Problem von Anonym - 18 Jahre

ich versteh mich selber nicht

hallo kuka-team

ich weiß gar nicht, wie ich das problem beschreiben soll.aber ich habe so ein gefühl, als würde mein leben an mir vorbei ziehen ohne das ich teil daran habe, als ob ich in meiner eigenen welt lebe, ganz weit weg von jener realität.mein leben war ganz normal bis ich ca. 13 wurde, ich hatte viele freunde/ninnen und habe mich auch jeden tag mit ihnen getroffen. aber dann habe ich (durch eine bestimmte band, die ich zufällig im tv gesehn habe) gemerkt wie sehr ich die musik mag, nicht das ich musik selber machen würde, einfach nur das anhören von bestimmten bands.seitdem habe ich mich nur noch kaum mit freunden getroffen, bin so gut wie gar nicht mehr weggegangen. ich habe auch aufgehört für die schule zu lernen. meine noten sind trotrzdem die ganze zeit im durschnitt / gut geblieben. mein früherer mathelehrer hatte mir auch mal geraten gehabt einen iq-test zu machen, was ich dann auch getan habe und sich heraus stellte, dass ich einen iq von 142 habe, was ja schon unter hochbegabung eingestuft wird. naja, eigentlich hat das ja nicht viel mit meinem problem zu tun, aber es hat mir nun bestätigung gegeben nichts mehr für die schule zu tun.seit ca. 2 jahren habe ich nur noch zwei freundinnen (die beide schon lange einen freund haben), sie wollen mich ständig überreden irgendwo hinzugehen aber ich habe einfach keine lust etwas zu unternehmen, so sehen wir uns auch eigentlich nur noch in der schule. ich hatte bis jetzt auch noch keinen freund. allgemein habe ich schon lange nichts mehr mit jungs zu tun. meine einzigste beschäftigung die ich täglich habe, ist zeichnen und dabei musik hören, nichts anderes. und ständig, ob in der schule während des unterricht (ich mache fachabi, bin jetzt aber nach den prüfungen fertig damit) oder ob ich zu hause bin und zeichne, versinke ich in gedanken, aber eigentlich denke ich nur über die texte der lieder nach, die ich mir anhöre und mag. ich höre rock musik und gehe gerne zu konzerten, aber ich mag nur alleine zu konzerten gehn ohne freunde, weil die einfach nicht verstehn wie viel mir diese konzerte bedeuten und auch jedes mal die ganze schöne stimmung ruinieren.ich weiß das dieses denken von mir total merkwürdig ist und auch ziemlich mies meinen freundinnen gegenüber. da sie selbst nach den ganzen jahren in denen ich schon nichts mehr mit ihnen unternehme immer noch versuchen den kontakt zu mir zu halten, irgendwie finde ich das ja auch total nett, aber ich habe nun mal keine lust etwas zu machen. und auch wenn mich mal jungs ansprechen, lasse ich mich auf kein gespräch ein.im nachhinein frage ich mich selbst wieso, aber in dem moment hatte ich nun mal keine lust gehabt mich zu unterhalten. auch in der klasse dinstanzier ich mich von meinen mitschülern, wenn ich jetzt an die letzten zwei jahre der schule zurück denke, weiß ich nicht wann ich mich mal mit jemanden richtig unterhalten habe (außer mit einer von den bieden freundinnen, die bei mir in der klasse ist), nich das ich mich nicht mit ihnen verstehe oder von ihnen zu einer aussenseiterin gemacht wurde, ich hatte einfach nur nichts mit ihnen zu tun.
ab dem nächstem schuljahr bin auf einer anderen schule, ohne meine freundinnen. ich frage mich ob selbst dann noch unser kontakt bestehn bleibt... und ich habe auch angst davor, dass ich auf der anderen schule vielleicht wegen meiner distanzierung gemobbt oder sowas werde... da ich nicht glaube dort freundschaften aufbauen zu können.
ich weiß wirklich nicht wie lange mein leben noch so weiter gehen soll, ich verstehe mich ja selbst nicht... mir kommen meine letzten jahre als verschwendet vor, ich hatte einfach nichts gemacht, kann mich auch nicht wirklich an einen schönen / glücklichen moment erinnern (außer bei den konzerten).
ich habe nur eine ältere schwester und die ist schon ausgezogen. mit meinen eltern versteh ich mich nicht besonders gut, aber auch die fragen sich schon was mit mir los ist, jetzt wollen sie mir verbieten auf konzerte zu gehn, ob ich mich daran halten werde?! glaube ich eher nicht.
... um jetzt noch mal alles auf einen punkt zu bringen: ich habe so ein gefühl als lebe ich nur noch in meiner traumwelt und das einzigste was aus der außenwelt zu mir noch durch dringt sind bands und ihre musik.
... könnt ihr mir vielleicht sagen, was ich tun könnte, dass ich wieder ein normales leben führen kann?? was wäre der erste schritt? ich glaube ich bin gar nicht mehr im stande dazu mich normal mit jemandem zu unterhalten...

