Problem von Heike - 30 Jahre

Vermisse meine Eltern

Hallo Dana, danke für deine antworten. Ich hatte Dir 2006 geschrieben das meine Mama an Krebs verstorben ist, dann habe ich dir am 11.07.2007 geschrieben das mein Papa erkrankt ist leberzirrose und hirnbluten durch alkohol. Tja jetzt ist er auch von mir gegangen 30.07.2007. Ich bin Eltern los. Das ist ein scheiß gefühl !!
Wenn ich so manchmal meine Tanten und Onkels besuchen fahre und dann ihre kinder da sind und dann sagen ,,Mama und Papa ich hab Euch lieb", könnte ich jedesmal weinen. Wie gern würde ich jetzt meinen Eltern sagen wie sehr ich sie lieb habe. Würde Sie gern in den Arm nehmen und sie ganz doll drücken. :-(.
Mir gehts nicht gut. Habe selbst zwei kinder in dem alter von 3 und 5 Jahren. Wenn ich sehe wie die wachsen und das alles können meine eltern nicht mehr sehen. Ich weiß noch 1 Woche kurz bevor meine Mama von uns gegangen ist, ich hatte Sie besucht mit meine kleinen Tochter, wollte meiner Mama zeigen das Sie schon die ersten 5 schritte machen konnte. Ich sah in den Augen meiner Mama tränen vor freude. Es tut weh, weil ich dieses Bild nicht vergessen kann. Und mein Papa sagte noch kurz bevor er gegangen ist ,wollte er noch eine riesen große Sandkiste bauen für seine Enkelkinder. Meine Kinder fragen nach Oma und Opa ,dann sag ich immer mit einem knoten im Hals, das sie im himmel seien und auf uns aufpassen. Es tut weh. Ich leider sehr drunter.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Heike!

Es passiert selten... mir sind die Tränen in die Augen gestiegen... keine Ahnung, was genau mich an Deiner Mail so getroffen hat, aber das Vermissen ist wirklich bei mir angekommen. Fühl Dich einmal gedrückt und ein wenig gestärkt.

Ich möchte keine Werbung machen, mache es aber irgendwie doch: Letzte Woche kam die neue Udo Lindenberg Scheibe raus "Stark wie zwei". Und da ich ein seit mehr als 20 Jahren eine treue Lindianerin bin, hab ich die natürlich schon im Schrank stehen (bitte keine Kommentare zu meinem Musikgeschmack). Auf dieser CD gibt es ein Lied, das mich ganz, ganz tief berührt hat und in Zeiten zurück schob, in denen der Tod eines geliebten Menschen so nah war und so weh tat... aber mit diesem Text fühlte es sich gut an. Klingt komisch und verwirrend (so hab ich mich auch gefühlt). Ich habe hier den Text für Dich und vielleicht hörst Du Dir irgendwo das Lied einmal an; ich denke, es erklärt sehr gut, was ich meine und wie Du Kraft bekommen kannst:

Der Tod ist ein Irrtum
Ich krieg das garnicht klar
Die rufen gleich an
Und sagen es ist doch nicht wahr
Es war nur?n Versehn
War n falsches Signal
Aus irgendeinem fernen Sternental

Ich wähl deine Nummer
Doch du gehst nicht mehr ran
Mir wird schockmäßig klar
Es ist doch wahr
Du kommst nicht mehr
Doch ich lass mich davon
Nicht zu Boden schmettern

Der Fährmann setzt dich
Über?n Fluss rüber
Ich spür deine Kraft
Geht voll auf mich über

Stark wie zwei
Ich geh die Straße runter
Stark wie zwei
Egal wohin ich geh
Du bist dabei
Ich bin jetzt
Stark wie zwei

Ich heb mein Glas
Und trink auf dich
Da oben hinter den Sternen
Ich vergess dich nicht
Auch wenn ich heute dich so hart verlier
So bleibst du doch
Hier für immer bei mir

Du hast immer gesagt
Ich soll nicht so lange trauern
Ich soll in deinem Namen
Richtig weiter powern

Stark wie zwei
Ich geh die Straße runter
Stark wie zwei
Egal wohin ich geh
Du bist dabei
Ich bin jetzt
Stark wie zwei

Stark wie zwei
Tief in meinem Herzen
Stark wie zwei
Hab dich immer dabei
Ich geh die Straße lang
Zusamm? mit dir
Stark wie zwei

Der Fährmann setzt dich
Über?n Fluss rüber
Ich spür deine Power
Geht voll auf mich über

Stark wie zwei
Ich geh die Straße runter
Stark wie zwei
Ich geh die Straße lang
Egal wohin ich geh
Du bist dabei
Stark wie zwei
Stark wie zwei

Stark wie zwei
Du bist wie schon so oft
Ein Pionier
Du reist jetzt schonmal vor
Und irgendwann
Dann folg ich dir

Mit Liedertexten antworten usw. ist sonst nicht unbedingt meine Art, aber da es in mir auch noch so frisch ist, kann ich heute gar keine anderen / besseren Worte finden. Und ich wünsche Dir von Herzen, dass es Dich auf sehr ähnliche Weise berührt. Tränen sind immer okay - und Du kannst aus ihnen immer auch gestärkt hervorgehen.

Deine Eltern sind da; sie sind tief in Dir. Und Du kannst ihnen immer sagen, dass Du sie lieb hast. Ich selbst bin mir sicher, dass sie Dich hören. Das sage ich nicht, um Dich zu trösten, sondern weil es meine Überzeugung ist. Genauso denke ich auch, dass eine Wolke, ein Stern, ein Windhauch (nein, wahrscheinlich etwas anderes, keine Ahnung...) zusieht, wie Deine Kinder wachsen und sich entwickeln.

Ich weiß nicht, ob ich mit diesen Worten Dein Vermissen kleinern kann; wahrscheinlich nicht. Ich weiß auch nicht, ob das Vermissen kleiner werden kann, oder sich 'nur' verändert und an drückendem Gewicht verliert. Gib acht auf Dich - wenn Du merkst, Du schaffst es nicht allein, dann nehme die fachliche Hilfe in Anspruch. Niemand muss immer alles allein durchstehen. Hör auf Dich selbst und hab eine Auge auf Deine eigenen Kräfte.

Alles, alles Gute, Kraft und Mut!
Dana