Problem von Anonym - 30 Jahre 03.12.07

Kann ich meiner Affäre wirklich vertrauen?

Ich habe seit 8 Wochen eine Affäre mit meiner Arbeitskollegin. Die Sache hat sich über Monate so entwickelt, erst attraktiv gefunden, lange immer privatere Gespräche, Vertrauen, immer mehr Zuneigung, bis irgendwann der Punkt kam, als wir mal allein im Büro waren, dass wir uns küssten und sofort heftigen Sex hatten. Seit dem machen wir es 1-3 mal am Tag. Es entwickelt sich langsam auch immer mehr daraus.

Dazu muss ich sagen, dass wir beide (Sie 27, ich 30) verheiratet sind und beide ein Kind
haben. Ich habe vor 2 Jahren geheiratet, zuvor lebte ich 5 Jahre mit meider Frau zusammen. Meine Kollegin hat erst vor 1 Jahr geheiratet, zuvor lebte sie ebenfalls 5 Jahre mit ihrem Partner zusammen. Mit unserer beider Ehe sieht es nicht gut aus, wir empfinden höchstens nur noch Freundschaft zu unserem Ehepartner, das wars, man lebt noch so nebeneinander her. Wir empfinden wohl deshalb auch keine Reue, was eigentlich bezeichnend für den Zustand unserer alten Beziehung ist. Wir fühlen uns vernachlässigt und missverstanden. Mit dem Sex war ich mit meiner Frau immer relativ zufrieden, aber einiges bleib unerfült. Nur wusste ich bis dahin nicht, wie viel besser es doch sein kann. Ihr Mann ist im bett eine Niete, überhaupt waren alle Männer vor mir wohl nicht wirklich geschickt, was das angeht. Egomanen die schnell zum Schuss kommen: Erster, fertig.

Wir haben jedenfalls seitdem den geilsten Sex unseres Lebens, es passt so perfekt. Gleiche Vorlieben, Anatomie, alles. Wir schaffen uns Freiräume, z.B. mal 2 Tage im Hotel am Strand, wo wir dann alles machen, und nicht nur Sex: Späzieren gehen, shoppen, essen gehen, abends was trinken, endlose Unterhaltungen usw. ? also schon viel viel mehr als nur Sex. Langsam fragen wir uns, wo das hinführen soll. Beide wollen eigentlich nicht das Familienleben aufgeben, weil wir unsere Kinder zu sehr lieben und auch jeweils schon viel Aufgebaut haben, wie ein gemeinsames Haus usw. usw. Wären wir Single und ohne Kind, wären wir schon längst zusammen.

Nun das eigentliche Problem: Ich empfinde mitlerweile sehr viel für sie, über eine Trennung denke ich oft nach. Sie angeblich auch, traut sich aber auch nicht, diesen wahnsinnigen Schritt zu gehen. Hinzu kommt, dass sie durch eine Freundesuchseite wieder Kontakt zu ihrem Ex hat.

Zur Vorgeschichte: Sie wurde mit 14 Jahren vergewaltigt und sogar entjungfert. Mit 15 lernte sie dann als erste richtige (?) Liebe den besagten Ex kennen, trennte sich aber nach einiger Zeit von ihm, weil sie noch kein sexuelles Verhältnis zu ihm aufbauen konnte, und er ihr angeblich in der Situation leid tat. Nun ist er wieder da, ruft sie sogar an. Sie hat sich mit ihm Abends ausgesprochen, das lag ihr auf der Seele: Dass er früher nicht das Problem war, sonder es an ihr lag. Hat ihm aber nicht von der Vergewaltigung erzählt, das weiss nur ich und Ihre Schwester, sonst niemand. Das glaube ich ihr auch voll, das spürt man. Was micht stark kränkt ist, dass sie nun täglich mit ihm telefoniert, schickt SMS, schickt ihm ein Foto. Angeblich alles nur der alten Zeiten wegen, redet zumindest in meiner Gegenwart am Telefon mit ihm eher unverbindlich und freundschaftlich, aber aben auch voll begeistert. Ich denke, sie beendet die Gespräche nur, weil sie merkt, dass es mich stört und schreibt dann SMS, ziemlich ungeschickt auffällig, weil in letzter Zeit vermehrt. Schreibt lange emails, das bekomme ich schon mit. Ich sagte ihr, um meine Eifersucht klarzmachen, dass sie aufpassen sollte, das ihr Ex garantiert wieder was von ihr will. Er lebt auch nicht in einer glücklichen Beziehung und auch nicht immer ganz brav ist, was Treue angeht. Er sagte ihr sogar, dass er fast wahnsinnig wurde, als er über Ecken von ihrer damaligen Schwangerschaft erfuhr und das sie heirate. Ausserdem sei sie die Frau gewesen, die alles hätte von ihm haben können usw. usw. ? das macht mich fertig. Sowas erzählt sie mir auch noch. Wenn ich nachfrage und sie merkt, dass ich eifersüchtig bin, beschwichtigt sie und sagt, das es lange her sei und nur eine Kinderliebe war. Er hat viel viel mehr für sie empfunden als sie für ihn. Absolut abwegig wäre das. Hebt beim Thema aber immer hervor, dass er ja ein toller Typ ist.

Hinzu kommt, das sie mal behauptete, er lebe nun in Mannheim (wir in Hamburg), also sehr weit weg. Hab aus Interesse, wie er aussehen könnte einfach mal nach ihm gegoogelt und sah, dass er aber noch dort wohnt, wo Sie ihre Jugend verbracht hatte. Der Ort liegt auch nur noch 2-3 Stunden entfernt. Durch Zufall sah ich auch, dass Sie mal wieder ein Hotel im Internet sich anschaute, zufällig in der Nähe dieses Ortes! Auf meine Frage hin, was das für ein Hotel ist, sagte sie schnell, das Hotel wäre so schön, aber zu weit weg für uns, wollte nur mal kurz gucken. Sehr sehr merkwürdig, oder? Ihr wisst, was ich nun denke. Wie bekomme ich die Wahrheit heraus? Und was empfindet sie wirklich für mich, und für ihn?

Ich mache mir wahnsinnige Gedanken, ob da nun was läuft, ob die Frau durch die Vergewaltigung Beziehungsgestört. Kann ich ihr trauen? Ich kann kaum schlafen und essen. Es klingt paradox, ist aber so: Das andere Beziehungen oder Sexpartner nicht in Frage kommen, da waren wir uns einig, weil wir für uns viel empfinden und das nicht das gleiche wäre, wie in unseren kaputten Ehen. Was mache ich nun? Ich denke, es würde schwierig, aus den Gefühlen wieder rauszukommen und wieder zu einer rein sexuellen Beziehung zurückzukehren, wo mir sowas egal ist.

Bitte verkneift Euch die Moralreden, nur ernstgemeinte Hilfe. Was sagt ihr?