uuuiii, das ist ja ziemlich viel geworden^^...
... der, der sich das von euch durchliest, tut mir jetzt schon leid ;)
aber ich hoffe wirklich von euch irgendeinen rat zu bekommen... *danke*

Anwort von Sabine

Hallo!

Während des Lesens Deiner Mail habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wo Dein Problem liegt. Du schilderst die ganze Zeit darüber, wie Du den Weg gewählt hast und es schien mit, dass Du es so gewollt hast. Bis dann der Satz kam: wie kann ich wieder ein normales Leben führen.
Ich denke, Du hast es in der Hand und nur Du kannst es ändern. Du hast Dich beginnend mit der Musikrichtung angefangen zu distanzieren. Wahrscheinlich wahnsinnig in die Text der Band vertieft, die irgendeinen Einfluss auf die gehabt haben, da Du es so oft erwähnst.
Dein erster Schitt, der ist getan. Du hast uns geschrieben und es einmal richtig rausgelassen Dein Unwohlsein. Du magst es nicht mehr so zu leben und willst es ändern? Dann tu es. Du hast es umdrehen können, dass es so ist, wie jetzt, dann hast Du auch die Kraft es wieder rückgängig zu machen. Dir ist bewußt von welchen Dingen Du Dich besser distanzieren solltest und welche Du wieder in Angriff nehmen solltest. Du hast es alles super aufzählen können. Die Musik scheint Dich zu beeinflussen. Ich würde also davon etwas Abstand nehmen. Die Hände, die Dir von Deinen Mitschülern geboten werden, die solltest Du annehmen und reagieren, wie Du es empfindest und fühlst und wie Du es in dem Moment gerne magst. Es wird mit Sicherheit nicht von heute auf morgen eine Veränderung stattfinden, aber wenn Du step by step vorangehst und auch besonders auf die Momente achtest, dann kannst Du wieder zurück zu dem, was Du so vermisst. Das Verbot Deiner Eltern hat Dir vielleicht gar nicht richtig weh getan, denn Du weißt, dass es nicht die Welt ist, die Du eigentlich willst. So beschreibst Du es zumindest in Deiner Mail. Es waren schöne Momente, aber wohl nicht das, was Du Dir für die Zukunft oder als Dauerzustand vorgestellt hast.
Der erste Schritt ist getan und den zweiten bekomsmt Du auch hin. Beginne vielleicht bei der Musik und versuche mal den Tag über das Radio laufen zu lassen. Nur um zu hören, was den Tag so abläuft. Auch wenn die Musik nicht immer nach Deinem Geschmack ist. Aber es werden auch Berichte gebracht, die den Alltag erfüllen. Versuche es halt erst einmal so und dann versuche, Dich nicht nur im Zimmer zu verstecken, sondenr raus zugehen. Vielleicht anfangs noch allein, nur das Du raus kommst an den Tag, an das Licht. Sonst rufe eine Freundin an, wenn Du wieder zu nachdenklich wirst und gehe mit ihr aus. Frage sie, ob sie was vor hat oder ob Du mitkommen kannst oder ob sie mit Dir irgendwo hinfahren oder hingehen mag. Nur raus, wieder unter die Leute, damit Du das Leben wieder mitbekommst und Dich nicht noch weiter verkriechst.

Lieben Gruß.