Problem von Anonym - 16 Jahre

Probleme in der Schule, mit mir selbst und mit den Eltern

Hallo zusammen!

Ich bin durch Zufall auf eure Seite gestoßen und sie kam mir sehr gelegen muss ich sagen. Ich hab zur Zeit einige Probleme mit mir selbst und mit der Schule. Ich bin gerade in der 11. Klasse in der Oberstufe eines Gymnasiums und ich hatte mir schon länger davor vorgenommen mich anzustrengen, gute Noten zu schreiben und gute Zeugnisse zu bekommen, damit meinem Abi nichts im Wege stehen würde. Ich hab nämlich seit der 7. Klasse Probleme in Mathe, die jedoch zu Anfang nicht sehr gravierend waren. In der 8. wurden sie aber ernster und ich musste immer zusehen, dass ich meine beiden fünfen in den Arbeiten mit einer drei ausgleichen konnte, um noch eine vier auf dem Zeugnis zu kommen. Hinterher reichte es aber nicht mehr und ich hatte meine erste fünf auf einem Zeugnis. In der 9. hatte ich im 1. Halbjahr jedoch gleich drei fünfen (Mathe, Latein, Chemie). Ich hab jedoch noch die Kurve gekriegt und mein nächstes Zeugnis bestand zum großen Teil aus dreien, drei vieren und ein paar zweien , worauf ich und meine Eltern sehr stolz waren, vor allem weil ich mich in Latein um zwei Noten gebessert habe und auch die Klassenlehrerin lobte meine Verbessungen. Die 10. hab ich auch gut überstanden, obwohl ich auch da meine besagten Probleme in Mathe hatte, jedoch immer noch eine vier auf den Zeugnissen bekommen habe. Ich hab das hier erzählt , weil sich mein derzeitiges Schulproblem auch (größtenteils) auf Mathe bezieht. Vor zwei Tagen gabs die erste Arbeit wieder und ich dachte mir schon das es soweit kommen würde, weil ich völlig unmotiviert war und fast nichts gelernt hab. Ich hab ne sechs bekommen... Jetzt weiß ich nicht wie ich das meinen Eltern sagen soll. Sie waren immer enttäuscht wenn ich schlechte Noten bekommen habe, weil sie meinten das ich wirklich nicht dumm wäre sondern einfach nur faul. wo sie auch recht haben aber ich weiß nicht wie ich gegen die Faulheit ankommen soll. Es gibt Momente wo ich mir denke ich muss was tun und wenn ich dann was mache dauert es nicht lange bis das mir langweilig wird und ich was anderes mache (fernsehen gucken, computer spielen oder einfach nur dasitzen und über Sachen nachdenken). Im Nachhinein habe ich oft ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, dass die kommende Klausur nichts werden kann, weil ich zu faul war. Aber ich bin generell zur Zeit sehr unmotiviert in der Schule. Mein Bruder ist nach der 10 auf ein Berufskolleg gewechselt und hat bis heute (kurz vor seinem Abi) gute- sehr gute Zeugnisse gehabt, nette Lehrer, neue Freunde und er ist wesentlich motivierter als auf der alten Schule, auf der ich nach der 10 geblieben bin. Ich weiß nicht wieso aber die Lehrer die ich habe sind größtenteils welche die ich sowieso schon hatte und somit weiß ich schon was für eine Art von Unterricht auf mich zukommt. Der Lernstoff wird meistens trocken und mit Fachsprache vermittelt wobei man oft nur die Hälfte versteht und wenn die Klausuren schlecht sind liegt es nur an den Schülern und nie an den Lehrern. Aber bei vier sechsen, zwei fünfen, zehn vieren und ein paar dreien, eine zwei und zwei einsen würd ich mir als Lehrer auch mal über mich Gedanken machen! Die Schule ist zur Zeit nur ein Klotz am Bein der mir nur Sorgen, Stress und Kummer bereitet. Zwar bin ich nicht der einzigste der schlechter in der Schule ist aber was nützt es mir wenn fünf oder zehn andere das gleiche Problem haben. Bewältigen muss man es ja trotzdem, aber wie? Es tut mir leid wenn ich mich hier evtl. ein wenig lang fasse aber ich muss das mal alles sagen. Ich denke ständig darüber nach die Schule hinzuschmeißen, was aber auch nicht so einfach ist. Ich will ja in einer Art mein Abi und durch meine Eltern und meinen Opa bin ich da auch unter Druck was die Noten angeht. Alle verlangen sie immer was gutes. Aber oft wissen die ja gar nicht was man da alles lernen muss. Ätzend! Wozu braucht man das alles im späteren Leben wenn man nicht gleich Professor oder Architekt werden will? Ich versteh das einfach nich....

