Problem von Rudi - 47 Jahre

Streit als großer Knall (2)

Hallo KuKa-Team,
Hallo Sabine,

vielen Dank für Deine Antwort, die so ziemlich das widerspiegelt, wie die Situation zurzeit ist..."ich weiß es nicht".

Zuerst mal zu ihr. Sie sucht sicherlich keinen Mann, der egoistisch ist. Das ist sie schon selbst :-). Sie gibt das zwar nicht so ganz zu, aber räumt es wenigstens ein. Hintergrund sind sicherlich die schlechten Erfahrungen mit Ehe und während ihrer Schwangerschaft. Geprägt ist ihr Verhalten durch die Unsicherheit ob sie in einer Beziehung leben möchte oder doch lieber mit ihrer Tochter alleine. Sie möchte sicher nicht mit jemanden zusammen leben, der so ein Arsch ist, wie ich es in den letzten Monaten war (das warum steht im ersten Teil, und mit so einem Menschen möchte ich auch nichts zu tun haben). Im Moment scheint sie etwas zurückhaltend in der Beurteilung der Dauerhaftigkeit meines Persönlichkeitswandels zu sein, was man ihr nicht verübeln kann. Sie ist noch zaghaft, lehnt den Körperkontakt nicht ab, es bleibt dabei bei Händchenhalten, Anlehnen und Kuscheln. Und ein bisschen Küssen. Sie merkt jedoch, dass ich es mir ernst ist mit meinem Wandel zu mir selbst. Ich glaube auch, dass sie mit dem Vorgehen in der letzten Zeit bewusst alles gewagt hat, auch auf die Gefahr hin, die Beziehung zu mir zu verlieren. Ich meine auch, dass es ihr lieber gewesen wäre, wenn es diese Auseinandersetzung nicht gebraucht hätte. Und ihr muss etwas daran liegen, denn es wäre alles für den Auszug vorbereitet gewesen. Sie ist geblieben, wohl aber mit dem Hinweis, dass sie nicht weiß, wie es mit ihrer Gefühlslage zu mir aussieht.

Die Kleine (also die Tochter, 5 Jahre) hat ihre Scheu wesentlich schneller abgelegt, kommt schon morgens auf mich zu, umarmt mich und kuschelt sich an die Brust. Das war vorher nicht so, sie hat mich meist gemieden und sich zu ihrer Mama geflüchtet, ich war nur der Störfaktor "Spassbremse". Diese Änderung bleibt der Mama nicht verborgen, sie betrachtet es aus einer Mischung aus Skepsis, Ungläubigkeit, Erstaunen und Befriedigung. Die Mama versucht es für sich gerade zu rücken, indem sie die Kleine als "Schleimtante" bezeichnet (mit einem leicht amüsierten Lächeln), wenn die Kleine zu mir sagt "ich hab dich ganz doll lieb".

Zu mir. Wie muss die Frau sein, die ich liebe? Tja, sie ist die Frau die ich liebe, und ohne dieses Gefühl hätte ich die letzten Wochen nicht überstanden. Die Frau meiner Träume ist selbstbewusst, intelligent, zuverlässig, ehrlich, geradeheraus und nicht zu egoistisch/egozentrisch. Wenn sie darüber hinaus noch attraktiv ist, dann ist es noch das Sahnehäubchen. Was ich nicht mag, ist Unentschlossenheit und verschwommenes Handeln. Da hat Sabine ganz eindeutig Recht, mir ist das zu anstrengend, darin liegt die Gefahr des Scheiterns. Ich brauche einfach eine klare Basis, die auf einem kraftvollen Wort aufbaut. Verliebtheit ist vergänglich, Liebe erwächst erst mit der Zeit.

Ich denke, genau hier liegt die Lösung. Wie Sabine schon angemerkt hat, kümmere ich mich um die beiden Lieben, schalte und bringe mich viel mehr ins familiäre und häusliche ein. Die Zeit wird es zeigen, ob wir damit Erfolg haben werden. Wenn nicht, dann hat das alles immer noch viel Positives für mich, was ich auf jeden Fall nicht mehr hergeben werde. Ich fühle mich zurzeit sehr wohl und das trotz der Unsicherheit, wie es mit uns weitergehen wird. Ich trage meinen Teil dazu bei, dass wir wieder zueinander finden können und hoffe, dass meine Freundin das ebenfalls so sieht, nachdem sie mich durch ihre Aktionen "gefügig" gemacht und wachgerüttelt hat.

Alles wäre auf dem Weg und im Lot, wenn nicht dieses Unsicherheitsgefühl wäre...

Anwort von Sabine

http://mein-kummerkasten.de/96619/Streit-als-grosser-Knall.html

Hallo Rudi,

danke, dass Du Dich noch einmal gemeldet hast und sorry, dass ich so spät dran bin.

Ich weiß, dass es schwer ist mit Unsicherheit umzugehen. Du hast es sehr gut in Deiner Mail beschrieben. Ich denke auch,dass es Dir gewiss geholfen hat alles einmal zusammen zu fassen und zu erklären Es war gewiss auch eine Erklärung für Dich. Von daher, danke für Dein Vertrauen.

Was ich eigentlich nur noch sagen möchte ist, dass Du bitte immer daran denkst, dass Du ehrlich zu Dir selber bleibst und zu den anderen. Versuche nicht Dich zu verstellen oder Dir auch selber was vorzumachen. Lebe, wie Du fühlst und wie Du denkst, denn sonst kann Dich niemand erkennen und lieben lernen. Lerne Dich auch selber gut kennen. Handel, wie Du Dich wohl fühlst und nicht wie Du denkst, dass man es von Dir erwartet. Wenn Du Dich dann selber lieben kannst, dann können Dich auch die anderen akzeptieren und lieben lernen.

Alles Gute

und einen lieben Gruss