ich will mich trennen
Hallo, ich bin ziemlich verzweifelt. Mein Mann, mit dem ich seit 6 Jahren verheiratet bin, trinkt, und es wird immer schlimmer. Es ist nicht jeden Tag so schlimm, aber wenn er über die Maßen getrunken hat, (so 2-3 Mal die Woche) , ist es unerträglich. Ich bin dann ständig Feind Nummer 1, so habe ich das für mich definiert. Einzelheiten kann sich vielleicht nur Jemand ausmalen, der sowas einmal erlebt hat, aber eigentlich tut er mir auch leid mit seinem Haß auf Alles und Jedes. Außerdem haben wir einen 10-jährigen Sohn, ihm geht es nicht besser als mir und das ist das Schlimmste. Wir wollen weg, weg von dem Haß, den ständigen Drohungen und Einschüchterungen.
Mein Mann hat beruflich einen einflußreichen Posten, manchmal weiß ich nicht, wie er es zur Arbeit schafft, aber es scheint zu gehen, weiß nicht wie er das macht.
Nun zu meinem Hauptproblen: Mein Mann kümmert sich so gut wie gar nicht um unser Kind. Ich selbst bin in Teilzeit beschäftigt, da ich jeden Tag 85 km zu meiner Arbeit fahren muss und natürlich auch zurück. Das sind bei den Straßenverhältnissen hier so 3 Stunden am Tag täglich. Bei meinem Wohnort gibt es einfach keine Arbeit. Nach meiner Arbeit bin ich für meinen Sohn da, ein kleiner (großer) Sonnenschein, wir haben ein supertolles Verhältnis zueinander. Wir verbringen die Abende zusammen, lernen für die Schule, erzählen uns, was am Tag so los war, spielen tolle Spiele, lesen spannende Bücher u.s.w. Mein Mann kommt zwischen 19. und 22.00 Uhr nach Hause, wie es ihm passt, ich weiss wirklich nie wann. (Übrigens verläßt er morgens auch das Haus, wann er will. Kein Ahnung wann, er meint es sei nicht nötig, es mir zu sagen, er ist ja DER Manager, aber es ist sicher 1 bis zwei Stunden nach mir.
Da ich die ständigen Alkoholeskapaden meines Mannes, auch im Sinne meines Kindes, nicht mehr mitmachen will und kann, will ich mich trennen. Und das schon ziemlich lange. Das akzeptiert er aber nicht. Er sagt, ich könne gehen, aber das Kind bleibt da. Und da beginnt mein Problem. Mein Mann droht mir, dass ich zwar gehen könne, aber das Kind bliebe bei ihm. Er würde eine Haushaltshilfe engagieren und Kinderbetreuerin und ich bin sowieso überflüssig. Er würde, wenn es vor Gericht gehen würde, auch irgendwelche Leute finde, die aussagen, dass ich mich nicht eigne als Mutter. Er kennt eine Menge Anwälte. Das macht mir alles Angst.
Mein Sohn, der das ja LEIDER alles miterleben muss, möchte bei diesem Vater auch nicht mehr leben, er hat genau solche Angst wie ich.
Kann mir Jemand sagen, was ich machen kann? Hat meinn Mann die Macht, über Anwälte solche Unwahrheiten zu erzählen? Wird mein Sohn gefragt? Ich weiß das ALLES nicht wirklich und würde mich über Infos von Euch freuen.
Tausend Dank!
Amely
Hallo Amely!
Versuchen kann er alles, aber nicht unbedingt alles damit erreichen. Sollte herauskommen, dass er lügt, sieht es sehr schlecht für ihn vor Gericht aus. Zumal es erst einmal einen Sorgerechtsstreit vor Gericht geben müsste.
Amely, ich würde Dir raten, dass Dich von einem Anwalt (am besten Fachanwalt für Familienrecht) beraten lässt und ihm auch schilderst, was zuhause los ist und welche Absichten Du hast. Der Anwalt Dich dann gut beraten können, wie Du Dich am besten verhalten kannst. Ist damit zu rechnen, dass er gewalttätig wird, dann gibt es immer noch die Möglichkeit des Frauenhauses, wo Du mit Deinem Sohn Unterschlupf bekommen kannst, bist Du eine eigene Wohnung gefunden hast.
Wenn Deine Entscheidung feststeht, dass Du Dich wirklich von ihm trennen möchtest, dann höre Dich doch jetzt schon einmal nach einer passenden Wohnung für Dich und Deinen Sohn um. Eine andere Möglichkeit wäre ? wenn Du die bisherige Wohnung alleine halten kannst ? dass Dein Anwalt Deinem Mann mitteilt, dass er die Wohnung zu verlassen hat. Wie gesagt, dass sollte den Umständen entsprechend alles geregelt werden und genau besprochen werden. Und wie auch bereits gesagt, hat ein Anwalt hierzu gut Ratschläge.
Wenn Du nur ein geringfügiges Einkommen hast, dann besteht die Möglichkeit für Dich auf Beratungshilfe.
Hier findest Du die Erklärung dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beratungshilfe
Somit entstehen Dir lediglich 10,00 EUR für eine Erstberatung. Auch hierzu kann Dir ein Anwalt mehr sagen.
Wenn es Dein Wunsch ist zu gehen und alleine mit Deinem Sohn zu leben, dann fange an zu planen und höre Dich um. Dir steht dann wahrscheinlich Unterhalt zu, den auch der Anwalt ausrechnen kann.
Ich könnte hier noch stundenlang weiterschreiben und Anregungen geben, aber leider ? Du siehst es selber ? sind wir im Kuka sehr in Verzug und ich muss in die Tasten hauen. Ein Gespräch bei einem Anwalt wird Dir jedoch mehr Licht in das Dunkele bringen.
Hier auch noch eine sehr interessante Seite für Dich.
www.mein-recht.de
LG, Sabine