Problem von Pascal - 19 Jahre

Zu hohe Ansprüche an mich selbst?

Hallo mal wieder.

Um es kurz zu machen:

Irgendwie glaube ich, die Kontrolle über gewisse Bereiche meiner Wahrnehmung verloren zu haben.
Von Natur aus bin ich sehr selbstkritisch und perfektionistisch mit mir selbst und meinen Tätigkeiten. Und durch meine himmelhohen Ansprüche an mich selbst treibe ich mich stets in neue Höhen ( manchmal auch zu schnell.. ).
Durch die Depression habe ich nicht nur eine fette Blockade aufgedrückt bekommen, sondern auch einen ziemlichen Dämpfer.
Plötzlich geht gar nichts mehr, man fühlt sich als sei jedes Talent, Wissen oder der kleinste Fortschritt nicht mehr da, sondern auf nimmer Wiedersehen verschwunden. Ich gab nicht auf und machte mit meinen Dingen einfach weiter, in dem Spektrum in dem es mir möglich war. Hauptsache, etwas tun.
Doch ich sah keine Fortschritte mehr, oder etwas anderes, mehr und mehr zog ich mich und meine Arbeiten noch weiter herunter als sonst. Dies verstärkte mein ( schon immer existierendes ) sehr mieses Selbstbild nur noch. Irgendwie war nichts mehr gut genug. Das war der Zeitpunkt, wo ich nicht mehr wusste, was vor sich ging. Totale Verwirrung.

Es ging aber weiter. Eigentlich hatte ich mich vom Rivaldenken gelöst, jedoch sorgte diese Lage wieder dafür, dass ich anfing mich wieder mit irgendwelchen Leuten zu messen. Weder kannte ich sie, oder existierten sie, eher mit deren Wahrnehmung. Schwer zu erklären.
Danach begann ich allgemeingültige Eigenschaften eines Mannes, Talente, Wissen, Menschen und einige andere Dinge gedanklich aussernander zu nehmen und versuchte herauszufinden, "Warum es nie genug ist"... ich wurde nicht schlauer und kam nur zu wagen Ergebnissen. Egal ob Intelligenz, Physisch, psychisch, Präsenz, Auftreten, egal was ein Mensch haben kann, keine der Extreme an mir schien genug. Es genügte mir nicht. Im Glauben war ich sogar sicher, dass es den Ansprüchen von Arbeitgebern, der Gesellschaft, Frauen oder Männern, nicht genüge.

Dabei war mir so eine Thematik vorher vollkommen egal.

Was ist nur mit mir los? Ich fühle mich so hifllos.

Schöne Grüße an das Kummerkastenteam

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Pascal!

Gleich einmal ganz klar vorweg: Depressionen sind eine Erkrankung und gehören daher in ärztliche Hände. Niemand würde auf die Idee kommen, ein gebrochenes Bein allein ohne Hilfe zu Hause zu versorgen und heilen zu lassen. Warum denken so viele, sie könnten es mit dieser Krankheit?

Woher diese Wandlung in Dir kommt, kann ich nicht sagen. Auch darüber kannst Du mit einem Arzt / Therapeuten sprechen. Ich kann Dir nur raten, mehr hinzusehen und zu hinterfragen, ob es wirklich so ist, wie Du es siehst. Es hilft, die Dinge aufzuschreiben, denn dann denkt man die Gedanken auch zu Ende. Du könntest Dir jeden Abend aufschreiben, was Du erledigt hast und ob es gut war? Was war schön an diesem Tag und was hast Du gemeistert? Und wenn die Zweifel aufkommen, dann frage Dich selbst, ob sie Berechtigung haben. Schau auf das, was Du getan hast und nicht dahin, wie es jemand anderes gemacht hätte.

Du bist das einzige Maß, an dem Du Dich messen solltest.

Alles Gute!
Dana