Problem von Anonym - 18 Jahre

Seine Mutter wird sterben, aber er redet nicht darüber!

Hi liebes Kummerkastenteam,
Ich habe folgendes Problem: Die Mutter meines Freundes wird bald sterben, er weiß selber nicht genau wann und in seiner Familie wird auch nicht darüber geredet. Ich bin die einzige Person, mit der er ab und zu darüber redet - er hat auch schon gedacht sich umzubringen... ich weiß nicht, was ich tun soll, mache mir tierische Sorgen um ihn. Er verdrängt, dass seine Mutter bald nicht mehr da ist und ich habe Angst, dass, wenn sie stirbt, er völlig aus der Bahn gerät. Ich denke, er könnte sich mehr mit dem Thema beschäftigen, damit es später nicht so ein großer Schock für ihn ist, denn er weiß ja, dass seine Mama bald nicht mehr da ist!
Was kann ich tun?

Anwort von MarkusM

Ein herzliches Hallo!

?..denn er weiß ja, dass seine Mama bald nicht mehr da ist!...? Ich könnte mir vorstellen, dass er sich einfach wünscht, dass es noch so lange ?wie normal? weiterläuft, wie es nur geht. Solche Themen sind immer sehr traurig zu lesen und ich kann dir da sicher keine funktionierende Lösung vorgeben, dir aber ein paar stützende Überlegungen geben.

Wenn der Vater nicht darüber redet, dann ist es wahrscheinlicher, dass der Sohn den Weg des Vaters beschreitet. Man versucht vorher stark zu sein und setzt alles daran, dass es trotz allem weitergeht. Die Trauer darüber kommt oft erst nach dem Tod richtig zum Vorschein. Wichtig ist, dass dein Freund an dem Sterbebett seiner Mutter die Möglichkeit hat, sich verabschieden zu können und es vielleicht auch schafft, sie loslassen zu können.

Du als Freundin solltest ihm vor allem dahingehend unterstützen, dass du im sagst, dass du jederzeit bereit bist, mit ihm darüber zu reden und du an seiner Seite stehen wirst. Er fühlt sich sicher bestärkt, wenn er deutlich weiß, dass er Halt hat. Deine Angst, die ist sehr begründet. Versuche doch, dich weniger von deiner Angst zu leiten als vielmehr von dem Gedanken, dass du stark neben ihm stehen wirst und ihm den nötigen Halt geben wirst. Zuversicht ist das beste Mittel, um vorzubeugen.

Ich glaube, es ist vor allem wichtig, dass er seiner Mutter nahe ist, dazu bedarf es nicht immer Worte. Wenn der Zeitpunkt kommt, wo es zu Ende geht, dann wird er sich weiter öffnen, das glaube ich. Er muss es wirklich selber wollen.

Denkt, daran, dass es weitergehen wird! Und lasst Trauer und Wut wirklich zu, den Emotionen freien Lauf!

Ich wünsche euch beiden alles, alles erdenklich Gute!