Problem von anonym (w) - 14 Jahre

Warum ich?

Hallo liebes Kummerkasten-Team.

Mein Problem ist sehr umfangreich und im Prinzip doch so kurz...es ist einfach die Frage : "Warum ich?"
So wird mich hier wahrscheinlich niemand verstehen, deswegen möchte ich jetzt einmal mein Problem erläutern. Mein Problem ist, dass in meinem Leben (fast) nichts Positives geschieht. Ich habe eine sehr schwere Zeit hinter mir und auch jetzt geht es mir nicht wirklich gut.
Alles fing an, als ich in die 5. Klasse kam, ich war schon immer ein Mobbingopfer und Außenseiter. In der 7. und 8. Klasse sprengte es jedoch jeden Rahmen. Ich wurde aufgrund verleumderischer Gerüchte an der ganzen Schule bekannt. Sie haben mich verbal angegriffen, mich geschlagen und mir gedroht. Ich ging jeden Tag mit Angst zur Schule und ihre Attacken wurden von Tag zu Tag schlimmer. Meine Noten verschlechterten sich dramatisch.
Doch das war nicht genug, genau am Höhepunkt kam dazu, dass mein Vater eine Woche im Koma lag und die Ärzte gaben ihm keine Chance, doch sie ließen die Geräte, die ihn am Leben hielten an..nach einer Woche Überlebenskampf wachte er auf.
Es war jeden Tag das selbe : Vormittags zur Schule gehen und Nachmittags zu ihm ins Krankenhaus. Es war für mich die Hölle auf Erden...ich fing an mich zu ritzen aus lauter Verzweiflung, Schmerz und Angst.
Wie ich das durchgestanden habe ? Er war für mich da ! Er war zwar mein Lehrer aber ich liebte (und liebe) ihn, er schien die Gefühle zu erwidern, sagte es auch und dass wir warten müssen, bis es legal ist...
Ich blieb 3 Wochen von der Schule fern und suchte einen Psychologen auf. Dieser konnte mir jedoch nicht helfen, im Gegenteil, er machte ihn (Lehrer) schlecht und wollte zwanghaft, dass ich ihn anzeige. Außerdem stellte dieser Psychologe fest, dass ich hochbegabt und geistig älter bin. Das habe ich vermutlich diesen schlechten Lebenserfahrungen zu verdanken.
Jedenfalls wechselte ich dann die Schule, ich hatte keine andere Wahl. An der neuen Schule fand ich jedoch auch keine Freunde und meine Noten blieben im Keller. Mir wurde immer wieder gesagt, dass ich "anders" bin, womit meine Mitschüler vermutlich meine außergewöhnlichen Interessen meinten und auch, dass ich weder Alkohol noch Zigaretten konsumiere.
Die schon oben erwähnten Gerüchte gelangten auch an diese Schule und auch hier wurde ich deswegen gemobbt, aber "nur" verbal. Gegen die Gerüchte konnte ich nichts machen, weil ich sonst einer anderen Person sehr geschadet hätte..die ich wie gesagt liebe. Das wollte ich natürlich nicht. Nein ich ertrug das. Mit der Zeit wurde es für meine Mitschüler uninteressant mich zu beschimpfen, da ich da nicht mehr drauf reagierte...auch wenn es mir natürlich jedes mal sehr weh tat. Sie hörten mit den Gerüchten auf, doch dann meldeten sich die Mitschüler der alten Schule und machten über das Internet weiter. (Drohmails ect.) Auch das ließ irgendwann nach 2-3 Monaten nach.
Zu diesem ganzen Schmerz kam auch noch der Trennungsschmerz dazu. Schließlich sehe ich ihn nicht mehr und muss warten. Warten auf die ungewisse Zukunft, auf ein Gespräch, auf Kontakt und das mehrere Jahre. Das tut natürlich dementsprechend weh. Ich schaffe es aber einfach nicht mich bei ihm zu melden aus Angst auf seine Reaktion. Schließlich habe ich so schon genug Probleme, da kann ich nicht auch noch Liebeskummer gebrauchen, wobei das andere eher wahrscheinlicher ist, aber nicht sicher. Ihr seht es ist sehr kompliziert
Nun, zurück zur Schule. Sie mobbten mich zwar nicht mehr aber das änderte auch nichts daran, dass ich Außenseiter bin aufgrund meiner Interessen, dieses "anders" sein. Auch der Versuch zu älteren Mitschüler Kontakt / Freundschaften zu knüpfen scheiterte. Ich musste leider feststellen, dass Jugendliche in dem Alter bevorzugt Partys besuchen und feiern ect. Doch dies ist wie gesagt auch nicht in meinem Interesse.
Und das Pech verfolgte mich weiter. Innerhalb sehr kurzer Zeit hatten 2 mir sehr nahe stehenden Personen Probleme mit der Gesundheit, was im schlimmsten Fall tödlich enden könnte. Das weckte natürlich die Erinnerungen an die Situation, den Schmerz, die Angst an die schlimmste Zeit meines (noch kurzen) Lebens.
Zurzeit also Folgende Situation:
Ich bin Außenseiter und habe keine Freunde, weil ich "anders" bin.
Ich habe täglich Herzschmerz aufgrund der Sehnsucht und der ungeklärten Frage, ob das Warten auf ihn überhaupt einen Sinn hat.