Aber die Noten sind leider nicht mein einziges Problem. Ich bin auch wegen anderen Sachen oftmals sehr unzufrieden mit mir. Dabei bin ich eigentlich ein lustiger Typ der gerne mal den "Klassenclown" spielt und es macht mir Spass andere zum lachen zu bringen und selber Spass zu haben. Ein weiteres Problem was ich habe ist nämlich, dass ich trotzdem ich bereits 16 bin noch keine feste Freundin hatte... Zwar komme ich mit vielen Mädchen sehr gut aus und ich hatte auch schon öfter mal Spass auf Partys mit welchen, jedoch fehlt mir diese Erfahrung, weil fast alle meine besten Freunde bereits eine oder meistens mehrere Freundinnen hatten. Ich denke mir eigentlich auch, dass irgendwann auch ich der Glückliche sein werde aber dann denke ich wieder daran wie sehr mir sowas fehlt. Ein paar aus meiner Stufe machen sich teilweise darüber lustig und nerven einen total. Das ist zwar nicht sehr oft aber mir reicht es schon wenn ich ein- oder zweimal im Monat durch so dumme Sprüche darauf aufmerksam gemacht werde. Sowas finde ich einfach kindisch und scheisse! Als ob die alle perfekt wären! Dann beginne ich mit mir selbst unzufrieden zu sein und denke über mein Aussehen nach, ob ich denn überhaupt gut aussehe und all sowas. Dabei bin ich auch nicht hässlich oder so aber trotzdem fühl ich mich innerlich manchmal so. Weil ich oft so unzufrieden bin trinke ich auch gerne mal etwas. Vor allem am Wochenende, um mal wieder gut drauf zu sein und um die Sorgen für kurze Zeit zu vergessen. Jedoch wird dadurch auch nichts besser und ich bekomme nur Stress mit meinen Eltern, wenn ich es mit dem trinken übertreibe... Der Alkohol ist zwar alleine kein großes Problem, jedoch bildet er zusammen mit den anderen Problemen ein Lebensgefühl, was mich manchmal erschrecken lässt. Bei manchen Leuten, die ich früher gut kannte bin ich teilweise verrufen, weil ich mich auf Partys ja nie beherrschen könnte. Dabei gibt es andere Leute die Drogen nehmen und noch mehr trinken. Solche Leute sind wirklich schlimm. Ich bin in letzter Zeit nur noch nachdenklich und sehr oft deprimiert. In einer Art denk ich mir was interessieren mich die andern mit ihren dummen Sprüchen und was interessieren mich die Lehrer und die Schule aber dann bekomme ich Zukunftsängste und schlechte Laune. Ich werde leicht reizbar und bin oft nervös. Es wurde Zeit , dass ich mir das mal von der Seele schreibe. So kann es nicht weitergehen... Teilweise denke ich sogar über den Sinn meines Lebens nach und ich erkenne ihn zu oft nicht...

Ich hoffe ihr könnt mir mit euren Rat helfen!

Ich würde mich sehr freuen!

Danke im Voraus!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich denke, was Du gerade durchlebst, nennt man wohl Pubertät. Ich möchte Deine Probleme damit nicht kleinreden und als vollkomme Normalität, die nicht belasten sollte, hinstellen - aber diese Nachdenklichkeit, Sinnsuche und Selbstzweifel stellen sich in dieser Lebensphase wohl meistens ein. Keine leichte Zeit - aber eine wichtige. Denn Du bist auf der Suche nach Dir selbst. Und Du wirst Dich auch finden.

Versuche, Deine Probleme einzeln zu betrachten und nicht als Berg, der Dir alles verstellt. Und suche die Wege, auf denen Du es ändern kannst. Alles für sich, nicht als Masse. Dann erscheint es schon nicht mehr als gar so bedrückend. Oft hilft es, sich eine Liste zu machen: Punkt für Punkt aufschreiben, was man verändern möchte und dazu dann die möglichen Wege. So z.B. das Lernen: Du möchtest bessere Noten - welche Wege gibt es? Lerngruppen? Klassenkameraden, die in Mathe gut sind und Dich unterstützen können? Nachhilfe? Ich weiß nicht, wie Du am besten lernst, ich kenne Dich nicht. Den Weg zu finden wird Deine Aufgabe
bleiben.

Mit 16 keine Beziehung zu haben ist kein Makel. Wenn Du Dich auf dieser Seite einmal umschaust, wirst Du sehen, dass es vielen so geht. Die einen treffen ein Mädel zum Verlieben eher, andere später. Es ist okay; lass die Sprüche der anderen nicht zu nah an Dich heran.

Alles Gute!
Dana