich bei seinem Vater beschwert und uns damit wieder Probleme macht.
Geredet haben wir schon zusammen, doch da das Kind seinen Vater zu 100% in Schutz nimmt, glaub ich nicht, dass es etwas an der Situation ändern wird.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Nimm es dem Kleinen nicht übel, dass er den Vater gegöttert. Für ihn ist sein Vater der Held. Die beiden haben nur noch vereinzelt Wochenenden zusammen - und die werden wohl in vollen Zügen auch genossen. Es gibt weniger Regeln, weniger Geschimpfe usw. Und vielleicht gibt es im Kopf des Jungen ein kleines Männchen, das ihm erzählt, sein Vater wäre traurig, wenn er sagt, dass der Neue von Mama ja auch ganz in Ordnung ist.

Kannst Du nicht ausblenden, was er sagt, wenn er bei seinem Vater ist und nur auf euer Zusammenleben blicken?

Habt ihr mal darüber nachgedacht, vielleicht zusammen eine Familientherapie zu machen, eine Beratungsstelle aufzusuchen? Vielleicht leider der Junge mehr unter der Trennung, als er in seinem Alter ausdrücken vermag, als es ihm selbst bewusst ist. Ich kann mir vorstellen, dass es noch eine Menge zu verarbeiten gibt. Und für Dich und auch seine Mutter eine Menge zu erkennen und eine Menge zu lernen. Das ist wohl in vielen Patchworkfamilien so.

Alles Gute!
Dana