Problem von Anonym - 19 Jahre

Nationalistischer Papa

Hallo liebes KuKa - Team!

Ich weiß langsam nicht mehr weiter...
Ich bin seit 1 1/2 Jahren mit meinem Freund zusammen und wir heiraten auch dieses Jahr noch!
Was ich dazusagen muss: ich bin in der 7ten Woche schwanger und wie freuen uns sehr auf das Kind ^^ (bin auch sehr stolz, dass ich das Rauchen nun komplett aufgehört habe :) !)

Mein Problem stellt sich so dar:

Mein Freund ist Nationalist. Das wäre nicht das Problem, denn ich bin mit vielen nationalistisch Denkenden befreundet - jedoch finde ich, dass mein Freund es übertreibt.
Für ihn ist das ein "Glaube", den ich leider so nicht nachvollziehen kann. Jedoch kann ich ihm das auch nicht sagen, ohne dass es dann zwischen uns zum Streit kommt.
Er verspricht mir auch des Öfteren, sich jetzt zurückzuhalten (Demos usw..). Grade wegen dem Kind. Meine Sorge besteht eben darin, dass ich nicht weiß, ob Linksextreme und auch "Ausländer" sich gegenüber einem KInd zurückhalten!
In unserer Stadt, die eigentlich mehr ein "Kuhkaff" ist, prallen die verschiedenen Meinungen oft aufeinander. Man kann Nachts nicht mehr auf die Strasse oder an den Bahnhof ohne Angst vor Türken und Russen zu haben. (wurde vor 5 Jahren auch kurz aufeinander folgend 2 mal fast vergewaltigt)!

Mir selbst sind schon Steine, die Türken auf uns geworfen haben am Kopf vorbeigeflogen, doch alles was in der Zeitung steht, wird gegen "die rechte Szene" verfasst - auch wenn diese gar nicht die Täter waren (was nur zu oft vorkommt).
Ich habe Angst um die Zukunft meines Kindes.
Außerdem bekomme ich in den Kopf meines Freundes einfach nicht rein, dass - auch wenn er sein Kind nicht taufen lassen will- es trotzdem eine normale Erzeihung genießen wird und ich alles tun werde, dass es nicht von Anfang an als "Kind von Nazis" - sprich als "Außenseiter"- behandelt wird.
Ich und mein Freund hatten beide keine leichte Kindheit - ich weil ich überall der Außenseiter war und gemobbt wurde - er, weil seine Mutter Männer hasst (ich vermute auch, dass er deswegen bei den Nationalisten Halt gesucht hat).

- Was kann ich tun, dass er diesen Halt auf mich überträgt und sich von der Szene distanziert?

- Wie schütze ich meine Kind am Besten davor?
Ich möchte ihm ja nicht verbieten mit seinem Kind spazieren zu gehen :(

Was ich ausdrücklich nicht will, sind Ratschläge wie "Verlasse den Vater deines Kindes!" oder Dinge in diese Richtung!
Ich möchte mich ja mit dem Problem auseinandersetzen und nicht den "Schwanz einziehen" und mich selbst kaputt machen.

Dankeschön im Vorraus..

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Fast denke ich, solange er sich in der Szene wohl fühlt und mit sich und seinem Leben zufrieden ist, wirst Du wenig ausrichten können. Wenn er darin seinen Weg sieht, weiß ich nicht, wie Du es ändern kannst. Wüsste ich, wie man das Denken der Menschen toleranter gestalten könnte, sähe die Welt besser aus...

Kann man ihn über das Verantwortungsgefühl kriegen. Die trägt er jetzt nicht mehr nur für sich, sondern auch für sein Kind. Allerdings liegt gibt es da den Haken, dass er es ja als richtig sieht und damit erfüllt er in seinen Augen die Verantwortung.

Sprecht darüber, wie ihr euch das Leben als Familie vorstellt; wie soll der Alltag ausssehen, was darf es geben, was nicht? Und sprecht auch über die Erziehung, über Werte, die er dem Baby mit ins Leben geben wollt usw. Denn wenn ihr darin nicht an einem Strang zieht, steht euch ggf. kein leichtes Elternsein ins Haus. Merkt das Kind (und Kinder tun das), dass Mama und Papa sich nicht einig sind, wird es auf keinen von euch hören. Schließlich bekommt es nicht vermittelt, dass es richtig ist, was einer von beiden sagt, solange der andere etwas anderes sagt.

Alles Gute!
Dana