Problem von Kath - 20 Jahre

Ich war so lang nicht mehr froh

Hi,
wie fange ich an? ich glaube mein eigentliches Problem ist, dass ich nich mehr gluecklich bin. mir gehts gut, familie und freunde sind gesund etc. aber ich kann mich fuer nichts richtig begeistern. irgendwie lebe ich mein leben nur vor mich her, und ich hasse dieses gefuehl, weil ich weiss das ich nur dieses eine leben habe und ich es bereuhe mein leben nicht zu leben und zu geniessen. gluecksgefuehle kommen bei mir iegentlich nur noch auf, wenn ich was trinke, und meine freunde machen sich da sicher auch schon sorgen drum. seit mai bin ich wieder in deutschland, davor war ich neun monate im ausland, ich bin mir sicher das auch das fernweh dazu beitraegt, und die erwartungen an meinem alltag, der so wunderbar war als ich weg war. seit ich wieder da bin, ist meine beste freundin mit ihrem freund zusammen, ein richtig netter kerl und ich goenn es ihr aus ganzem herzen, aber sie hat einfach keine zeit mehr fuer mich. wir haben schon drueber geredet, und es war sogar soweit, das wir beide weinen mussten, weil unsere freundschaft nicht mehr so ist wie sie war, aber geaendert hat sich trotzdem nichts. dann haengt mir miene mutter in den ohren, n(ich streitet mich eigentlich immer mit ihr...gehen uns daher so ziemlich ausm weg) dass ich mir einen zweiten job suchen soll, und das ich ja den ganzen tag rumgammeln wuerde...und sie hat recht, trotzdem bin ich sauer auf sie das sie mir vorwuerfe macht...warum weiss ich auch nich..und ich muss mich in dieser woche fuer einen studienplatz entscheiden... hier und da wurde ich angenommen und muss nun endlich sehen was ich machen, sprich studieren will... aber ich weiss es einfach nich, woher wissen das alle anderen?! und mich reizt natuerlich der gedanke in eine andere stadt zuziehen, ich sehe da nur das problem, das ich unglaublich einsam sein werde, weil das bin ich jetzt schon, trotz freunde die ich rund um die uhr anrufen und mich mit ihnen treffen kann.. so nur noch eine sache. dazu kommt noch das ich mich in einen jungen verknallt habe, den ich lange nicht gesehen hab, er wird auch in einem monat in die schweiz ziehen, und is t damit wieder weg aus meinem leben... was mich sauer macht ist, dass ich wusste das er gehen wird, und ich wollte mich sicher nicht in ihn verlieben, wobei ich davon ausgehen kann das das eh nur von meiner seite kommt. es wird zwar staendig geflirtet, aber er ist nuneinmal der aufreisser...ich melde mich aber immer wieder bei ihm, besonders dann wenn ich getrunken hab, es wird schon peinlich...aber ich kanns nich lassen.... waer nur so gern wieder gluecklich...und aktiv...bekomm meinen a**** einfach nich hoch... und wenn wuesste ich eh nich was ich zu tun hab.
so, es tut mir leid das es sooo lang geworden ist, aber es schrieb sich grad wie von selbst :)
lg, Kath

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann Dir kaum etwas anderes schreiben, als das, was Du ohnehin weißt. Du musst den Hintern hochbekommen, um Dein Leben zu gestalten, es zu füllen und wieder aktiver sein. Du merkst selbst, dass es Dir nicht gut tut, Dich hängen zu lassen. Die Monate im Ausland haben Dich geprägt, der Alltag dort war wie von Zauberhand voller positiver Momente - jetzt liegt es wieder in Deiner Hand, Dich auch im Jetzt gut zu fühlen. Nicht immer fällt es uns in den Schoß.

So schön diese Monate waren - sie sind vorbei. Das kann traurig machen, eine Frage. Aber lass diese Traurigkeit Dich nicht beherrschen. Die Zeit im Ausland wird an Zauber verlieren, wenn sie Dich das Jetzt nicht genießen lässt. Wenn es uns richtig gut geht, dann können wir in ein Loch fallen, sobald es vorbei ist. Der Vergleich hinkt ein wenig, aber mir ging es nach meiner Hochzeit so ähnlich. Die Wochen davor stand ich nur unter Strom, hatte tausend Dinge auf meiner Liste, war voller Erwartungen und Vorfreude. Dann machte es *puff* und der Tag war vorbei. Das sind Momente, Phasen, in denen man sich neues suchen muss. Und genau das ist Deine Aufgabe.

Dich macht wütend, wenn Deine Mutter sagt, Du 'gammelst nur rum'. Ist es der Vorwurf, der Dich wütend macht? Oder das Wissen, dass sie recht hat? Ich vermute letzteres. Du weißt, was Du tun solltest, doch kommst Du nicht so recht raus.

Aber kann nicht genau das, die Motivation sein? Du fühlst Dich schlecht. Das kannst Du weiterhin als Blockade sehen - aber Du kannst auch den Willen fassen, es zu ändern. Schreibe Dir die Dinge auf, die Du tun solltest, mach Dir eine lange, ausführliche Liste. Und dann arbeite sie ab. Es ist ein gutes Gefühl, die Dinge erledigt zu haben und voran zu kommen. Es liegt bei Dir, dieses gute Gefühl zu haben.

Du bist nicht die einzige, die nicht so recht weiß, wie es beruflich weitergehen soll. Es ist nicht so, dass wirklich alle anderen einen klaren Weg vor Augen haben. Wir hier hatten dazu schon die eine oder andere Mail. Leider kann Dir die Entscheidung niemand abnehmen. Aber mache nicht Dein gesamtes Tun davon abhängig, ob Du es weißt oder nicht. Du hast noch andere Dinge auf der Liste, mit denen Du beginnen kannst.

Alles Gute!
Dana