Nähe und Freiheit
hallo liebes Team,
ich weiß irgendwie nicht mehr weiter und muss in letzter Zeit immer weider über meine Beziehung nachdenken. Ich wohne mit meinem Freund, mit dem ich seit 3 Jahren zusammen bin, in der gleichen Stadt aber in getrennten Wohungen (WG) Wir hatten eigentlich seit meinem ersten Semester geplant im Laufe des Studiums zusammen zu ziehen. Viel mehr denke ich mittlerweile, dass nur ich das will, weil er immer wieder eine andere Ausrede hat, um den Zeitpunkt wieder zu verschieben (mittlerweile auf nach Studienende). Obwohl ich das mittlerweile auch akzeptiere oder besser akzeptieren muss, sehne ich mich doch nach mehr. Wir sehen uns in der Woche zwar öfter(z.B in der Mensa essen gehen), aber nie intensiv genug. Vielleicht mal einen Abend in der Woche (meist Mittwoch :-)), wo wir dann auch bei und miteinander schlafen. das ist mir einfach zu wenig. Wir müssen nicht ständig miteinander rumhängen, aber ich wünsche mir einfach mal mehr Zeit für uns. Viele Paare, die ich kenne schlafen zum Beispiel jeden tag beieinander. Das muß nicht sein, aber es muss doch auch einen Mittelweg geben. habe ihm das auch schon oft gesagt, aber er nimmt mich gar nicht ernst. Er sagt, ich bräuchte einfach zu viel Aufmerksamkeit. Wir sind beide Studenten und hätten praktisch genug Zeit. Wenn ich sage, ich vermiss Dich, dann sagt er, ach wir haben uns doch erst gesehen. Er sagt zwar, dass er mich liebt, aber manchmal glaube ich ihm das nicht mehr. Ich glaube, er denkt, dass ich zu viel an ihm rumnörgel und ständig sauer auf ihn wäre, wenn er keine Zeit hat. Ich versuche, dass zwar manchmal nicht raus zu lassen, aber ich sehne mich halt nach mehr Zweisamkeit, als einmal die Woche (zumal wir keine Frenbeziehung führen müssen). Oft sehen wir uns auch, wenn Freunde dabei sind, aber da kann er seine Gefühle mir gegenüber nicht zeigen (küssen in der Öffentlichkeit will er nicht). Oft ist er dann auch ein ganz anderer Mensch. Mache mir ziemlich viele Gedanken und es wird immer schlimmer (mittlerweile jeden Tag). Manchmal habe ich das Gefühl, je mehr Nähe ich mir wünsche, desto mehr geht er auf Distanz. Im Moment denke ich sogar darüber nach die Stadt zu wechseln (vielleicht um diese Distanz mehr als etwas von außen gegebenes zu betrachten oder auch um einfach wegzulaufen). ich liebe ihn über alles und hoffe auch, dass er das noch genau so tut. Aber ich weiß einfach keinen Weg mehr. Entweder ich geh auf Abstand, aber das halte ich nicht lange aus (weil er nichts dagegen unternimmt) oder es geht so weiter, aber das will ich nicht. Könnte noch stundenlang weiterschreiben... was soll ich tun?
Hallo!
Du solltest unbedingt mit ihm sprechen und ihr solltet, wie Du schon geschrieben hast, einen Mittelweg finden. Wenn er nicht genau weiß, was in Deinem Kopf und Herzen vorgeht, dann kann er es auch nicht nachvollziehen. Ich finde, Du solltest genau mit den Worten, die Du an uns gerichtet hast, Dich auch an ihn wenden. Sage ihm ruhig, dass es Dir Sorgen macht, dass er nicht so die Nähe zu Dir sucht, wie Du es tust. Natürlich wird es anders sein,wenn ihr wirklich zusammen ziehen solltet. Dann seht ihr euch zumindest jeden Abend und habt die gemeinsame Nacht, aber wenn er dennoch den Termin wieder verschieben sollte, dann würde ich ihn wirklich noch einmal zum Gespräch bitten und er mag Dir ehrlich erklären, was in ihm vorgeht. Noch einen Aufschub könnte ich dann auch nicht verstehen. Er sollte, wie Du auch, ehrlich antworten können, damit man weiß, was in dem anderen vorgeht, ansonsten lebt man aneinander vorbei. Du kannst ihn nur akzeptieren und er Dich, wenn Du weißt, was in seinem Kopf vorgeht.
Lieben Gruß.