Problem von Anonym (m) - 19 Jahre

Angst vor Menschen

Hallo...

Mein Problem ist es, dass ich innerlich sehr schüchtern und ängstlich im Umgang/in Anwesenheit von mir nicht vertrauen Menschen bin.
Freunde habe ich keine, was bei mir auch ziemlich schwer ist, da ich in wirklich allen Bereichen aussergewöhnliche Meinungen/Interessen habe, so das es sehr schwer ist Gleichgesinnte zu finden die nur im entferntesten auf meiner Wellenlänge sind. Damit habe ich mich schon einigermaßen abgefunden, dass Freunde für mich nur noch ein Bonus wären, aber nicht notwendig sind.

Aber mein größtes Problem das sich durch meine Angst vor menschen ergibt ist die, dass ich nicht wirklich fähig bin arbeiten zu gehen.

Ich traue mich nicht nachzufragen wenn ich etwas nicht verstanden habe.
Ich traue mich nicht in den gemeinsamen Pausenraum zu gehen und habe Pausen meistens in meinem Auto oder mit Spaziergängen verbracht.
Ich traue mich nicht andere um Hilfe zu bitten und lege Sachen die ich zB jemandem hätte bringen sollen schnell auf seinen Platz wenn der gerade nicht hinguckt und verschwinde schnell wieder...

Ich hab nicht die nötige Selbstdisziplin und den nötigen Mut um selbst an meinem Selbstvertrauen zu arbeiten oder mich in Behandlung zu begeben.

Zur Zeit bin ich arbeitslos, habe in meinem 19 Jahren auch erst etwa 4 Monate gearbeitet was wirklich die Hölle war.
Aber in ungefähr einem Monat werde ich wieder anfangen zu arbeiten, und mich graust es jetzt schon.


Was soll ich denn jetzt machen? Muss ich mich in Behandlung begeben um ein Attest zu bekommen? Ist meine Angst überhaupt stark genug um nicht arbeiten zu müssen?

Ich hoffe das ihr mir schnell eine Antwort gebt, denn es ist echt dringend und ich bin am verzweifeln ... :(

Anwort von Sabine

Hallo!

Danke für Deine Mail und Dein Vertrauen.

Es ist gut, dass Du einen neuen Job bekommen hast und es freut mich zu hören, dass dadurch eine neue Chance bekommst Dich zu beweisen. Nimm diese Chance wahr und lass Dich nicht krank schreiben.

Du hast heute mit uns über das Problem gesprochen, was Dich so sehr bedrückt und das ist auch gut so, denn das Reden über das, was einen belastet, ist der erste Schritt zur Besserung. Du hast Dein Problem erkannt und Du willst es bekämpfen. Wenn Du wirklich jetzt zum Arzt gehen möchtest, dann bitte nicht, um Dir ein Attest zu holen für Deine neue Chance. Sprich mit ihm darüber, was Dich wirklich bedrückt und frage ihn, ob es eine Möglichkeit gibt dieses Gefühl, diese Angst zu therapieren. Es ist wichtig, dass Du offen mit dem Problem umgehst. Es nicht nicht als Hinderniss ansiehst, sondern als etwas, was zu Dir gehört und je offener Du damit umgehst, um so schneller kann man Dir helfen und auf Dich eingehen. Verschweigst Du, wie Du fühlst und denkst, kann Dich niemand erkennen, wie Du wirklich bist. Sprichst Du aber offen darüber, kann jeder auf Dein Problem eingehen und Dich dabei unterstützen, dass es verschwindet. Versuch es.

LG, Sabine
und ein frohes neues Jahr