Problem von Angelika - 45 Jahre

Meine Tochter

Liebes Kummerkausten-Team.

Ich bin eine alleinstehende Mutter von 4 Kinder, 45 Jahre alt.....Irgendwie habe ich es hinbekommen meine 3 Töchter 14, 18 und 20 und Sohn 22 auf einen vernünftigen und guten Weg zu bekommen.

Alle haben gute Schulausbildungen und konnten den Beruf erlernen, der Ihnen liegt. Alle haben ein schönes zu Hause....Feunde durften sie immer mitbringen. Wenn Probleme anlagen, habe ich versucht es mit Kommunikation und Offenheit zu lösen.

Kurz, ich habe mich bemüht.....tolerant und offen zu sein, natürlich auch mit Grenzen.

Mein drittes Kind (fast 19) hat mich schon sehr viele Nerven gekostet. Mit 13 Jahren musste sie unbedingt einen fürkischen Freund haben. Ich habe mich dem gestellt....es hat auch lange Weile gehalten. Mit 16 Jahren meinte sie auf einmal lesbisch zu sein und begab sich unter die Fuchtel eines Mädels, dass wirklich Borderline-Symptome aufwies. 2 lange Jahre haben wir das mitgetragen......bis sie aus freien Stücken einsah, dass so etwas keine Zukunft hat. Von lesbisch plötzlich keine Spur mehr..........Kurz darauf hatte sie einen neuen Freund, nett und verantwortlich. Dieser Freund ist jetzt zum Studium nach Berlin gegangen. Da meine Tochter in Ffm eine schöne Ausbildung beginnt, war klar, dass sie hierbleibt.

Sie haben dann diese Beziehung freundschaftlich beendet.

Keine 2 Wochen danach begann sie, ihre Zeit bei einem netten Jungen Mann zu verbringen, der zwar wirklich nett ist, aber vom Äußeren her total verrupft aussieht und außerdem seit Jahren regelmäßig stark kifft. Ich habe ihr klipp und klar gesagt, dass beim "Kiffen" meine Grenze ist....klar und deutlich.
Aber seither behauptet sie, schon seit Jahren im Umfeld "lauter Kiffer" gehabt zu haben (vielleicht der eine oder andere....aber nicht so extrem wie dieser junge Mann). Zu deutsch: Sie hätte es gerne, dass Kiffen in den Normalstand erhoben wird, weil der Junge wohl ganz nett ist........

Diesen Gefallen tue ich ihr natürlich nicht........seither ist hier Stress angesagt.
Ich kenne meine Tochter als zuverlässigen und lieben Menschen. Aber ich habe immense Angst um sie, weil sie nur noch diesen Umgang hat........auch wenn sie mir sagt, dass da nichts wäre.........

Kann mir jemand mal das Verhalten meiner Tochter erklären? Ich habe hier noch eine Vierzehnjährige sitzen, die diese extremen Gangarten der Schwester fast nicht mehr aushält ....... und sich auch vor Freundinnen etc. deshalb wirklich schämt. Freund mit 13, dann lesbisch, jetzt kiffenden Umgang.........ist das normal heute?

Oder hat meine Tochter 19 ein Problem mit sich selbst? Oder mache ich etwas falsch? Ich versuche es offen anzugehen, bin immer ehrlich.....habe aber wirklich auch Angst um sie.

Oder tanzen einfach hier die Mäuse auf dem Tisch?

Vielen Dank für Antwort und Mühe....

Angelika

Anwort von Sylvia

Grüß dich Angelika,

leider kann ich Dir das Verhalten deiner Tochter auch nicht recht erklären. Dafür kenne ich sie einfach nicht gut genug und ich kann auch nur nach deiner Mail gehen.

Ich kann verstehen, dass du Dir als Mutter Sorgen um sie machst und sie am Liebsten vor allem bösen beschützen würdest. Aber sie ist mittlerweile fast 19, heißt sie ist erwachsen. Du wirst sie nie vor jedem Fehler bewahren können. Sie scheint ja schon lange ihren eigenen Kopf zu haben. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob sie schon ganz aus der Pubertät heraus ist. Ich hab Dir hier auch mal einen Link heraus gesucht:

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/9/0,1872,2248329,00.html

Sie wird die Dinge einfach nicht so sehen wie du. Du hast Lebenserfahrung, kannst besser und vor allem schneller einschätzen was richtig und was falsch ist. Sie scheint schon öfter mal den falschen Weg eingeschlagen zu haben, aber bis jetzt hat sie das auch immer eingesehen.

Rede mit ihr und teil ihr deine Bedenken genau mit. Das du ihr nichts böses willst sondern einfach die Gefahr siehst, dass sie auch mit dem Drogenkonsum anfängt. Das du klare Grenzen hast ist richtig und die sollte sie auch respektieren, das Gleiche wird sie ja auch wohl von Dir erwarten. Wenn ihr da gar keinen gemeinsam Nenner finden könnt, dann würde ich auch ruhig mal den Rat eines Experten hinzuziehen, nur damit man mal die Meinung von einem Fachmann hört, z.B. durch einen Familientherapeuten.

Liebe Grüße
Sylvia