Leben in einer Lüge
Hallo!
Vor 6 Monaten bin ich beim Fortgehen auf den Studienkollegen meiner Schwester Benjamin und dessen bester Freund Stefan getroffen.
Benjamin gefiel mir auf Anhieb sehr gut. Stefan, der 10 Jahre älter ist als ich hat mit mir Kontakt aufgenommen und wir haben hier und da mal etwas miteinander unternommen. Bei jedem dieser Treffen fühlte ich mich etwas unwohl, weil er es jedes Mal für ein Date hielt und unser Gespräch für einen Flirt, was aber nicht in meinen Augen so war. Ich meine ich habe bisher niemals viele Erfahrungen mit Männern gehabt und da er ein sehr netter Kerl war habe ich mich weiterhin mit ihm getroffen, um zu sehenw ie die Männerwelt so tickt und war jedes Mal versessen darauf mehr über seinen besten Freund zu hören. Das alles hat daraus hinausgeführt, dass er sich in mich verleibt hat. Und das Problem an der ganzen Geschichte ist, dass er meine freundschaftlichen Gesten wie beim Dvd-schauen kuscheln für eine Anmache hielt. Er beharrte nun auf eine Beziehung, die ich auf keinen Fall mit ihm führen wollte. Ich wollte aber um jeden Preis die Freundschaft mit ihm aufrecht erhalten, weil ich ihn schon sehr lieb gewonne habe, daher habe ich ihm gesagt, dass ich ein Problem mit Männern habe und deshalb ihn nie lieben könnte ( was nicht richtig ist, da das eigentliche Problem, das ist, dass mein Herz anderswo, nämlich bei seinem besten Freund ist). Nun sind wir noch befreundet und er hofft ständig insgeheim darauf, dass ich "meine Ängste" überwinde und mit ihm zusammenkomme, obwohl er das nie zugeben würde.
Ich bin emotional schon sehr abhängig von Stefan geworden, weil ich ihm fast alles anvertrauen kann und er mir sehr gut zuhört und mir Ratschläge gibt, aber ich halte das alles nicht mehr aus. Ich wünschte ich wäre den beiden nie begegnet, denn nun habe ich keine Ahnung, wo ich eigentlich stehe und kann nicht dem, was ich will, nämlich Benjamin nachgehen. Ich kenne ihn auch kaum. Ich habe ihn 5 mal gesehen und ein zwei kurze Gespräche mit ihm geführt. Ich bin überzeugt davon, dass ich meinen Traummann in ihn Benjamin hineinprojeziere und doch interessiere ich mich für jeden seiner einzelnen Schritte. Ich denke die Sehnsucht nach einem Partner, den ich wirklich liebe, hat mich in diese verworrene Situation gebracht, aus der ich nicht mehr herauskomme. Ich bin fast jeden Tag depressiv und warte auf Stefans Anrufe, so dass ich ihm von meinen Problemen erzählen kann, damit es mir dann besser geht. Mir kommt es so vor, als ob mein Leben von diesen beiden Männern dominiert wird. Wie komme ich nur wieder hier raus?
Danke im Vorhinein!
Anwort von Dana
Grüße Dich!
Im Chaos hilft nur das Aufräumen. Das ist in den vier Wänden so und auch in der Seele. Du hast die Lüge erschaffen, Du kannst sie auch wieder aus der Welt schaffen. Nehme Stefan die Hoffnungen, die er sich immer und immer wieder macht. Du kannst doch nicht wollen, dass er sich so in die Gefühle für Dich verrennt und der Liebeskummer am Ende noch größer wird, oder? Er ist für Dich ein absolut wichtiger Freund und ich kann auch die Angst verstehen, ihn zu verlieren. Aber gerade weil er so ein toller Mensch ist, hat er m.E. die Wahrheit auch verdient. Ehrlichkeit kann weh tun, aber belogen zu werden und sich falsche Hoffnungen zu machen, tut noch mehr weh. Und Du selbst siehst auch, dass Dir diese Lüge keinen Schritt weiterhilft. Ihr verstrickt euch nur mehr und mehr in Dinge, die es so gar nicht gibt.
Alles Gute!
Dana