Problem von Anonym - 17 Jahre

Gymnasium abbrechen?

Hallo,

ich bin 17 Jahre alt und besuche momentan die elfte Klasse eines Gymnasiums. Mein Notenschnitt bewegt sich eher im postiven Bereich, aber trotzdem plagt mich seit einigen Wochen der Wunsch die Schulbildung abzubrechen. Das Problem liegt weder an den Lehrern, noch Mitschülern (zumindest nicht direkt). Vielmehr stört mich die generelle Handhabung des Unterrichts in den meisten Fächern.
Zum Beispiel wird in einigen Fächern dem Klassenkurs ständig Gruppenarbeit aufgedrückt, was ja nicht allzu schlimm wäre, wenn solche Arbeiten z.T. 50% der Jahresnote ausmachen. Und meine Erfahrung sagt mir, dass Gruppenarbeit weder schnell, noch produktiv ist. Außer dem Glücksspiel, dass man manchmal in der Lage ist solche Arbeiten mit guten Freuden zu machen (was leider oftmals nicht der Fall ist und man mit unsympathischen und teilweise auch nicht näher bekannten Schülern zusammenarbeiten muss) bringt Gruppenarbeit nach meiner Meinung überhaupt nichts. In anderen Fächern gibt es noch das Problem, dass ein Großteil des Klassenkurses schlicht überfordert ist und der Unterricht (und auch Arbeiten) äußert langweilig gestaltet wird.

Aus diesen Gründen habe ich mir überlegt das Gymnasium abzubrechen. Allerdings bin ich mir unsicher, inwiefern sich das überhaupt realisieren ist und was in dem Falle auf mich zukommt (Kurz: Würde es reibungslos ablaufen? Was geschieht dann? Werden bestimmte Sozialzahlungen überhaupt beibehalten, wenn ich abbreche? (Mit meinem alleinerziehenden Elternteil und Lehrern habe ich bisher noch nicht gesprochen. Ich will die Sache erst genau durchdenken, bevor ich handle.))
Fest steht: Ich bin, so wie das Gymnasium jetzt ist, unzufrieden damit. Und nur um am Ende eine Leistungsbestätigung (Abitur) zu erhalten, will ich nicht die restlichen 2 Jahre vergammeln, sondern in die Berufswelt einsteigen und endlich anfangen etwas eher Sinnvolles zu tun.

Aber wie gesagt, ich bin mir bei der ganzen Sache doch etwas unsicher, was die gesamten Folgen betrifft. Ich hoffe ihr könnt mir einen Rat geben, insbesondere, was den Fall betrifft, wenn ich tatsächlich das Gymnasium abbreche.

Danke im Vorraus.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich muss sagen, dass ich Deine Gründe etwas dürftig finde. Gruppenarbeit magst Du nicht und Du findest den Unterricht in einigen Fächern langweilig. Mir fehlt entschieden, was Du stattdessen möchtest. Du sagst, Du möchtest ins Arbeitsleben starten. Das sehe ich als Entscheidung als absolut okay. Nur tut sich mir die Frage auf, wieviel Du bis jetzt dafür getan hast? Bewerbungen geschrieben? Weißt Du, welchen Beruf Du erlernen möchtest? Hast Du Praktika z.B. in den Ferien gemacht, um den Beruf noch besser kennenzulernen? Wie genau sieht Dein Plan für die Zeit nach dem Abbruch aus? Ich denke immer: erst das neue in der Hand haben, bevor man das alte aufgibt. Und gerade in schulischen / beruflichen Dingen gilt das. Denn eine Zeit des Nichtstuns macht sich in keinem Lebenslauf gut.

Und ich frage mich, was Du tun wirst, wenn auch in der Berufsschule Gruppenarbeit gefordert ist? Was, wenn Du Dich auch im Betrieb bei der einen oder anderen Tätigkeit unterfordert fühlst?

Deine konkreten Fragen kann ich Dir leider nicht so direkt beantworten. Meines Wissens nach steht Deinen Eltern weiterhin das Kindergeld zu; aber keine weiteren Ansprüche. Genaueres kann Dir da das Arbeitsamt sagen.

Alles Gute!
Dana