Problem von Anonym - 31 Jahre

Zivilcourage

Hallo,

schon lange belastet mich eine Begebenheit. Vor einiger Zeit geschah folgendes:

Es war relativ spät am Abend, ich war schon im Schlafanzug und ging noch einmal ins Schlafzimmer, um vor dem Schlafengehen noch einmal kurz zu lüften. Als ich das Fenster öffnete, hörte ich plötzlich Schreie und Kreischen einer weiblichen Person. Sie schrie Hilfe. Mir schlug das Herz bis zum Hals und lauschte angestrengt, ob ich noch irgendetwas anderes höre. Zwischendurch war es kurz still und dann kam nochmal "Hilfe". Dann war allles wieder ruhig und ich vernahm draußen ein paar Stimmen. Ob männlich oder weiblich, weiß ich nicht genau. ich überlegte, ob ich die Polizei rufen sollte, hatte auch schon den Hörer in der Hand, ließ es dann aber doch. Es war Samstag Abend, und es kam öfters vor, dass ín meiner Wohngegend junge Leute etwas lauter unterwegs waren.
Außerdem hatte ich plötzich Hemmungen, den Notruf zu wählen, ich war einfach zu feige, hab mich irgendwie nicht getraut.
Seitdem spukt mir die Sache ständig im Kopf herum und ich mach mir schreckliche Vorwürfe, dass ich nicht eingegriffen habe. Ich muss dazu sagen , dass von einer Straftat nichts bekannt geworden ist. ich weiß also nicht, ob tatsächlich etwas schlimmes passiert ist. Und das macht mich richtig fertig und ich komme gar nicht mehr zur Ruhe.
Was, wenn ich etwas Schlimmes hätte verhindern können??? Ich habe so ein schlechtes Gewissen und weiß einfach nicht mehr weiter. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denke.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich habe jetzt eine ganze Weile hin- und herüberlegt, wie Du diesem schlechten Gewissen am besten Herr werden kannst. Als erstes (und einziges) fiel mir ein, dass Du die an die Polizeidienststelle wenden kannst und erfragen könntest, ob ein Notruf o.ä. eingegangen wäre; erzähle von der Situation und dass es Dich nicht mehr loslässt. Sollte eine Anzeige vorliegen, könntest Du jetzt noch als Zeugin auftreten.

Alles Gute!
Dana