Alkohol in der Familie
Hallo!
Meine Mutter ist schon seit ich sechs Jahre alt bin eine Alkoholikerin. Ich kenne sie eigentlich nur betrunken. Sie hat immer so Schübe. Sie trinkt paar Wochen ununterbrochen und dann wieder ne Woche nicht.
Ich habe noch eine große Schwester. Sie studiert seit zwei Jahren und kommt nur noch am Wochenende heim. Meinen Papa gibt es auch noch. Wir beide verstehen uns eigentlich richtig gut, nur ich habe erst einmal so richtig über unser Problem in der Familie mit ihm geredet, weil ich mich irgendwie nicht richtig traue mit ihm darüber zureden. Wenn wir dann mal reden, dann kommt eh nichts gescheites raus. Er sagt nämlich immer , dass er jetzt zum Anwalt geht und ihn mal fragt was man da machen kann.... Aber er war noch nicht dort, weil er immer ein Termin macht und wenn dann die Mama wieder nüchtern ist, sagt er den Termin wieder ab, weil er denkt, dass sie doch noch aufhört!!!
Das tut sie aber nicht, sie will nicht, sie sagt nicht mal, dass sie krank ist... Es ist alles so beschissen.
Manchmal kommt es mir dann auch so vor, dass der Papa es gar nicht schlimm findet so mit der Mama zuleben, weil er immer nur am Abend heim kommt und dann ist die Mama meistens schon in ihrem Zimmer und er sieht sie nicht richtig oft. Ich dagegen muss sie jeden Tag ertragen. Wenn ich von der Schule heimkomme, labert sie mich voll, macht mir Vorwürfe.....
Ich komme mir oft alleingelassen vor. Manchmal fresse ich dann in mich hinein und stecke dann den Finger in den Hals....
Ich wünsche mir jemanden, mit dem ich Reden kann und der mich versteht...
Hallo Marie!
Es tut mir leid, das Deine Mutter solche Probleme mit dem Trinken hat. Ich kann auch sehr gut nachvollziehen, dass es Dich belastet. Es ist aber nicht gut, dass Du den Kummer in Dich hineinfrisst und mit diesem Fress-Brech-Verhalten beginnst. Es ist jetzt wichtig, dass Du darüber sprichst und Dich jemanden anvertraust.
Vielleicht solltest Du am Abend noch einmal mit Deinem Vater sprechen und ihm genau schildern, welche Schwierigkeiten Du am Tage mit Deiner Mutter hast und das es Dir sehr schwer fällt mit ihr umzugehen. Dein Vater sollte wissen, was in Dir vorgeht, damit er vielleicht doch wieder mehr druck dahinter macht, dass etwas unternommen wird.
Ich weiß, dass diese Schritte weder für Deinen Vater noch für Dich einfach sind, aber er sollte nicht länger die Füße still halten und die Termine immer wieder platzen lassen. Selbst wenn Deine Mutter gerade nicht trinkt, wenn er einen Termin vereinbart hat, ist es doch wenigstens schon interessant zu wissen was man machen könnte, wenn es dann doch wieder auftritt.
Wie gesagt, versuche halt noch einmal mit ihm zu sprechen. Vielleicht kannst Du auch am Wochenende mit Deiner Schwester noch einmal sprechen, dass sie Dir vielleicht ein paar Tipps geben kann.
Versuche es nicht mit Dir alleine auszumachen, denn das ist sehr schwierig. Sprich mit jemandem um es aus dem Kopf zu bekommen und Dich damit ein wenig zu entlasten. Nur durch die Gespräche kann auch eine Lösung gefunden werden.
Lieben Gruß.