Problem von Markus - 53 Jahre

Überfordert mit meinem Leben

Hallo ihr Lieben
Bin der Markus 53 Jahre. Wo soll ich anfangen!?! Leide seit meinem 16 Lebensjahr unter Depressionen und Ängste. Meine Kindheit war geprägt von Alkohol, Armut und einen gewalttätigen Vater. Habe Alles versucht aus der Situation in den letzten Jahren das Beste zu machen. Immer wieder verfolgen mich meine Gedanken der Vergangenheit. Ob privat oder beruflich. Seit 8 Wochen nach einen schweren Herzinfarkt geht so gut wie gar nichts mehr. Habe jeden Tag starke Ängste und Depressionen. Jeder Tag ist die Hölle für mich und ich bin froh, wenn ich nachts die Augen schließe und nichts mehr mitbekomme. Oder wenn ich ein starkes Beruhigungsmittel nehme. Will nicht mehr....habe keinen Mut mich umzubringen... .

Arvid Anwort von Arvid

Lieber Hilfesuchender,

schön, dass Du Dich mit Deinem Anliegen an uns wendest.

Es ist sehr schade zu hören, dass es Dir so schlecht geht und Du keinen Sinn mehr in Deinem Leben siehst.

Doch sei ganz unbesorgt: Es kann nur besser werden.


Nimmst Du eine Psychotherapie in Anspruch? Das wäre und ist in Deiner Situation die beste Option, um Dein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Dann kannst Du auch Deine Vergangenheit aufarbeiten und loslassen lernen.
Nach Hilfe kannst Du hier suchen: https://www.therapie.de/therapeutensuche/

Wenn Du das Gefühl hast, dass es ganz schlimm ist, kannst Du jederzeit den Notruf unter 112 wählen.
Ggf. ist ein temporärer Aufenthalt auf einer psychatrischen Station im Krankenhaus eine Chance für Dich. Denk bitte einmal drüber nach.

Wenn Dich Deine Depression so stark vereinnahmt, wäre es sehr sinnvoll, wenn Du Dir von Deinem Hausarzt oder Therapeuten Medikamente verschreiben lässt. Denn mit Antidepressiva hast Du eine Möglichkeit, wieder besser mit dem Leben klar zu kommen.

Doch sie sind keine Dauerlösung. Aber dadurch kann es Dir wieder besser gehen und dann hast Du auch mehr Energie, Dein Leben positiv zu verändern.

Und diese Veränderung kann sehr vielfältig sein.

Wenn es Deinem Leben an Sinn fehlt, gib ihm einen Sinn. Im Ehrenamt zum Beispiel. Es werden überall Leute gebraucht. Und auch ein Ehrenamt kann dem Leben sinn geben.

Oder such Dir einen neuen Sport, lern ein Musikinstrument spielen, verfasse Texte, usw.


Was Du weiterhin machen könntest, habe ich schon oft in anderen Antworten verfasst.

z.B:

https://mein-kummerkasten.de/334021/Verzweiflung.html
https://mein-kummerkasten.de/334002/Ich-sehe-keinen-Sinn-weiterzuleben.html
https://mein-kummerkasten.de/334030/Suizidgedanken.html


Es sind also im Wesentlichen zwei Schritte zur Besseren: 1. Psychotherapie mit medikamentöser Behandlung 2. Veränderungen im Leben


Du kannst stolz auf Dich sein, dass Du keinen Suizid durchführen wirst. Und Deine Angst davor zeigt Dir ganz eindeutig, dass das auch der falsche Weg wäre.

Suizid ist absolut sinnlos. Denn der Tod löst keine Probleme, er beendet sie nur. Und nach dem Tod gibt es nichts mehr. Man ist tot.
Also wäre es doch besser, sein Leben wieder positiv zu machen, wenn man noch lebt und das auch erleben kann. Oder?


Lieber Hilfesuchender, hab Mut, den ersten Schritt in ein besseres Leben zu machen, indem Du Dir Hilfe suchst. Das kann der einfache Griff zum Telefon sein. Du könntest Dich zum Beispiel zuerst bei der Telefonseelsorge melden (0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 (Anruf ist kostenfrei) und dort anonym mit jemandem über Deine Ängste, Sorgen und Probleme sprechen. Und dann nimm professionelle Hilfe in Anspruch und Dir wird geholfen werden. Und dann arbeite an Dir und Deinem Leben. Und es wird Dir besser gehen.

Vergiss eines nicht: Das Leben ist immer lebenswert! Denn wir leben. Und bereits das ist ein Wunder. Und deswegen nimm dieses Wunder an und lebe.


Ich wünsche Dir alles Gute,

Arvid