Problem von Anonym - 30 Jahre

Vergewaltigung

Hallo,
ich bin im oktober letzten jahres vergewaltigt worden wobei ich sagen muß das der täter -mein ex freund- mir keine gewalt angetan hat.er hat mir was in den kaffee getan und mich sozusagen willenlos gemacht. dazu kommt das ich schwanger geworden bin. ich habe ihn angezeigt und das ganze läuft jetzt. ich habe nur so schreckliche angst das mir keiner glaubt weil es sich wirkich komisch anhört mit den drogen oder was immer das auch war im kaffee. mein ex freund ist schon seit der trennung vor 3 jahren sehr extrem,er spioniert mir ständig nach,weiß immer was ich wann mache und das schlimmste ist er versucht meine neue beziehung kaputt zu machen. mein partner den ich in diesem jahr heiraten werde glaubt mir angeblich,nur manchmal läßt er auch so sprüche los in denen zu erkennen ist das er meint ich hätte freiwillig sex mit meinem ex gehabt. gut,sozusagen war es ja auch so,ich habe mich nicht gewehrt.aber es war mir egal,ich habe ihn damals einfach machen lassen,konnte nichts machen. mein kopf hat zwar nein gesagt,mein körper konnte aber nichts machen. was wenn die sache vor gericht geht und der richter ihm glaubt und nicht mir?das gibt ihm doch dann nochmehr bestätigung das er alles mit mir machen kann. ich kann mich einfach nicht gegen ihn wehren,denn egal was er macht,er macht es richtig. sei es beim autodiebstahl,versicherungsbetrug oder ausspähen von daten. er kam bislang immer mit einem blauen auge davon weil er alles richtig macht. ich habe einfach das gefühl ihm gegenüber machtlos zu sein und das macht mich wahnsinnig. das kind habe ich abgetrieben,liegt jetzt zur dna analyse in münster weil das der einzigste beweis ist den ich habe. doch selbst das reicht nicht aus da er behaupten kann wir hatten normalen gv und ich wollte das ganze. bitte helft mir und sagt was ich tun kann,ich weiß einfach nicht weiter.

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich kann Dir nicht sagen, was ein Richter glauben wird oder nicht. Ich bin aber davon überzeugt, dass ein Richter auch weiß, dass man nicht einfach so eine Anzeige startet, wenn es für einen selber belanglos gewesen ist oder sich irgendwie aus der Situation retten will. Auch, dass Du das Kind abgetrieben hast, ist eine Entscheidung, die man nicht einfach so trifft.

Es ist wichtig, dass Du einfach bei der Wahrheit bleibst, wenn es zum Verhandlungstermin kommt und Du genau erzählst, wie Du es erlebt hast. Sicherlich wird die Verteidigung versuchen seinen Mandanten zu schützen bzw. so wenig wie möglich an Strafe zu erlangen, aber für Dich ist wichtig, dass Du beschreibst, wie es gewesen ist.

Dein Anwalt kann Dich auf die Verhandlung vorbereiten. Du solltest vor einem Verhandlungstermin auf jeden Fall mit ihm sprechen. Erzähle ihm ruhig von Deinen Zweifeln, die Du uns beschrieben hast. Er wird Dir gewiss auch helfen können.

Solch ein Schritt, die Verhandlung durchzustehen und alles noch einmal aufzurollen incl. der Abtreibung, ist eine wahnsinnige Belastung. Niemand macht sowas gerne oder freiwillig. Er hat Dich jedoch vergewaltigt und bedeubt und muss dafür bestraft werden.

Du weißt, wie esgewesen ist und es ist auch gut, dass Du darüber sprechen kannst und Dich nicht zurückziehst. Dein Verlobter wird auch an Deiner Seite sein. Das er ggf. mal Bemerkungen macht, die für Dich zwiespaltig sind, kann auch damit zusammenhängen, dass er verletzt ist. Er ist auch verletzt, weil man Dich verletzt hat. Nicht jeder Mensch kann damit umgehen. Sollte er jedoch irgendwas sagen, was Du verletzend auffasst, dann sag es ihm. Mache ihm keinen Vorwurf, sondern sag es ihm einfach, dass es Dich verletzt. Das gesprochene und das gehörte Wort sind gerade bei Mann und Frau oftmals zwei verschiedene Dinge, sprich Missverständnisse.

LG, Sabine