Problem von Guido - 36 Jahre

15Jahre Beziehung, 4Jahre verheiratet! (2)

Liebes Ku-Ka Team hallo Dana,

vielen Dank für Deine klaren Worte. Nun ist es schon sieben Wochen her, dass sie mich verlassen hat. Ich habe herausgefunden, was wirklich meine Freunde und was`falsche Hunde´sind. Leider falle ich immer wieder in ein tiefes Loch der Verzweifelung und Angst. Ich kann immer noch nicht verstehen, was meine Frau zu diesem Schritt veranlasst hat, und vier Tage später mit ihm zusammen ziehen mußte. Ich habe sie mehr geliebt als mein eigenes Leben hab mich aber nie aufgegeben, sondern alles gerne getan für sie. Ab dem 19 Okt. gehe ich in Terapie, um wieder ins Leben zu kommen. Ich will wieder Leben wollen, ohne diese Schmerzen. Aber tief in mir ist immer noch die Hoffnung, das wir noch eine Chance bekommen im Leben. Du hast vollkommen recht, das Vertrauen ist total zerstört aber ich war und bin immer ein Kämpfer gewesen und könnte, würde alles geben, für sie, für uns. Seit fünf Wochen habe ich nun nichts mehr von ihr gehört, außer was andere mir erzählten. Sie sagen, das sie super gut drauf wäre und mit ihm ausgehen würde und auf Geburtstage von seine Freunden gehe. Meine, unsere Freunde wollen nichts mehr mit ihr zu tun haben. Meine Freunde sagen auch, wenn sie zurück kommen sollte, ist es meine Entschscheidung sie wieder zu nehmen. Doch machen mir meine Freunde auch klar, dass wenn nocheinmal was passieren sollte, sie mir nicht helfen würden. Dreimal haben sie es schon miterlebt und wollen für mich eine bessere Partnerin, die mich so liebt wie ich bin und weil ich es nicht verdient habe so behandelt zu werden, sagen sie. So wie ich meine Frau kenne, wird sie nie wieder zurück kommen, denn wen sie einmal aus ihrem Herzen ausgeschlossen hat, ist für sie für immer tabu... mit Freunden war es genauso bei ihr. Die Scheidungsunterlagen habe ich bekommen und leider auch ziehmliche Forderungen von ihr, Unterhalt, hälfte vom Hausrat, ein Auto... Ich kann nicht verstehen, was sie so hassend auf mich gemacht hat. Habe wochenlang versucht, die Schuld bei mir zu suchen aber soviel kann ich nicht falsch gemacht haben, das sie meinte gehen zu müssen. Meine Frau hat leider immer schon die Macke gehabt, sich durch Sex, Anerkennung und Liebe holen zu müsen bei mir,egal wo, egal wann, wenn sie wieder glaubte, der Alltag würde meine Liebe zu ihr zerstören oder wenn ich sie auf einer Party nicht genug beachte. Reden konnte sie noch nie über Probleme und dadurch nahm sie alles in sich auf und wenn es dann mal zum Streit kam, ging sie immer weg und suchte sich leider die Anerkennung und Liebe bei anderen Männern, was ich nicht wußte. Ich weiß gar nicht, ob sie wohl weiß was richtige Liebe ist ?? Sehr oft habe ich ihr gesagt, sie solle mich einfach in den Arm nehmen und mit mir reden, wenn sie glaubt, das es ein Problem gibt... tat sie nie. Sie ging dann wieder den einfachen Weg - weg - !!! Ach, Dana, vieleicht hast Du ja Lust mir noch ein paar Ratschläge zu geben, wie ich aus diesem ´Loch´heraus kommen kann. Ich mache mir Sorgen um sie und liebe sie leider immer noch. Ich weiß das ich an mir arbeiten muß aber ohne sie ist es meines erachtens nicht möglich. Sie fehlt mir... Liebe Grüße Guido

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Guido!

Sieben Wochen schon... ja, das kann einem vorkommen, wie sieben aneinergereihte Ewigkeiten. Aber es eine sehr kurze Zeit, um über so einen Schmerz hinwegzukommen. So lange ward ihr zwei ein Paar; mit allen Höhen und Tiefen - es ist zu viel verlangt, binnen einigen Wochen 'fertig' zu sein.

Du bist ein Kämpfer - und jetzt kämpft Du auch für Dich. Für Dich, Dein Leben und den Boden unter Deinen Füßen. Ich denke, genau darauf solltest Du jetzt auch Deine Kraft konzentrieren. Manchmal muss man sich selbst am wichtigsten sein. "Gesunden Egoismus" nenne ich das gerne.

Liebeskummer ist der Preis, den wir für die schönen Zeiten zahlen müssen. Diesen Satz habe ich einmal irgendwo gelesen. Und wenn ich heute auf mein eigenes Leben so zurückblicke, war der Preis dann und wann verdammt hoch - aber er war es doch wert... Ich wünsche Dir, dass Du das auch eines Tages sagen kannst.

Das Loch wird Dich wohl noch eine ganze Zeit begleiten. Es wird noch eine Weile immer bereit sein, zuzuschlagen - manchmal erwartest Du es schon fast und manchmal kommt es ganz plötzlich. Dann reicht ein kleiner Erinnerungsfetzen und es tut sich wieder auf. Aber jedes Mal wirst Du ein Stückchen schneller wieder herauskommen. Es ist zu schaffen - auch wenn es sich vielleicht gerade heute für Dich ganz und gar nicht so anfühlt.

Du beginnst, Dein Augenmerk auch auf die negativen Seiten zu richten - das ist gut so. Denn genau das hilft beim Abschließen mit einer wunderbaren Zeit, die nicht immer so golden war, aber dennoch das, was man haben wollte und vielleicht noch immer will. Leider bekommen wir alle nicht immer das, was wir gerne hätten. Und dann gilt es, einen neuen, anderen roten Faden durch's Leben zu spinnen. "Neu" und "anders" bedeutet nicht immer auch "schlechter" - ich bin sicher, genau das wirst Du mit der Zeit auch erleben.

Die große Frage nach dem Warum wird auch an Wichtigkeit verlieren - so brennend sie im Moment ist; es wird irgendwann nicht mehr so wichtig sein. Denn dann zählen wieder andere Dinge im Leben.

"Die Zeit heilt alle Wunden" das ist wahrscheinlich etwas, was Du in letzter Zeit oft gehört hast. Manchmal hinterlässt sie Narben, die recht wetterfühlig sind - aber dennoch ist die Wunde verheilt.

Tipps, diese schlimmen, drückenden Gedanken und Gefühle leichter zu überstehen und dem Loch zu entkommen? Ein wirkliches Rezept habe ich dafür leider nicht. Ablenkung hat mir immer gut getan - jeder Moment, in dem Du nicht an sie denken musst, wird Dir Kraft geben für all die traurigen Abende. Schau genau in Dich und auf das, was Dir jetzt gut tut - es ist nicht nur sie; da gibt es noch anderes, was Dir jetzt Kraft schenken kann.

Alles Gute!
Dana




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