Jetzt also mein Problem:
Es geht hauptsächlich um ihn..ich weiß nicht, was ich tun soll.
Und die Frage: "Warum ich?" warum muss ich das alles ertragen, warum ausgerechnet ich, warum bin ich anders..ich will nicht anders sein, aber ich kann es nicht ändern, ganz egal was ich tue...warum muss ich so viel Schmerz ertragen.
Wenn ich mich mit Gleichaltrigen vergleiche...die hatten alle (die ich kenne) noch nicht solchen Schmerz. Sie haben alle einen großen Freundeskreis und sind entweder glücklich oder noch gar nicht verliebt....
Es tut alles so weh...ich meine ich habe die Vergangenheit verarbeitet (allein) doch er lässt mir auch einfach keine Ruhe. Was soll ich tun ?

Bitte helft mir.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich glaube, jeder von uns hat sich schon einmal die Frage gestellt: warum ich!? Und die wenigsten haben die Antwort je bekommen. Die einen nennen es Schicksal, andere Zufall, wie auch immer. Im Leben müssen wir wohl alle mit den Karten spielen, die uns ausgeteilt werden und dann und wann neue für uns dazu ziehen. Wenn wir großes Glück empfinden, fragen wir nie, warum uns das passiert, warum wie das erleben dürfen...

Du sagst, Du bist anders, hast andere Interessen. Gehst Du denen nach? Und auch so, dass Du andere kennenlernst, die die gleichen Interessen haben? Ein Weg, auf dem Du Freunde finden kannst und Dich auch austauschen.

Deinem ehemaligen Lehrer stehe ich mit mehr als gemischten Gefühlen gegenüber. Wie alt warst Du damals? Er ein erwachsener Mann, Du ein Kind (auch wenn Du laut Psychologe reifer bist/warst)? Entschuldige, aber da klingeln bei mir alle Alarmglocken. Nicht, weil Du Dich verliebt hast (das passiert wohl recht vielen), sondern weil er diese Aussagen gemacht hat.

Wie wäre es mit einem positiv-Tagebuch? Schreibe jeden Abend auf, was an diesem Tag schön war, was Du gemeistert hast, was Du genießen konntest, was Dir gut getan hat. So richtest Du das innere Auge gezielt auf die guten Dinge im Leben. Schau hin, wo die kleinen Dinge sind, die Dir Kraft geben können.

Mit der Liebe zu diesem Lehrer solltest Du m.E. auf jeden Fall abschließen. Halte Dich nicht an Träumen fest, sondern suche Dir in der Realität Dinge, die Dir gut tun, die Dir Spaß und Freude machen. Konzentriere Dich auf Dich selbst und auf das Jetzt.

Alles Gute!
Dana