Problem von Dom - 26 Jahre

Ist der Tod der einzige Ausweg?

Hallo ich denke seit einigen Monaten intensiv über den Freitod nach da ich einige schlimme Dinge im Leben erlebt habe und naja nicht wirklich damit umzugehen weiß ich will vor den Problemen nicht weglaufen ich will einfach nur meine Ruhe haben ich habe das Gefühl als wenn mir die Kraft zum Leben fehlt!!! Ich bin in einer sehr wohlhabenden Familie aufgewachsen und hatte einen Bruder der vor 4 Jahren verstarb er wär heut 30 Jahre alt. Meine Eltern bevorzugten ihn immer wo es nur ging selbst in unserem späteren Leben war er immer der tolle und gute der Abi hatte und studierte was ich nie tat obwohl meine Eltern es so wollten ich wollte immer nur MEIN Leben leben so wie ich es mir vorstellte 10. Klasse, abgeschlossene Ausbildung, einen guten Job und Famlie dennoch werde ich ständig mit den tollen Leistungen meines Bruders konfrontiert das ich nichts aus meinem Leben gemacht hätte usw. neulich sagte meine Mutter im Streit zu mir "Gott hat nicht gewollt das Du lebst" aber selbst in anderen Dingen geht es nur noch bergab.......ich habe einen Sohn(5) lebe von der Mutter seid einem Jahr getrennt und darf das Kind kaum noch sehen darunter leide ich sehr denn es ist ja nunmal mein Sohn. Ich war vor 2 Jahren in Afghanistan(Bundeswehr Einsatz) verlor dort einen sehr sehr guten Freund......aber das Hauptproblem liegt an einem Schweren Motorrad unfall vor 6 Jahren an dem ich Schuld war und die Liebe meines Lebens verstarb ich habe Angst das noch viel Schlimmere Dinge passieren könnten. Ich habe nie erfahren was es heißt Eltern zu haben die für einen da sind oder was die Liebe einer Familie bedeutet ich wurde immer nur verantwortlich gemacht für Dinge die ich nicht wollte oder für die ich nichts konnte!!! Ich hoffe ihr könnt mich verstehen bzw. mir einen Rat geben den so möchte ich nicht weiterleben!!! Ich kann einfach nicht mehr.........Vielen dank

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

es tut mir wirklich aufrichtig leid, was Dir schon alles passiert ist. Dass du Angst vor der Zukunft hast, kann ich gut verstehen. Wer schon soviel Schlimmes erlebt hat, fragt sich natürlich irgendwann, wie soll das weitergehen. Aber der Tod ist kein Ausweg. Der Freitod ist nie ein Ausweg. Denn damit nimmst du Dir jede Möglichkeit das Leben auch von seiner anderen Seite kennen zu lernen. Aber damit du neu anfangen kannst, müsstest du wohl erstmal anfangen, an einigen Dingen in deinem Leben zu arbeiten.

In deiner ganzen Mail ist das Problem zwischen Dir und deinen Eltern durchzulesen. Leider weiß auch ich, wie es ist, wenn Eltern ein Kind bevorzugen. Das schmerzt, weil man es vor allem als Kind überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum Eltern so sind. Ich denke, alleine die Geschichte mit deinen Eltern müsstest du wohl mit fachlicher Hilfe aufarbeiten. Ich denke einige Äußerungen, die schon gefallen sind, seit dein Bruder tot ist, werden auch nicht so gemeint gewesen sein, sondern aus der Trauer heraus entstanden sein, gefallen sind sie trotzdem. Ich denke es ist schwer, sowas alleine zu bewältigen. Und ich denke auch, dass es wichtig ist, dass Dir jemand zur Seite steht, der Dir Hilfe leistet, wie man vielleicht das Verhältnis zu deinen Eltern verbessern kann, weil ich auch irgendwie das Gefühl habe, dass die Situation bei euch schon etwas zu verfahren ist, um noch alleine einen vernünftigen Weg dort heraus zu finden.

Du schreibst leider nicht, warum du fast keinen Kontakt mehr zu deinem Kind hast. Auch wenn das Verhältnis zur Mutter vielleicht nicht das Beste ist, versuch die Gefühle die du ihr gegenüber vlt. hast beiseite zu lassen und vernünftig mit ihr zu reden. Dir liegt doch viel daran, dass du dein Kind regelmäßig siehst. Versuch auf jeden Fall erstmal mit der Mutter einen Mittelweg zu finden, bevor zu evtl. zum Jugendamt o.ä. gehst.

Bitte lass Dir helfen, du hast schon soviel erlebt, damit würde kein Mensch alleine zu recht kommen. Bitte versuch einen für dich geeigneten Psychologen zu finden. Ordne dein Leben wieder neu. Du lebst nicht für deine Eltern, es ist dein Leben. Versuch für dich wieder einen Weg zu finden, mit dem du gut leben kannst, denn nur du musst dein Leben leben.

Liebe Grüße
Sylvia