Problem von Anonym - 21 Jahre

Ich will mein Leben lieben

Mein Leben war mal schön, lebendig interessant und lebenswert. Doch manche dinge verwandeln sich zur Hölle. Ich ging durch ein Alkoholkrankes Elternhaus, sexuellen Belästigungen von stiefvätern und Lehrern, durch Obdachlosigkeit, Heimen und Drogen allerlei, durch Psychatrien und unheimlich krasse Medikamente. Nicht einmal die Lust an Sex ist mir geblieben, die Nebenwirkungen engen mich ein, mein Wesen wandelt sich in eine lustlose, freudlose, bewegungslose, Angstdurchflutete, introvertierte Existenz. Alles was mir geblieben ist, ist das Fernsehen, wo ich andern zusehe wie sie Leben. Ich bin biologisch zwar am Leben, doch alle meine Sinne sind abgestorben. Die Neuroleptika lassen das Gefühl erklimmen, mir würde es am nächsten Tag gelingen, mein Leben zu bezwingen mit einen neuen schönen Leben zu beginnen. Aber zerschlagen wie jede Minute und komm ich nicht aus den Federn. Ich bin Schizophren und durchlebe hefte Angstzustände bei allem was ich tue. Ich will einfach wieder lebendig sein, schmecken fühlen riechen. Doch dazu hab ich garkeine Kraft, weil mein Körper jeden Tag ums überleben kämpft, nach Essen schreit und mich beklemmt. Wenn mir nicht jeden tag jemand zeigen würde wer ich bin, würde ich vergessen das ich bin. In der Psychiatrie haben sie in der Gruppensitzung immer gesagt *man musste immer funktionieren, bis es nicht mehr geht* Ich hab das nicht verstanden, weil ich trotz meiner 4fach Diagnose immer noch funktionierte. Es kommt vom ständigen daherleben und am Rande des Wahnsinns zu balancieren und sich bis zum äußersten treibt, bis die nerven nichts mehr verkraften, dann werden Menschen violett, Autos beobachten und die Welt schrumpft, weil Aliens sie in der Hand haben. Wenn ein aufstieg zum Mount Everest dein leben verändert, zerstören es tausende bis es endet. Wann ist was zuviel? Und wann ist es genug? Warum schmerzt es? Und warum hört es nie auf? In der wahren Wirklichkeit gibt es mehrere Schuldige das multipliziert mit sich selbst, macht das Leben suizidal wert. Ich bin doch noch viel zu jung, aber ich hasse meinen Körper, komm nicht mehr klar in der Welt. Alle finden mich so wunderbar, doch ich empfinde reine leere. Wenn man sich lang genug mies fühl, stumpft man ab. Ich bin so verworren auf die Umwelt, undurchschaubar und die Wirklichkeit ist ein trübes mattes Llicht, wer ich bin das weiß ich nicht. Ich kann meine Seelenwelt nicht mit Worten erklären, es ist nur Chaos in mir, hass und schmerz. Ich weine jeden tag tausend von tränen, bin gejagt von mir selbst, ich will hier raus ich halts nicht aus. Eine Stimme spricht zu mir, ich bin schon viel zu lange hier. Jeder Tag ist die reinste Qual, hab ich eine Wahl? Suizid, ist zwar nicht das beenden von Krankheit, aber löst eine Kette voll Leid. Doch andere denken Egoistisch, mich nicht zu verlieren.

Michelle Anwort von Michelle

Grüß Dich,

dein Leben scheint ja ganz schön aus den Fugen geraten zu sein. Leider sind wir nicht gut genug geschult, um dir da wieder rauszuhelfen. So gerne wir es auch machen würden. Ich kann dir nur raten, dringend einen Arzt aufzusuchen, der sich auf Psychologische Probleme spezialisiert hat. Vielleicht solltest du auch mal darüber nachdenken, dir in einer speziellen Klinik einer entsprechende Behandlung zu unterziehen. Egal wie und was du machst, du solltest dich auf jeden Fall diesbezüglich von einem ausgebildeten Psychologen behandeln lassen. Denn auch wenn du denkst, dass es keinen Ausweg mehr gibt, früher oder später wirst du wieder das Licht am Ende des Tunnels sehen.

Ich wünsche dir alles Gute und würde mich freuen wieder von dir zu hören.
Michelle