Problem von Anonym (w) - 13 Jahre

Vertrauen - Trauer

Hallo liebes KuKa-Team
Erstmal muss ich eure Seite loben, wirklich klasse was ihr macht.
Nun zu meinem Problem.
Also vor 3 Jahren sind meine Eltern bei einem Autounfall verstorben.
Nachdem dieser Unfall geschah, hat sich mein Leben total verändert..
Früher war ich wirklich total aufgeschlossen und war immer mit freunden unterwegs.. aber jetzt..
Ich besuche die 8. Klasse eines Gymnasium bin eigentlich auch recht gut in der Schule.. Bin in einer wirklich tollen Klasse und habe viele dort viele Freunde.
Ist ja alles schön und gut..
Aber nun zu meinem Problem.. Ich kann meinen Freunden kein Vertrauen schenken. Ich würde es gerne weil sie wirklich sehr liebe Menschen sind, aber ich habe irgendwie Angst, dass ich später enttäuscht werde.
Ich hätte gerne eine Person der ich alles anvertrauen könnte, mit ihr über meine Sorgen und über meine Trauer zu sprechen .. aber so eine Person gibt es immoment nicht.

Oft fühle ich mich mit meinem Problem alleine gelassen auch mit meiner Tante und meinen Onkel, die mich wirklich gut behandeln, kann ich leider auch nicht über meine Probleme reden.

Wieso kann ich keinen Menschen mehr trauen, obwohl ich es doch so
gern möchte ?
Ich hoffe ihr nehmt mich ernst.

Liebe Grüße.

Anwort von Sabine

Hallo!

Du kannst es aber lernen.

Du schreibst, dass Du Dich unwohl fühlst, wenn Du Dich niemanden anvertrauen kannst. Du stellst selber fest, dass es kein schönes Gefühl ist. Du kannst es feststellen, weil Du weißt, wie es anders ist. Also, hast Du es auch schon einmal getan und Du wirst es wieder können, wenn Du es wirklich willst.

Du schreibst, dass Du viele Freunde in der Schule hast. Vielleicht tastest Du Dich mal langsam heran und fängst so an, dass Du Dich am Nachmittag mal mit der einen oder dem anderen verabredest. Deine Freizeit also auch mit ihnen verbringst. Ich denke, dass es Dir dabei ein wenig helfen könnte, um wieder zu lernen zu vertrauen.

Vielen Menschen geht es durch Schicksalsschläge so, dass sie keinem mehr vertrauen mögen. Vertrauen kann man verlieren, wenn man oft enttäuscht wurde oder sehr stark enttäuscht wurde. Du hast Deine Eltern verloren und das hat Dich sehr getroffen. Du hast jedoch nie wirklich darüber gesprochen oder sprechen können. Ich könnte mir aber vorstellen, dass durch den weiteren Kontakt neben der Schule mit Freunden und Bekannten, etwas Vertrauen wachsen kann und Du dann auch lernen kannst darüber zu sprechen. Freunde sind oftmals "kleine Psychologen". Sie helfen einem auf die Sprünge, sagen einem Dinge, die man selber nicht erkennt und sind eigentlich immer da, wenn man sie auch wirklich braucht. Ich könnte mir vorstellen, dass es Dir super gut tun würde, wenn Du so einen Menschen bzw. so eine Beziehung aufbauen könntest. Jeder kann lernen zu vertrauen. Du konntest es schon einmal und wirst es auch wieder können. Keiner kann sich wirklich vor jeder Enttäuschung schützen. Das sind die Erfahrungen, die wir machen. Erfahrungen, die schön sein können. Erfahrungen, die weh tun können. Ich denke, dass das zum Leben dazu gehört. Kennst Du einen Menschen, der nur schöne Dinge im Leben erlebt hat und nie behaupten könnte, dass ihm mal was passiert ist? Wichtig ist, dass man anfängt positiv zu denken und sich nicht nur an den Dingen festhält oder stets darüber nachdenkt, was alles blöd ist, was man nicht hat oder was sch... ist oder sich anfühlt. Alles was passiert, hat einen Grund und man kann lernen die guten Gründe daraus zu ziehen. - Ich glaube, jetzt habe ich mich in einen Gedanken mit meinen Worten völlig verrant und bin viel zu tiefgründig gworden. Somit vom Thema abgewichen -
Was ich sagen wollte ist, dass ich mir sicher bin, dass Du wieder lernen kannst zu vertrauen und zwar aus den Gründen, die ich Dir oben genannt habe. Denk mal darüber nach.

LG, Sabine