Problem von Sonja - 38 Jahre

Mein Sohn ist eifersüchtig auf die Kleine?

Hallo !!

bin verheiratet und habe aus erste ehe eine tochter mit 17 und einen sohn mit 14 jahren. mit meinem jetzigen mann habe ich eine tochter mit 4 monaten. wir wohnen alle zusammen und meine großen verstehen sich (nach anfänlichen schwierigkeiten) mit meinen mann sehr gut.
aber mein sohn ignoriert die kleine komplett. wir haben beide kinder miteinbezogen, wir haben ihnen vom gemeinsamen kinderwunsch erzählt usw. die große war ausser sich vor freude und beim sohn genau umgekehrt und daran hat sich nichts geändert. als sie zur welt kam, besuchte er mich nichtmal. zu hause angekommen sah er sie nichtmal an. so ists auch heut noch

zb : er erzählt mir was und ich steh am herd, die kleine beginnt zu weinen, er spricht nicht mit ihr oder gibt ihr den schnuller, stattdessen redet er genauso weiter, wo ich ja ohnehin nichts mehr verstehe.
beim autofahren muss ich stehenbleiben wenn sie weint obwohl er daneben sitzt.
zum rest der familie ist er sehr freundlich und hilfsbereit. ich hatte 2 mal ein gespräch bei einer psychologin aber die sagte natürlich das sie nicht viel machen könne weil sie ihn ja nicht kennt.
im streit sagte ich mal zu ihm wenn das so weiter geht geh ich mit dir mal zu einer psychologin, da sah er mich nur groß an und sagt, niemals geh ich da hin, kannst alleine gehen.
wir verbringen wirklich viel zeit mit ihm was ihm auch gefällt und er ist auch sehr dankbar, aber gehts um die kleine ists vorbei.
ich hoffe, das sich da bald was ändert weiß nur nicht wie ????????????

lg sonja

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Sonja!

Woran es liegt, kann ich natürlich noch weniger beurteilen als die Psychologin. Zu welchem Verhalten hat sie denn geraten? Hat sie dazu eine Aussage gemacht?

Ich würde wohl versuchen, die Situation aus der Sicht des Jungen zu betrachten - und wirklich mit seinen Augen. Nicht mit dem etwas klareren Blick des Erwachsenen mit dem Wissen "Ich hab doch alle gleich lieb" usw. Welche 'Gefahr' droht ihm? Was hat sich für ihn verändert? Musste er z.B. sein Zimmer hergeben? Hat sich etwas verändert, was in Deinen Augen nicht schlimm ist, für ihn aber störend ist / war? Die Kleine hat seine Welt verändert; er hat den Status als Jüngster der Familie verloren und ist jetzt 'der Große'. Da sind wir schnell dabei und sagen: Das ist doch toll! - aber aus Kinderaugen sieht das vielleicht doch anders aus? War er immer der, der be- und geschützt wurde und hört jetzt eher mal "Das musst Du doch auch allein können" oder "Du bist alt genug". Die gleiche Situation kann von verschiedenen Menschen immer auch völlig verschieden wahrgenommen werden. Es ist wahrscheinlich wirklich schwer: Aber schau hin mit seinen Augen, seinen Gefühlen - was hat die kleine Schwester für ihn verändert?

Wenn Du da einen Ansatzpunkt hast, dann kannst Du es vielleicht in Angriff nehmen.

Gespräche habt ihr sicher geführt. Kam von ihm mehr als ein Schulterzucken? Sagt er etwas dazu? Ich würde ihm einfach erzählen, wie es mir geht. Dass ich alle meine Kinder sehr lieb habe und es mir ein Stück weit das Herz bricht, wenn ich sehe, dass er so leidet. Er. Nicht die Schwester. Bleib in dem Gespräch bei Dir und bei ihm. Sage ihm, was Du Dir wünschst und welche Fragen Du Dir stellst - vielleicht bekommst Du eine Antwort.

Ihr unternehmt viel mit ihm. Mit ihm? Oder mit allen drei? Ein Baby steht automatisch immer vorne. Daher könnte es hilfreich sein, wirklich mit ihm etwas zu unternehmen und die kleine z.B. beim Vater zu lassen oder bei einer Oma? Ein fester Nachmittag in der Woche, der nur ihm gehört? Wie wäre das?

Ich hatte in einer komplett anderen Geschichte viele Gespräche mit einer Kinderpsychologin und ich gebe mal weiter, was sie sagte: Die Dinge einmal aussprechen und dann ist's gut. Er wird die Blockade immer höher bauen, wenn er ständig Predigten hört. Dann wird er selbst in seinem Verhalten gefangen sein, weil er es als Schwäche sieht, jetzt nachzugeben. Je öfter er hört "Nun mach doch mal", desto mehr wird er sich denken "Nö".

Ob das bei euch funktioniert, kann ich natürlich nicht sagen. Es wäre schön, wenn ihr zusammen mit einer Psychologin reden könntet - leider sperrt er sich da sehr. Vielleicht kannst Du das verändern, indem Du ihm erzählst, wie wichtig Du selbst es findest, dass sich die Situation verändert und Du selbst nicht weißt, wie das ginge. Und dann gleich die Frage hinterher: Kannst Du es sagen? Wie können wir es in den Griff bekommen? Wenn keine Antwort kommt, bleibt der Weg, Hilfe zu holen. Das ist die logische Konsequenz (auf für Kinderaugen, denke ich), wenn man nicht weiter weiß.

Alles Gute!
Dana